In der Schweiz haben sich Start-Up Unternehmen dazu entschlossen, sich einer Selbstregulierungsorganisation (SRO) anzuschliessen. Damit wollen diese Unternehmen, durch Einhaltung der Geldwäschegesetze, für mehr Akzeptanz bei den Behörden und deren Kunden werben. Diese SRO’s werden von Drittanbietern überwacht, die darauf spezialisiert sind, die Vorgaben der Gesetze gegen Geldwäsche richtig anzuwenden und diese auch durchzusetzen. Damit möchten die Unternehmen das Anti-Geldwäsche-Siegel erhalten. 

Firmen setzen auf Selbstregulierung statt auf Finma-Lizenz

Mit der Mitgliedschaft in einer Selbstregulierungsorganisation verpflichtet sich der jeweilige Unternehmen, sich nach den Standards der Antigeldwäschegesetze zu handeln und diese einzuhalten. Dass diese Zusage auch eingehalten wird, wird durch eben diese SRO geprüft und gewährleistet. Die Begründung für diese Vorgehensweise liegt in dem Fehlen eines konkreten Blockchain-Gesetzes, dass bisher nur in Liechtenstein vorhanden ist. Als Beispiel für so eine Selbstregulierungsorganisation ist beispielsweise der Verein für Qualitätssicherung von Finanzdienstleistern (Abk.: VQF). Die Organisation zählt bereits rund 88 Unternehmen, die einen Bezug zu Krypto-Themen haben. Dies entspricht etwa einem Wert von 7 Prozent, wie Co-Geschäftsführer Simon Wälti gegenüber Finews.ch sagte. Dadurch gilt sie als grösste und somit repräsentativ für Selbstregulierungsorganisationen des Finanzplatzes Schweiz.

Finma akzeptiert Anti-Geldwäsche-Siegel

Den grössten Nutzen durch dieses Vorgehen sehen die Unternehmen in der Tatsache, dass dieses Gütesiegel durch die Eidgenössische Finanzmarktaufsicht (FINMA) akzeptiert wird. Durch Organisationen wie die VQF besteht die Möglichkeit eine Legitimierung zu erhalten, ohne dabei auf eine staatliche Lizenz angewiesen zu sein. Am Ende geht es darum, Vertrauen zu gewinnen. Dies wird beispielsweise durch den Einsatz von Kontrolleuren gesichert. Es ist quasi eine indirekte Lizenzierung für die teilnehmenden Krypto-Unternehmen. Dies wird bei der FINMA sicherlich auch mit Wohlwollen gesehen, da dies freiwillig geschah und den guten Willen der Firmen zeigt.

Doch das soll noch nicht alles gewesen sein. Zwei Startups gehen soweit, dass sie vorhaben, eine reguläre Banklizenz zu beantragen. Bitcoin Suisse hat diese im Juli letzten Jahre bereits beantragt. Bitcoin Suisse selbst ist bereits seit fünf Jahren Mitglied in dieser Selbstregulierungsorganisation und verpflichtet sich damit, die Anti-Geldwäsche-Gesetze einzuhalten.

Fazit

Der Hype um Kryptowährungen ist ungebrochen, doch dasselbe gilt leider auch für das Misstrauen, das diesen alternativen Finanzkonzepten entgegen wirkt. Kritiker sind der Meinung, dass diese Währungen der ideale Nährboden für Geldwäsche und Betrug sind. Daher kann die Selbstregulierung und das Anti-Geldwäsche-Siegel helfen, dieses Misstrauen weiter abzubauen. Denn durch die Freiwilligkeit kann auch das Image gestärkt werden. Denn ist man mal ehrlich: Natürlich besteht bei diesen Währungen ein Risiko für Geldwäsche und Betrug. Dies ist auch im Bargeld Sektor und mit Bankkonten möglich.

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