Neues vom FTX-Skandal: Caroline Ellison und Gary Wang bekennen sich des Betrugs schuldig. Beide gehörten zur Führungsriege des Konzerns. Der Gründer der Krypto-Börse weist bislang hingegen jede Schuld von sich.

FTX-Skandal: Caroline Ellison und Gary Wang bekennen sich des Betrugs schuldig

Caroline Ellison war seit Jahren eine enge Vertraute des FTX-Gründers Sam Bankman-Fried (SBF). Die Familien der beiden kennen sich bereits seit Jahrzehnten. Sowohl SBF als auch Ellison haben eine Historie in TradFi. Beide arbeiteten als Trader bei Jane Street Capital.

Wenig überraschend ist es daher, dass SBF seine Bekannte im Jahr 2022 schliesslich als Geschäftsführerin von Alameda Research einsetzte. SBF gründete das Trading-Unternehmen im November 2017 und erwirtschaftete durch den Arbitragehandel mit Bitcoin seine ersten Millionen.

Im Mai 2019 gründete er dann auch FTX. Durch die enge Beziehung zwischen der Krypto-Börse und dem Trading-Unternehmen Alameda Research, lieh FTX Kundengelder an die Schwesterfirma, die mit diesem Geld spekulierte.

Dabei täuschten die beiden Unternehmen in Zusammenarbeit gezielt die Kunden der Krypto-Börse FTX. Über zehn Milliarden US-Dollar wurden veruntreut. Den Vorwurf des Betrugs lehnte SBF immer strikt ab, bis er Anfang Dezember ein unfreiwilliges Geständnis ablegt.

Inzwischen ist SBF in Haft, nachdem sein eigener Stellvertreter ihn an die Behörden ausgeliefert hatte. In den USA drohen dem US-Amerikaner acht Anklagepunkte, die zu mehreren Jahrzehnten Haft führen könnten.

Aus einer Pressemitteilung des zuständigen New Yorker Staatsanwalts geht heute hervor: Auch Caroline Ellison und Gary Wang sind von der Klage betroffen. Beide Personen befinden sich offenbar in der Verwahrung der Justiz und bekennen sich des Betrugsvorwurfs schuldig.

SBF ist im Gewahrsam der USA

Zugleich geht aus der Presseerklärung von Staatsanwalt Damian Williams hervor: SBF befindet sich bereits im Gewahrsam der USA. Er hielt sich bis zuletzt auf den Bahamas auf, auf denen die FTX-Gruppe ihren Sitz hatte. Gerüchte um seine Flucht nach Argentinien erwiesen sich als falsch.

SBF war im FTX-Skandal hauptverantwortlich. Er wurde am 13. Dezember von der königlichen Polizei der Bahamas festgenommen, nachdem die USA einen Auslieferungsantrag seiner Person stellten.

Bankman-Fried wird vom FBI aktuell nach New York verbracht. Im Süddistrikt von New York erwarten ihn und seine ehemaligen Kollegen die Anklage. Auch seine Kampagne, die vorsah, die US-Politik durch immense Spenden zu beeinflussen, wirft ihm der Staatsanwalt vor.

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Caroline Ellison sagt gegen SBF aus, bleibt straffrei

Aus einem neuen Dokument der New Yorker Staatsanwaltschaft geht hervor, dass Caroline Ellison eine Einigung mit den Behörden erzielte. Die ehemalige Geschäftsführerin von Alameda sagt gegen SBF aus und bleibt dafür unter sieben der acht Anklagepunkte straffrei.

Lediglich für Steuerhinterziehung könnte die US-amerikanische Staatsbürgerin bestraft werden. Im Gegensatz dazu möchte sie Insiderinformationen preisgeben, die SBF belasten. Daraus könnte dann auch hervorgehen, ob es wirklich eine konspirative Chatgruppe gab, in der die FTX-Führung ihren Betrug koordinierte.

Gegen eine Kaution von 250.000 US-Dollar wurde Ellison in New York unterdessen wieder freigelassen. Sie darf die USA nicht verlassen. Unmittelbar nach dem FTX-Crash im November wurde sie mehrfach mit weiterem Personal des Konzerns in New York City gesichtet.

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