Die britische Bank HSBC ändert ihre Kryptorichtlinie: Die Bankkunden können keine Aktien mehr von Unternehmen kaufen, die Bitcoin halten.

Berichten zufolge hat die in Grossbritannien ansässige Hongkong and Shanghai Banking Corporation (HSBC) ihre Richtlinien zu Kryptowährungen geändert. Die Bank verbietet es ihren Kunden nun, Aktien von öffentlichen Unternehmen wie Microstrategy zu kaufen, die Bitcoin (BTC) halten. Alle Unternehmen mit Bitcoin-Treasuries könnten bei HSBC bald auf der schwarzen Liste stehen.

Aktien von Microstrategy & Co. können nicht mehr gehandelt werden

Die britische Bank HSBC gehört zu den weltweit grössten Banken nach verwalteten Vermögenswerten. Nun ist die Bank Berichten zufolge mit ihrer Kryptorichtlinie strenger geworden. HSBC hindert Kunden jetzt daran, Krypto- und kryptobezogene Aktien wie die von Microstrategy zu kaufen.

Ein Kunde der HSBC-Bank hat eine Nachricht geteilt, die er von der Bank erhalten hat und die ihn über eine Änderung der Richtlinien in Bezug auf Kryptowährungen informiert, wobei Bitcoin und Ethereum (ETH) als Beispiele genannt wurden. Die neue Richtlinie der Bank gilt für den Kauf und / oder Umtausch von virtuellen Währungen sowie für Produkte, die im Zusammenhang mit virtuellen Währungen stehen.

In der Bekanntmachung wird insbesondere eine Aktie herausgegriffen: „Unsere Aufzeichnungen zeigen, dass Ihr HSBC Invest Direct-Konto Microstrategy Inc-A – MSTR-US, ein Produkt in virtueller Währung, enthält.“

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Microstrategy bietet zwar keine Kryptodienste an, kauft jedoch seit Oktober letzten Jahres stark BTC. Das Unternehmen hat fast 100.000 BTC angehäuft und den Erwerb der Kryptowährung zu einem seiner Hauptziele gemacht. Der Nasdaq-Riese Microstrategy ist ein börsennotiertes Milliarden-Dollar-Unternehmen, das Bitcoin als Absicherung und Schutz vor Inflation betrachtet. Der MicroStrategy CEO Michael J. Saylor ist fest davon überzeugt, dass BTC als Asset und Investition mehr Langzeitpotential als Geld aufweist.

HSBC: Neuanschaffungen nicht mehr zulässig

Laut der Mitteilung von HSBC werden die Bankkunden nach wie vor die Möglichkeit haben, die genannte Aktie auf ihrem HSBC Invest Direct-Konto zu halten, zu verkaufen und / oder zu übertragen, doch Neuanschaffungen seien nicht mehr zulässig. Die britische Bank hat nicht angegeben, wie viel Bitcoin ein Unternehmen halten muss, damit seine Aktien von der Bank verbannt werden. Microstrategy hält allerdings 100% seiner Treasury-Reserven in BTC.

Die MSTR-Aktie ist von 142 USD im August 2020 auf über 1.100 USD im Februar 2021 gestiegen und erlebte eine ähnliche Wertsteigerung wie auch die Kryptowährung selbst. Ähnliche Preisbewegungen wurden auch bei anderen Unternehmen beobachtet, die Teile ihres Vermögens in Bitcoin halten.

Der Kunde empört: Das Gegenteil von freiem Markt

Die Liste von Unternehmen, die in Bitcoin investieren, ist schnell wachsend. In der Regel liegen die Investitionen allerdings in geringeren Prozentsätzen als bei Microstrategy. Ein Beispiel ist Elon Musks Unternehmen Tesla, das im Januar 1,5 Milliarden US-Dollar in die führende Kryptowährung investierte – und innerhalb von einem Monat eine Milliarde Profit kassierte. Jack Dorseys Square Inc. hat ebenfalls 5% seiner gesamten Barreserven in Bitcoin investiert.

Der HSBC-Kunde, der die Mitteilung erhalten hat, hat diese an den CEO von Microstrategy, Michael Saylor, getwittert: „Vielleicht möchten Sie Ihr Rechtsteam fragen, ob das, was HSBC hier tut, legal ist. Sie erlauben uns nicht, Microstrategy-Aktien zu kaufen. Auch viele andere Unternehmen werden auf der schwarzen Liste landen, nur weil sie BTC halten. Dies ist das Gegenteil von freiem Markt“, kommentierte der empörte Bankkunde.

HSBC ist die jüngste Bank, die negativ auf das Bitcoin-Engagement von MicroStrategy reagiert. Doch wie CoinPro.ch berichtete, haben die Banken geteilte Meinungen zu Bitcoin. Weder Microstrategy noch HSBC haben sich bisher offiziell zum Thema geäussert.

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