Ethereum-Gründer Vitalik Buterin fördert die verschlüsselte digitale Infrastruktur weiter. Nach der Gründung einer eigenen Arbeitsgruppe im September spendet der kanadische Programmierer nun umgerechnet 775.000 US-Dollar an zwei vertrauliche Messengerdienste. CoinPro erklärt, warum Vertraulichkeit dem 31-Jährigen plötzlich so wichtig ist.
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Ethereum-Gründer Buterin spendet 775.000 US-Dollar an Messenger
Ethereum-Gründer Vitalik Buterin engagiert sich weiter im Sinne digitaler Privatsphäre. Am Mittwoch gab der kanadische Programmierer öffentlich seine Unterstützung für zwei Messengerdienste bekannt. Er bedachte sie mit Spenden in Höhe von jeweils 128 Ether – insgesamt kommt so eine Summe von 256 ETH – rund 775.000 US-Dollar – zusammen.
Buterin äusserte in seiner Botschaft allerdings auch Kritik. Mit Signal, einem sehr bekannten Messenger, der für seine hervorragende Verschlüsselung bekannt ist, gibt sich Buterin nicht zufrieden. Das Programm verfüge über zwei wesentliche Schwächen.
“Verschlüsselte Nachrichtenübermittlung, wie bei Signal, ist für den Schutz unserer digitalen Privatsphäre von entscheidender Bedeutung. Zwei wichtige nächste Schritte in diesem Bereich sind 1. die Erstellung von Konten ohne Genehmigung und 2. der Schutz von Metadaten. Session und SimpleX sind zwei Messaging-Apps, die diese Entwicklungen vorantreiben”, schrieb Buterin.
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Buterin verlinkte die genannten Programme und rief seine grosse Anhängerschaft zur Nutzung der Anwendungen auf. Weiter schrieb er: “Aus diesem Grund habe ich jeweils 128 ETH gespendet. Die Adressen findet ihr auf den jeweiligen Websites, falls ihr die Spenden weiterverfolgen möchtet.”
Unter den Kommentaren bedankten sich auch die Betreiber von Session und SimpleX für die Erwähnung durch den bekannten Krypto-Programmierer. Laut Buterin seien SimpleX und Session auf dem richtigen Pfad, müssten sich jedoch weiterentwickeln.
“Keines der beiden Programme ist perfekt. Sie haben noch einen langen Weg vor sich, um eine wirklich optimale Benutzererfahrung und Sicherheit zu erreichen”, erklärte der 31-Jährige.
Warum Buterin plötzlich auf Vertraulichkeit beharrt
Buterins Unterstützung für verschlüsselte Software ist erst seit einigen Monaten zu beobachten. Er reagiert damit auf wachsende staatliche Bedrohungen. Der Kanadier gilt als Erfinder von Ethereum. Gemeinsam mit sieben weiteren Personen gründete er ETH im Jahr 2013. Bis 2015 entwickelte man eine Blockchain, die auf Verschlüsselung verzichtete und sensible Nutzerdaten stattdessen öffentlich preisgibt.
Im September gründete Ethereum eine eigene Arbeitsgruppe namens PSE, die sich ausschliesslich mit der Herstellung verschlüsselter Software beschäftigt. Ihre Aufgabe ist es, Ethereum in ein vertrauliches Ökosystem zu verwandeln. Buterin zählt bis heute zum Vorstand der Ethereum Stiftung und gilt als wichtigster Strippenzieher des Ökosystems. Diese neue Entwicklung entsprang demnach auch seiner Feder.
Zur Gründung der PSE warnte Buterin vor einer schädlichen Entwicklung in der digitalen Welt. Stelle Ethereum keine Vertraulichkeit her, so werde die Blockchain zum Instrument der Überwachung verkommen, stellte er fest. Blockchain-Analysten und Behörden könnten das Netzwerk dann gemeinsam in die Zange nehmen.
Ähnliche Befürchtungen äusserte der Programmierer auch im Hinblick auf weitere digitale Systeme. Der Nachrichtenverkehr wird durch repressivere Gesetze bedroht – allen voran in der EU, in der ein Gesetzesentwurf mit dem Spitznamen Chatkontrolle im Gespräch ist.
Statt nur vor zunehmenden politischen Repressionen zu warnen, ergreift der Milliardär nun konkrete Massnahmen und fördert mit seinen Spenden verschlüsselte Messengerdienste, die obendrein auf dezentrales Hosting setzen, um Angriffen – etwa durch staatliche Akteure – den Wind aus den Segeln zu nehmen.
Im Iran war es Nutzern schon 2022 gelungen, eine staatliche Zensur mittels Session zu umgehen. Durch eine eigene Kryptowährung namens Session Token weist das Projekt eine besondere Nähe zum Kryptomarkt auf. Zum damaligen Zeitpunkt existierte der Konkurrent SimpleX noch nicht.
Bild: Techcrunch via Flickr


