Der Handel mit Kryptowährungen ist im Juni deutlich zurückgegangen, während Bitcoin (BTC) im Vergleich zu April nur noch halb so wert ist. Der Druck aus China sowie ständig negative Schlagzeilen in den letzten Wochen sorgten dafür, dass das Interesse der Händler an den digitalen Coins stark abnimmt. Das Handelsvolumen von Bitcoin im letzten Monat ist bei den meisten digitalen Börsen um mehr als 40 % eingebrochen.

Handelsvolumen: Kräftige Einbrüche bei Kryptowährungen

Laut CryptoCompare ist das BTC-Handelsvolumen an den weltweit grössten Kryptobörsen wie Binance, Kraken, Bitstamp und Coinbase gegenüber dem Vormonat um mehr als 40 Prozent gefallen. Nach dem bisherigen Bitcoin-Allzeithoch von Mitte April, als eine Einheit um die 65.000 US-Dollar gehandelt wurde, ging der Bitcoin-Kurs im Juni auf 28.900 Dollar herunter. Auch aktuell – zum Zeitpunkt dieses Artikels – liegt der Bitcoin unterhalb der 30.000 Dollar Marke.

Wie CNBS berichtet, liegt das aktuelle Handelsvolumen von Bitcoin mit einem Maximum von 138,2 Milliarden Dollar rund 42,3 Prozent tiefer im Vergleich zum Mai. Kräftige Einbrüche gab es auch bei den anderen Kryptowährungen. Inzwischen bewegt sich der Bitcoin-Kurs zwischen 30.000 und 35.000 Dollar.

Spürbare Folgen des China-Crackdowns

Laut der Analyseplattform CryptoCompare hat Bitcoins starker Fall den gesamten Markt heruntergezogen. Eine geringere Volatilität sowie niedrigere Preise haben sich stark auf das Handelsvolumen ausgewirkt und die grössten 15 Krypto-Börsen schwer getroffen. Die beiden Börsen Binance und Coinbase hat es besonders erwischt.

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Die Impulse kommen offensichtlich aus China, denn Chinas Verbot für Kryptowährungen hat in verschiedenen chinesischen Provinzen zu Schliessungen von mehreren Mining-Betrieben geführt. Viele Miner haben China inzwischen verlassen und suchen woanders einen passenden Ort für das Mining, zum grossen Teil auch im Nachbarland Kasachstan.

Chinas Regierung hat mit dem Entzug der Geschäftsgrundlage für die dort ansässigen Mining-Firmen Schätzungen zufolge bis zu 60 % der weltweiten Mining-Kapazitäten vernichtet. CoinPro.ch berichtete bereits über die Auswirkungen auf die Hashrate und Kurse. Der Hauptgrund für das harte Vorgehen der chinesischen Regierung gegen Kryptowährungen ist wohl die Tatsache, dass die Zentralbank von China eine eigene digitale Währung (CBDC) starten möchte.

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Chinas Vorgehen gegen die Miner ist wie ein Schlag ins Gesicht für den gesamten Kryptomarkt, von dem sich die Investoren erst einmal erholen müssen. Das harte Durchgreifen verursachte grosse Angst bei den Investoren weltweit, was zum derzeitigen Absturz des digitalen Asset-Ökosystems geführt habe.

Die geringere Anzahl der neu erstellten Wallets sowie die weiterhin negativen Finanzierungsraten sind ein Zeichen dafür, dass sich die Teilnehmer aus Angst zurückziehen, auch wenn noch keine grösseren Rückflüsse von den Börsen verzeichnet worden seien. Vor allem Neueinsteiger während des Hochpunktes der Bitcoin-Euphorie sind durch den starken Preisverfall äusserst verunsichert.

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Analysten sehen trotzdem positive Signale

Trotz des Tiefes im Juni sehe es im Vergleich zum Vorjahresmonat nicht so düster aus, erklärt die Kaiko-Analystin Clara Medalie. Den diesjährigen Juni mit dem absoluten Rekordmonat Mai zu vergleichen wäre nämlich etwas unfair. Das Krypto-Handelsvolumen bewege sich im Juni dieses Jahres im Vergleich zum letzten Jahr deutlich höher und befinde sich aufgrund dessen immer noch in den Top 5 Monaten mit dem höchsten Handelsvolumen.

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