Verfolgt man die Entwicklungen im Bereich der mobilen Kommunikation aufmerksam, wird eines deutlich: Es tut sich einiges, gerade auch im Zusammenhang mit dem Kryptomarkt. Zunehmend bringen Hersteller mobile Krypto-Smartphones heraus, bei denen auch Wallets ab Werk integriert sind oder mittels Download installiert werden können. Samsung gehört zu den Vorreitern, wenn es um diese naheliegende, aber für viele Krypto-Fans noch nicht ausreichend fortgeschrittene Verbindung von Smartphones mit Krypto-Leistungen geht. Vor allem bei Wallets hält sich die grosse Masse der Hersteller bisher zurück. Häufig scheint die Unsicherheit Ursache für die Zurückhaltung zu sein. Dabei ist inzwischen allzu offensichtlich, dass Bitcoin und Co. alles andere als eine Eintagsfliege sind.

Hersteller erkennen Bedarf für mobilen Wallet-Zugang

Erkannt haben dies aktuell zum wiederholten Male die grossen Smartphone-Konkurrenten Samsung und HTC. Die Hersteller wählen jedoch unterschiedliche Ansätze, um ihren Kunden mit Blick auf den Kryptosektor einen Mehrwert zu bieten. Der südkoreanische Samsung Hersteller Samsung geht nun mit einer neuen digitalen Geldbörse an den Start. Der neue Service wird den Handel mit Kryptowährungen wie de Bitcoin ermöglichen. Damit verfolgt der Anbieter seinen Ansatz zur Integration innovativer Blockchain-basierter Technologien konsequent weiter.

Samsung bringt Blockchain Wallet für Note 10-Geräte

In der Schweiz können Nutzer eines Samsung Note 10 aus der Galaxy-Serie gratis die App unter dem Namen „Samsung Blockchain Wallet“ beziehen und so eine digitale Krypto-Geldbörse auf ihr Mobilgerät holen. In puncto Sicherheit hat sich der Hersteller ebenfalls etwas einfallen lassen. Dank der Entwicklung „Samsung Blockchain Keystore“ wird der Kryptohandel per Smartphone zugleich besonders sicher, wie es bei Samsung heisst. So können hier alle privaten Daten komfortabel verwaltet werden. Der Service zeichnet sich dadurch aus, das wichtige persönliche Informationen wie auch private Schlüssel für den Zugang zur Wallet nicht in Clouds aufbewahrt werden – weder in einer externen Cloud noch in einer des Herstellers Samsung selbst. Die Daten sind auch nicht für das Android-System erkennbar.

Bessere Standards für den Schutz persönlicher Daten

Der Hersteller möchte durch diese Ausrichtung Datenmissbrauch und unbefugte Zugriffe auf Wallets nochmals deutlich erschweren. Der Handel mit Bitcoin und Co. per Smartphone soll so auf ein neues Sicherheitsniveau gehoben werden. Auch Malware soll es so merklich schwerer haben, Schäden zu verursachen. Für Dario Casari, seines Zeichens Chef von Samsung Schweiz, sind die Nutzer in der Alpenrepublik besonders innovationsfreudig. Die Blockchain sei in diesem Zusammenhang eine sehr interessante und wichtige Technologie für Neuentwicklungen im Bereich digitaler Kommunikation.

HTC erweitert Sortiment um günstiges Full-Node-Smartphone

Einen anderen Weg wählte der Konkurrent HTC im Wettbewerb um die Vormachtstellung im Bereich der Mobilgeräte mit Krypto-Ausstattung. Schon vor einer Weile hatte der Hersteller aus Taiwan das „erste Blockchain-Handy“ der Welt angekündigt. Das Exodus 1 zeichnete sich dadurch aus, dass der Entwickler eine Partnerschaft mit der Krypto-Börse Bitcoin.com einging. Aufgrund der Kooperation konnten Kunden nach dem Kauf die Handels-App der Plattform verwenden, um Token auf der Börse zu handeln. Wissenswert: Die App kann auch kostenlos nachgerüstet werden. Das Problem aus Sicht vieler Interessenten ist vermutlich der vergleichsweise stolze Preis des Exodus 1 als Krypto-Smartphone gewesen.

