Obwohl Bitcoin in den letzten Wochen mit der 19.000 US-Dollar (17.000 CHF) Marke kämpft, hält der Bitcoin-Börsen-Chef und Gemini-Boss Tyler Winklevoss den aktuellen Wert der Kryptowährung als eine gute Einstiegsgelegenheit. Zur gleichen Zeit versucht der Gold-Enthusiast Peter Schiff, die Begeisterung für Bitcoin (BTC) an der Wall Street zu dämpfen. Wie realistisch ist eine weitere Steigerung beim Bitcoin-Wert?

Bitcoin-Wert und dessen Entwicklungen: Die Meinungen sind gespalten

Bis der Bitcoin-Kurs erneut in sein ehemaliges Allzeithoch-Gefilde aufgeschwungen ist, hat es mittlerweile gut drei Jahre gedauert. Jetzt ist es durchaus möglich, dass das nächste Allzeithoch schon bald aufgestellt wird und der Kurs über die 20.000 US-Dollar Marke hinausgeht. Doch die Meinungen sind unterschiedlich, wenn es darum geht, wie hoch der Bitcoin-Kurs langfristig steigen wird – abhängig davon, wen man fragt.

So ist sich beispielsweise der BTC-Börsen-Chef Winklevoss ziemlich sicher, dass Bitcoin um ein Vielfaches steigen wird, weshalb er sogar einen BTC-Kurs von 500.000 US-Dollar für realistisch hält. Dabei bezeichnete er Bitcoin als Gold 2.0 und sagte voraus, dass die Kryptowährung weitere Preisentwicklung von Gold stören wird. In dem Fall würde es eine Marktobergrenze von 9 Billionen Dollar haben, wodurch der Bitcoin einen Preis von 500.000 US-Dollar erzielen könnte. Deshalb ruft der bullishe Tyler Winklevoss in der CNBC-Sendung Squawk Box zum BTC-Kauf oder zumindest zum HODLn auf.

Der Managing Director von Grayscale Investments, Michael Sonnenshein, der knapp eine halbe Million BTC in seinem Bitcoin-Fonds betreibt, würde diese Aussage wohl so unterschreiben. Auch Sonnenshein ist der Meinung, dass wir uns erst am Anfang befinden und sieht den grossen Bull Run erst noch bevorstehen. Der Kapitalzufluss bei Grayscale, die Grösse der Allokationen sowie die Investoren-Typen, die sich für diese Asset-Klasse interessieren, sieht er als die wichtigsten Hinweise darauf.

Steigender Bitcoin-Wert: Gold-Befürwörter bleiben skeptisch

Der Grossinvestor Peter Schiff spuckt erwartungsgemäss andere Töne und hält eine „Bitcoin-Rallye ohne Substanz“ für unwahrscheinlich. Der erklärte Gold-Evangelist erkennt das digitale Wertspeicher-Pendant zum Edelmetall nicht an – und auch die jüngste Kursrallye konnte seine Meinung nicht ändern.

In einem Tweet vom 30. November reagierte Schiff skeptisch auf der Nachricht, dass Guggenheim bis zu 500 Millionen Dollar in den GBTC investieren möchte, was den Bitcoin-Preis auf einen neuen Höchststand getrieben hat. Schiff bezweifle „dass Guggenheim dumm genug ist, dies tatsächlich zu tun“.

Gold-Exodus an der Wall Street?

Mittlerweile wird auch an der Wall Street über Bitcoin als Gold-Ersatz gesprochen. Laut dem Nachrichtenportal Bloomberg wurde die Bitcoin-Rallye u. a. durch einen grossen Abverkauf von Gold-ETFs erzeugt. Hinzu kommt auch die erhöhte Nachfrage bei institutionellen Investoren.

Das Interesse wird durch die Transparenz von Bitcoin befördert, während Gold eine Art Blackbox ist, erklärte gegenüber Bloomberg der Ex-Hedge-Fonds-Manager Jean-Marc Bonnefous.

Darüber hinaus hat Bitcoin langfristiges Aufwärtspotenzial, um intensiv mit Gold konkurrieren zu können. Allerdings müsste die BTC-Marktkapitalisierung um das Zehnfache ansteigen, um der Gesamtinvestition des privaten Sektors in Gold-ETFs zu entsprechen. Analysten erwarten eine kurzzeitige Trendwende, unter anderem durch Unterstützung von PayPal sowie durch die allgemeine Adoption von Bitcoin durch Unternehmen.

Doch auch hier reagierte Schiff mit Zweifel und sagte, Bitcoin nehme dem Gold keine Marktanteile weg. Die einzigen Märkte, auf denen die Kryptowährung Anteile erobert, sind laut Schiff Casinos, Lotterie, Sportwetten und Penny-Stocks.

Markkapitalisierung von Bitcoin wächst

Doch die Entwicklung von Bitcoin ist noch lange nicht abgeschlossen, denn technisch betrachtet steckt die Kryptowährung immer noch in den Kinderschuhen, zeigt aber bereits jetzt Stärken gegenüber Gold.

Obwohl BTC hinsichtlich seiner Markkapitalisierung vergleichsweise noch klein ist, sollte sich dies mit der Zeit ändern, sobald mehr Geld in den Markt fliesst. Doch die BTC-Markkapitalisierung knackte im November das vorherige Allzeithoch vom Dezember 2017 und übertrumpfte es um knapp 5 Milliarden US-Dollar.

Seit letzter Woche kauft PayPal grosse Mengen des aktuellen Bitcoin-Angebots auf, um die Nachfrage für seine Kryptodienste zu befriedigen. Damit sorgte PayPal für Mangel an Bitcoin und eine erhöhte Nachfrage auf dem Krypto-Markt.

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