Der Energieverbrauch der grössten Kryptowährung ist immer wieder Gegenstand von Diskussionen. Arcane Research fasst in einem neuen Bericht zusammen, wie der Bitcoin unser Stromnetz stärken kann und nebenher sogar in der Lage ist, weitere Funktionen zu erfüllen.

Bitcoin ermöglicht ein ausgeglichenes Stromnetz

Erneuerbare Energien spielen in der westlichen Welt eine immer grössere Rolle. Besonders Solar und Windkraft sind dabei starker Volatilität ausgesetzt. So kann es zeitweise zu einer Überproduktion elektrischen Stroms kommen, während zu anderen Zeiten zu wenig Strom produziert wird.

Analysten von Arcane Research kommen in ihrem neuen Bericht How Bitcoin Mining Can Transform the Energy Industry zu dem Ergebnis, dass ausgerechnet der Bitcoin in der Energiewirtschaft das fehlende Puzzlestück sein könnte.

Denn: In Zeiten des Energieüberschusses liesse sich elektrischer Strom verwenden, um damit das Bitcoin-Netzwerk zu betreiben. Kommt es dann zu Stromknappheit, könnte man die Bitcoin-Farmen entweder komplett oder anteilig abschalten, um Strom für wichtigere Aufgaben parat zu haben.

Bisher sei das mit anderen Stromabnehmern nicht im gleichen Ausmass möglich. Ein Vergleich mit Stahlwerken und Datenzentren zeigt: Entweder ist der zeitweilige Betrieb zu schädlich, aufgrund hohen Aufwands menschlichen Personals gar nicht möglich, oder der Stromverbrauch sei nicht variabel genug.

Damit Bitcoin-Miner diese Lücke füllen können, müssten sie einfach nur nahe an den Produktionsstätten nachhaltiger Energieerzeugung platziert werden.

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BTC kann überschüssige Rohstoffe nutzen

Zusätzlich kann Bitcoin Rohstoffe nutzen, die andernfalls ungenutzt bleiben müssten. Möglich sei das etwa dank Erdgas, das oft als Nebenprodukt bei der Förderung von Erdöl anfällt und vor Ort verbrannt wird.

Das Problem: Zwar kann Erdgas als nützlicher fossiler Brennstoff wirken, doch der Transport zum Kunden ist oft nicht möglich.

Die Verbrennung ist darauf zurückzuführen, dass es schwierig ist, Erdgas zum Nutzer zu bringen, aber Bitcoin-Mining löst dieses Problem, indem es den Nutzer zum Erdgas bringt.

Erklärt Arcane Research. Um dieses Prinzip anzuwenden, müsse man lediglich Generatoren mit Erdgas antreiben, die dann wiederum Strom produzieren, der durch ASICs genutzt wird.

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Abwärme des Bitcoin ist ebenfalls nützlich

Durch die Aktivität von Krypto-Minern entsteht Wärme, die besonders in kalten Gebieten einem erneuten Nutzen zugeführt werden kann. Als positives Beispiel hierfür erwähnt Arcane die kanadische Firma Mintgreen.

Mintgreen betreibt Mining-Zentren in der Nähe der Stadt North Vancouver. Die dabei entstehende Abwärme führt man dann in die Stadt, wo sie zur Heizung von 100 Gebäuden dient.

Zusätzlich kann derartige Abwärme aber auch industriellen Zwecken nützen – etwa der Produktion von Lebensmitteln. Auch dafür liefert Mintgreen ein reales Beispiel und betreibt die Herstellung von Whisky mit der von den ASICs erzeugten Hitze.

In Schweden will man dieses Prinzip in weit grösserem Ausmass nutzen. Dort plant man die Beheizung von Gewächshäusern mit Bitcoin-Minern, um hervorragende Bedingungen für Gemüse und Obst zu schaffen.

In Norwegen plant man die Nutzung der Abwärme darüber hinaus auch in Lachs- und Algenfarmen. Aufgrund starken politischen Drucks in Norwegen erwartet Arcane baldige Innovationen aus dem skandinavischen Land.

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