Blockchain-Transaktionen per Smartphone verifizieren

In diesem Punkt sorgt HTC nun für Abhilfe. Das neue Exodus 1s ist so etwas wie der kleine Bruder des teureren Endgeräts. Das Gerät soll rund 220 Euro (umgerechnet etwas mehr als 240 CHF) kosten und wäre damit ein wirkliches Schnäppchen. Und das wohl nicht nur für Einsteiger. Grundlage des insgesamt etwas abgespeckten Exodus wird bei Bedarf ein Bitcoin Full Node sein. Der Einstieg in die Blockchain des BTC-Universums gelingt damit deutlich bezahlbarer als bisher, wenn User per Smartphone aktiv sein möchten. Mit dem Endgerät können Nutzer eines HTC Exodus 1s zukünftig auf diesem Wege beispielsweise die Verifizierung von Blockchain-Transaktionen mobil übernehmen. Die Dezentralität hebt HTC zumindest im Mobilfunk-Sektor auf ein neues Level.

Anders als Samsung – dort dauerte es bis zur Ankündigung einer vorinstallierten Wallet ab Werk – geht HTC in diesem Punkt erneut mit gutem Vorbild voran. Angekündigt wurde das Exodus 1s im Rahmen der „Lightning Conference“.

Erweiterung des normalen Speichers wird obligatorisch sein

Krypto-Fans können nun zu einem vertretbaren Preis immer und überall ihre Wallet im Blick behalten. Die eigentliche Innovation ist vor allem die Full Node-Integration. Technisch stellt dies aufgrund des hohen Rechenaufwands eine Herausforderung dar. Immerhin bringt es die Blockchain beim Bitcoin mittlerweile auf ein Gesamtvolumen von etwa 250 Gigabyte. Die Kapazität des Gerätes (63 GB Speicherplatz bei einem Arbeitsspeicher von 4 Gigabyte RAM) reicht also nicht aus für den zuverlässigen Zugang über das mobile Endgerät. Dementsprechend braucht es eine Speicher-Nachrüstung, wie HTC offen verkündet. Als Minimum rät der Elektronik-Riese au Fernost zu 400 Gigabyte, was für das Smartphone allerdings unproblematisch zu bewerkstelligen sei. Dringend empfohlen wird ebenso der ausschliessliche Blockchain Betrieb im WLAN – der Energieverbrauch würde das Gerät sonst sehr belasten.

HTC reagiert auf Nachfrage am mobilen Markt

Für den „normalen“ Krypto-Fan wird die eingebaute Krypto-Wallet beim preiswerten Smartphone vielleicht wichtiger sein als die Full-Node-Bestückung. Letztere hat eher für sehr engagierte Teilnehmer der Blockchain Bedeutung. Dennoch ist die Integration ein wichtiger Schritt, weshalb das positive Feedback aus der Krypto-Community nicht lange auf sich warten liess. Für die Verantwortlichen im Hause HTC lautet die Devise „je dezentraler, desto besser“. Dabei sei die Kontrolle der eigenen privaten Schlüssel („Private Keys“) ein „fundamentales Prinzip“ für Bitcoin-Anhänger.

Hier schliesst sich der Kreis zum Bitcoin-Credo, das bekanntlich „Don’t trust, verify“ lautet. HTC folgt der eigenen Logik auch den eigentlichen Kauf betreffend: Das Smartphone kann einzig und allein mit digitalen Währungen erworben werden. Nicht verschwiegen sei an dieser Stelle: Über die Krypto-Features hinaus bietet das günstige Gerät laut Testberichten keine wesentlichen technischen Neuheiten.

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