Die Schweizer Tochter spanischen Bankgruppe Banco Bilbao Vizcaya Argentaria (BBVA) hat in einer Pressemitteilung bekannt gegeben, dass ihren Bankkunden künftig ein Bitcoin (BTC) Trading-Service zur Verfügung stehen werde. Auch einige EU-Länder wie Spanien und Portugal sind auf den Adoptionszug aufgesprungen: Kürzlich sind zwei Krypto-Börsen von der portugiesischen Zentralbank mit einer offiziellen staatlichen Lizenz ausgestattet worden.

Schweiz: Krypto-Trading vorerst nur auf Bitcoin beschränkt

Schweizerische Kunden der international tätigen Grossbank BBVA haben ab sofort die Möglichkeit, Bitcoin zu handeln. Die zweitgrösste spanische Bank hat ihren Bitcoin-Trading-Service für alle eidgenössischen Privatkunden ab dem 21. Juni zur Verfügung gestellt. Der Service wird über die Bank abgewickelt und vorerst auf nur eine Kryptowährung beschränkt.

Die 1857 gegründete spanische Bank mit einem Vermögen von etwa 870 Milliarden US-Dollar beschränkt die Dienstleistungen vorerst nur auf Bitcoin. Die Bank plant jedoch, künftig weitere Kryptowährungen in das Programm aufzunehmen. Vermögensberatung für Krypto-Assets wird allerdings nicht angeboten.

Kunden können ebenfalls Aufbewahrungsbedingungen für ihre Bitcoin in Anspruch nehmen. Neben dem Handel mit Bitcoin sowie den Verwahrungsdienstleistungen erhalten die Kunden des Ablegers in der Schweiz künftig die Möglichkeit, auch in alternative digitale Vermögenswerte zu investieren.

Trading-Dienste bereits erfolgreich getestet

Der Bankriese führte noch vor der Einführung des BTC-Trading-Dienstes Ende letzten Jahres eine sechsmonatige Testphase durch. Durch die stufenweise Einführung war die BBVA Schweiz in der Lage gewesen, nicht nur den Service zu testen, sondern auch die Sicherheit zu erhöhen. Während der Probephase sei ebenfalls festgestellt worden, dass sich Investoren trotz des hohen Risikos und der Volatilität stark für Bitcoin & Co. interessieren würden. Laut BBVA ist die grosse Nachfrage für digitale Vermögenswerte auf den Wunsch der Investoren zurückzuführen, die Assetklasse zum Diversifizieren ihrer Portfolios nutzen.

Die Bank möchte den Handel von Bitcoin einfach und übersichtlich wie bei den traditionellen Anlageformen gestalten. Aufgrund dessen wird der Handel komplett in die Banking-App integriert, sodass Kunden die Werte ihrer Portfolios und den Kursverlauf bestens im Blick behalten können. Der Bankriese kooperiert sogar mit mehreren Krypto-Börsen, um seinen Kunden den bestmöglichen Service zu bieten.

Krypto-Dienste der BBVA vorerst nur in der Schweiz verfügbar

Die spanische Grossbank beschränkt ihre neuen Krypto-Dienste vorerst auf die Schweiz, wo sie mit einer eigenen Niederlassung mit dem Fokus auf internationale Bankdienstleistungen vertreten ist. Der Grund für die derzeitige Beschränkung auf die Schweiz sei eine weit verbreitete Adoption von digitalen Vermögenswerten sowie die klare Regulierung des Landes. Das fortschrittliche Krypto-Ökosystem in der Schweiz soll laut der Bank am besten für ihren Bitcoin-Service geeignet sein. Die Ausdehnung des Angebots auf andere Länder hänge von der regulativen Umgebung sowie der jeweiligen Marktlage des Landes ab.

Der CEO der BBVA Schweiz, Alfonso Gómez, sprach ausserdem über die Vorzüge der hauseigenen Banking-App, mit der Kunden ihre Kryptowährungen zusammen mit herkömmlichen Assets verwalten und Bitcoin in Echtzeit in Euro umwandeln können. Die Kunden könnten den Tausch zu jeder Zeit ohne Verzögerung nutzen, womit die Bank Sicherheit und Qualität des traditionellen Bankwesens mit den neuen Kryptowährungen und digitalen Assets in Verbindung bringe. Die Bank positioniere sich mit diesem Angebot bei der Einführung der Blockchain-Technologie als eine Art Benchmark-Institution. Darüber hinaus soll das Angebot der digitalen Assets künftig noch ausgebaut werden, so Gómez.

Wachsendes institutionelles Interesse für Bitcoin

Der Einstieg ins Krypto-Geschäft scheint auch das Interesse von anderen Banken wie der Schweizer Grossbank UBS geweckt zu haben. Andere Banken wie die Bordier & Cie und Sygnum arbeiten bereits seit Februar an einem ähnlichen Angebot mit Bitcoin und anderen Assets wie Ethereum und Tezos zusammen.

Das Interesse der Grossbanken, vor allem in den Vereinigten Staaten, ist die Antwort auf die immer grösser werdende Nachfrage für Kryptowährungen. Neben Versicherungsfirmen interessieren sich vor allem Unternehmen mit direktem Bezug zur Digitalisierung wie etwa Square oder MicroStrategy für Bitcoin. Aus diesem Grund führen vor allem in den USA immer mehr Grossbanken entsprechende Dienstleistungen für die neue Assetklasse ein. Morgan Stanley bot im März als erste etablierte Bank einen Bitcoin-Fonds an, während auch Goldman Sachs schnell darauf mit einer Ankündigung folgte.

Im bekanntlich kryptofreundlichen Land Portugal wurden zwei Börsen – und zwar Criptoloja und Mind the Coin – von der Zentralbank mit einer Lizenz zu offiziellen Serviceanbietern für den Handel und die Verwahrung von Kryptowährungen ausgestattet. Somit sind nun auch in Portugal der Tausch, der Transfer und die Aufbewahrung von digitalen Assets gestattet.

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