Auf PayPal sind Blockchain-Transaktionen ab sofort integriert. Bereits seit 2020 konnte man auf der Plattform auf die Wertentwicklung von wenigen Kryptos spekulieren. Nun ist ihr vollumfänglicher Gebrauch möglich – für ausgewählte Nutzer in den USA.

PayPal wird zur Krypto-Börse

Ende 2020 wagte sich PayPal erstmals an Kryptowährungen. Damals erweiterte der Zahlungsdienstleister sein Angebot um die digitalen Wertanlagen Bitcoin, Ethereum, Litecoin und Bitcoin Cash.

Was in der Krypto-Szene auf Zustimmung traf, da man sich von dieser Entwicklung eine Beschleunigung der Krypto-Adoption erhoffte, konnte Krypto-Enthusiasten selbst wohl eher weniger von einer Nutzung überzeugen.

Genau wie bei der Neobank Revolut bezog sich das neue Angebot anfänglich nur auf eine Spekulation auf den Preis der Kryptowährungen. Nutzer konnten Bitcoin und Co. zwar offiziell kaufen, tatsächlicher Eigentümer blieb aber PayPal, in dessen Verwahrung die Coins blieben.

Obendrauf kommen vergleichsweise hohe Gebühren. Wer damals bereits Krypto-Investor war, wurde von PayPal also sicher nicht abgeworben. Das soll sich nun aber ändern.

Wie das US-Unternehmen gestern mitteilte, sind fortan Transaktionen auf der Blockchain möglich, die das Verschieben von und zu einem PayPal-Konto zulassen.

Nutzer, die Kryptos auf PayPal erwerben, müssen diese also nicht zwingend in der Verwahrung des Unternehmens belassen, sondern können sie auf eine selbstverwaltete Wallet auszahlen.

Im Umkehrschluss wird der Zahlungsdienstleister damit zur Krypto-Börse und für Krypto-Investoren auf der Plattform auch ein KYC-Prozess verpflichtend.

Wer kann Kryptos mit PayPal ein- und auszahlen?

Doch die vermeintlich positive Nachricht hat einen grossen Knackpunkt. Die neue Option steht aktuell nur ausgewählten Nutzern in den USA zur Verfügung. In Europa dient PayPal also weiterhin nur zur Spekulation mit Kryptos oder für Krypto-Transaktionen auf PayPal selbst.

Diese Zahlungen verarbeitet die Firma jedoch nur intern. Eine tatsächliche Blockchain-Transaktion findet somit nicht statt. Einerseits lassen sich Netzwerkgebühren so vermeiden, andererseits liegt die Kontrolle über die Coins einfach nicht in der Hand der Nutzer.

Ob tatsächliche Blockchain-Transaktionen über PayPal irgendwann auch Europa erreichen, geht aus PayPals Pressemitteilung nicht hervor. Dort heisst es jedoch:

Diese Funktion wurde von den Nutzern immer wieder als eine der am meisten gewünschten Verbesserungen eingestuft, seit wir den Kauf von Kryptowährungen auf unserer Plattform anbieten.

Womöglich existiert die Nachfrage also nicht nur in den USA, sondern auch in weiteren Staaten. Damit man die Funktion überhaupt anbieten kann, bedarf es jedoch einer Lizenz als Kryptodienstleister – eine Anforderung, mit der sich PayPal offenbar schwer tut.

Laut eigenen Angaben kann auch in den USA bisher nur eine Auswahl an Staatsbürgern das Angebot nutzen. In einer Fussnote macht man darauf aufmerksam, dass dieses Angebot nicht für Hawaiianer gilt.

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