Die deutsche Fondsgesellschaft Union Investment, die einen Wert von 500 Milliarden US-Dollar verwaltet, beabsichtigt einen kleinen Prozentsatz der verwalteten Gelder in Bitcoin (BTC) umzuwandeln. Laut eigenen Angaben hat der Vermögensverwalter geplante Pilotversuche mit Bitcoin-Zertifikaten abgeschlossen und möchte die Kryptowährung nun in kleinen Mengen seinen bestehenden Fonds beimischen.

Bitcoin-Investments an die breite Öffentlichkeit bringen

Union Investment ist ein Investmentarm der DZ Bank Gruppe, einer Organisation mit mehr als 800 Genossenschaftsbanken. Damit gehört die Investmentgesellschaft zu den grössten Vermögensverwaltern in Deutschland. Nun beschleunigt die Investmentgesellschaft ihre Pläne zur Einführung von Kryptowährungen in ihre Fonds, um Privatanlegern Krypto-Investment-Dienstleistungen anzubieten.

Deutschland: Neues Gesetz erlaubt Spezialfonds Investitionen in Kryptowährungen

Ein neues Gesetz, das die Vorschriften rund um das Investieren in Bitcoin und Kryptowährungen zugänglicher macht, weckt das Interesse von Fonds und Investoren. Nun beginnen auch deutsche Vermögensverwalter und institutionelle Anleger damit, Bitcoin in ihre Portfolios aufzunehmen.

Der Portfoliomanager David Barthe gab bekannt, im vierten Quartal 2021 bis zu 2 % des Unternehmensportfolios in BTC zu konvertieren. Zu dieser Idee kam es, nachdem das Unternehmen erstmals Kryptowährungen zu einem gemischten Fonds namens Private Funds Flexible Pro hinzugefügt hatte.

Union Investment: Pilotprogramm mit Bitcoin-Zertifikaten abgeschlossen

Wie der Vermögensverwalter gegenüber der Nachrichtenagentur Bloomberg mitteilte, sollen die Investmentfonds vorerst an Privatanleger gerichtet werden. Dies bedeutet, dass nur Einzelpersonen oder Unternehmen Bitcoin mit ihrem eigenen Geld kaufen können. Ob dies später auch Vermögensverwaltern wie Pensionskassen zugänglich gemacht wird, ist noch nicht klar, aber sehr wahrscheinlich.

Umfrage: Hedgefonds-Verantwortliche zu Bitcoin als Anlageklasse

Der Vermögensverwalter testete bereits ein Pilotprogramm mit Bitcoin-Exposure-Zertifikaten mit Erfolg. Nach dieser Testphase soll die führende Kryptowährung nun in bestehende Fonds aufgenommen werden. Die Nachricht kam, nachdem im August ein neues Gesetz in Deutschland in Kraft getreten war, das es Spezialfonds ermöglichte, bis zu 20% ihrer Bestände in Bitcoin zu investieren. Davon profitieren auch Pensionskassen und andere Anleger. Im Juli gab auch die Dekabank – einer der grössten Vermögensverwalter Deutschlands – bekannt, eine Investition in Bitcoin zu erwägen.

Kryptowährungen etablieren sich als Anlagevehikel

In Deutschland steigt die Krypto-Akzeptanz auch in der breiten Öffentlichkeit. Laut jüngster Umfrage sollen 11 Prozent von insgesamt 42.000 Befragten Bitcoin oder andere Kryptowährungen besitzen. Obwohl dieser Prozentsatz etwas höher ist als in den Vereinigten Staaten oder im Vereinigten Königreich, ist er im Vergleich zu anderen europäischen Ländern viel niedriger.

Verbunden: Fondsmanager erwarten grosse Bitcoin-Nachfrage

Anlagen in Krypto-Assets und Blockchain-Technologie werden dank Fonds, ETFs, Einzelaktien und Zertifikaten immer einfacher gestaltet. In der Zwischenzeit wurden Krypto-Fonds auch auf anderen Kontinenten als attraktive Anlageklassen erkannt. So erhielt der kürzlich der Digital Large Cap Fonds von Grayscale eine Zulassung der US-Börsenaufsichtsbehörde SEC, während der neuseeländische Rentenfonds KiwiSaver Growth Strategy Fund vergleichsweise 5% in Bitcoin investiert.

Kryptowährungen scheinen sich in Deutschland langsam aber sicher als Anlagevehikel zu etablieren, obwohl die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) aufgrund der Volatilität weiterhin vor Investitionen in Kryptowährungen warnt. Als Beimischung in ein Portfolio ist Bitcoin jedoch mit weniger Risiken verbunden, da er auf längere Sicht keine Korrelation zu klassischen Assetklassen wie Renten oder Aktien aufweist. Bleibt abzuwarten, ob auch andere deutsche Fondsgesellschaften dem Trend folgen werden.

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