El Salvador: Ein Jahr Bitcoin – so hoch sind die Verluste

El Salvador & Bitcoin Moodys warnt vor Zahlungsfähigkeit

Am heutigen Tag jährt sich die Legalisierung des Bitcoins in El Salvador erstmals. Vor genau einem Jahr erklärte der mittelamerikanische Staat die digitale Wertanlage zum offiziellen Zahlungsmittel und betätigt sich seither selbst als Investor, doch die Zahlen sprechen bislang nicht für diese Idee.

El Salvadors Bitcoin-Reserven: So ist der Stand

Vor einem Jahr liegt der Bitcoin-Kurs bei rund 46.000 US-Dollar – knapp unter 43.000 Schweizer Franken. Heute liegt der Kurs hingegen bei vergleichsweise mickrigen 18.700 US-Dollar.

  • bitcoin
  • Bitcoin
    (BTC)
  • Preis
    $63,980.00
  • Marktkapitalisierung
    $1.26 T

Seit dem Einstieg des mittelamerikanischen Landes ging es für den BTC-Kurs also deutlich bergab. Dem kleinen Staat gelang es trotzdem, Gewinne durch den Bitcoin zu realisieren, denn treffenderweise erfolgte der Einstieg kurz vor dem aktuellen Bitcoin-Allzeithoch im November 2021.

Damalige Verkäufe konnten El Salvador bereits kräftige Gewinne bescheren, die man direkt in die Infrastruktur investierte. So verkündete man im Februar stolz, dank des Bitcoin eine moderne Tierklinik eröffnen zu können, in welcher die Kunden natürlich auch mit BTC zahlen können.

Durch das neue Jahr fand der Aufwärtstrend des Kryptomarktes ein Ende. Seither geht es ständig bergab. Heute hält El Salvador rund 2.381 Bitcoin mit einem Gegenwert von 44,6 Millionen US-Dollar.

El Salvador verliert ca. 60 Prozent durch Bitcoin

Treibende Kraft hinter der Bitcoin-Adoption in El Salvador ist der Präsident Nayib Bukele höchstpersönlich. Er ist zudem ein überzeugter Bitcoin-Investor und nutzt für seine Spekulationen auch Staatsgelder.

Insgesamt investierte Bukele über 107 Millionen US-Dollar, ist mit seinen Ausgaben aktuell jedoch nicht sonderlich erfolgreich. Insgesamt verzeichnet die salvadorianische Bitcoin-Reserve Verluste in Höhe von 58,3 Prozent.

In absoluten Zahlen verliert man gegenüber der eingänglichen Investition damit rund 62,5 Millionen US-Dollar. Der Plan, auf den Durchschnittskosteneffekt zu vertrauen, missglückte nach derzeitigem Stand ebenfalls.

So bezahlte El Salvador pro Bitcoin durchschnittlich etwa 45.000 US-Dollar. All diese Daten stellt der Nayib Tracker bereit.

Wichtig zu erwähnen ist an dieser Stelle allerdings, dass El Salvador bislang keine Bitcoin gegen Verluste verkaufte. All diese negativen Zahlen sind also unrealisiert.

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Welche Vorteile bringt der Bitcoin?

Neben realisierten Gewinnen kann El Salvador jedoch noch auf weitere Vorteile zurückgreifen. Bukeles Plan war es von Beginn an, eine Alternative zum Bankensystem in El Salvador zu etablieren, da 2021 ganze 70 Prozent der Landesbewohner ohne Bankkonto auskommen mussten.

All das erwähnt der Politiker letztes Jahr im Gespräch mit CoinDesk. Damals bezeichnet er den Bitcoin auch als kugelsicher. Ob er diese Aussage heute noch einmal so treffen würde, ist nicht zweifelsfrei sicher.

Erkenntnisse aus dem Frühjahr zeigten allerdings: Die breite Masse der Salvadorianer vertraut lieber auf die zweite offizielle Währung des Landes – auf den US-Dollar.

Der Tourismus in dem Schwellenland nahm seit der Bitcoin-Legalisierung deutlich zu. Bukele sieht den Bitcoin dabei in einer tragenden Rolle.

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