Über das Kryptojahr 2023 gelang Bitcoin und Co. eine fulminante Rückkehr nach den Rückschlagen des Vorjahres. Einige unerwartete Ereignisse zeichneten sich ab. Das Ringen um die Vormacht zwischen Kryptobranche und Regulierungsbehörden nimmt weiter an Fahrt auf. Das waren die wichtigsten News und Veränderungen des Jahres.

Das war das Kryptojahr 2023: Die wichtigsten News

Welche Neuerungen gab es im Kryptojahr 2023? Der Markt und die Szene erlebten viele Veränderungen, Streitigkeiten und mehrere entscheidende Gerichtsurteile. Neue Trends zeichnen sich ab, alte Trends kehren wieder.

CoinPro fasst die wichtigsten Neuigkeiten des Jahres noch einmal zusammen und liefert damit einen Ausblick auf die Zukunft, die Bitcoin und dem Kryptomarkt 2024 bevorstehen.

Ordinals sorgen für Konflikte und Euphorie

Im Januar stellte der ehemalige Bitcoin-Core-Entwickler Casey Rodarmor ein neues Protokoll namens Ordinals vor. Schnell erfuhr das Projekt Beliebtheit, wurde von anderen Bitcoinern jedoch scharf kritisiert.

Gegen Ende des Jahres glühte die Debatte um Ordinals erneut auf. Das Protokoll erlaubt sogenannte Inschriften, die eine rudimentäre Art von NFTs ermöglichen, welche nativ auf der Bitcoin-Blockchain gespeichert werden.

Bitcoin-Entwickler Luke Dashjr forderte Anfang Dezember eine Anpassung der Blockchain, die zur Vernichtung von Ordinals führen würde. Das angedachte Veröffentlichungsdatum der neuen Softwareversion liegt im Jahr 2024.

Dashjrs Forderung waren Auktionen des bekannten Auktionshaus Sotheby’s vorausgegangen. Drei Bitcoin-NFTs wurden für über eine halbe Million US-Dollar verkauft und lösten am Kryptomarkt eine neue Goldgräberstimmung aus.

Der aktuelle Trend zu den Inscriptions ist so gross, dass Bitcoin den ewigen Spitzenreiter Ethereum als wichtigste Plattform für NFTs ablösen konnte. Bitcoin überholte ETH erstmals im November und führt die Liste seither an. Bitcoin ist also die beliebteste NFT-Plattform.

Seit November schiessen die Gebühren des Bitcoin-Netzwerks in die Höhe. Ordinals spielen für die Teuerung eine zentrale Rolle – genau wie BRC–20 Token, die auf dem Protokoll basieren und die Erstellung nutzergenerierter fungibler Token auf Bitcoin ermöglichen.

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Das Handelsvolumen von klassischen NFTs und Inscriptions nach Blockchains mit dem grössten Handelsvolumen.

Bitcoin gewinnt an Marktdominanz

Über die vergangenen Monate hinweg gewann der Bitcoin wieder an Marktdominanz. Am ersten Januar 2023 lag der Marktanteil der grössten Kryptowährung noch bei vergleichsweise geringen 40 Prozent. Inzwischen stieg dieser Wert auf 50 Prozent.

Selbstverständlich stiegen währenddessen auch der Bitcoin-Kurs sowie der gesamte Kryptomarkt kräftig. BTC hatte das Jahr mit einem Wert von 16.500 US-Dollar begonnen und steht am 27. Dezember bei rund 43.000 US-Dollar.

Viele Investoren kommen somit wieder in den grünen Bereich. Laut Glassnode waren bereits Ende Oktober mehr als 80 Prozent aller Bitcoin-Investoren im Plus. Dazu zählen auch einige der bekanntesten Förderer der Kryptowährung.

MicroStrategy, das Unternehmen des populären Bitcoin-Maximalisten Michael Saylor, liegt seit Sommer 2022 erstmals wieder kräftig im Plus (+38 Prozent). Auch El Salvadors Investitionen zeigen mit einem Kursgewinn nach rund zwei Jahren erste, geringfügige Gewinne.

Auch im Stablecoin-Bereich ist Martkführer Tether (USDT) zunehmend dominant. Der grösste Stablecoin hat derzeit einen Marktanteil von 72 Prozent, während es zu Beginn des Jahres noch 50 Prozent waren, wie Daten von Glassnode zeigen. BUSD verschwindet nach einem Verbot in den USA vollständig. Tethers härtester Konkurrent USDC verlor 40 Prozent Marktanteil. DAI, der grösste dezentralisierte Stablecoin, konnte seinen Marktanteil von rund vier Prozent behaupten.

Mt.Gox beginnt Rückzahlungen

Fast zehn Jahre nach der Zahlungsunfähigkeit der damals grössten Krypto-Börse begann das japanische Unternehmen Mt.Gox jüngst mit Rückzahlungen an geschädigte Nutzer. Mt.Gox hatte 2014 einen unglaublichen Skandal entfesselt, nachdem grosse Teile der Bitcoin-Einlagen verschwunden waren.

Derzeit befinden sich 850.000 verbleibende BTC in der Verwahrung durch japanische Behörden, deren Marktwert sich auf fast 37 Milliarden US-Dollar beläuft. Am Stephanstag begannen laut mehrerer Nutzer des Subreddits Mtgoxinsolvency Rückzahlungen. Die rechtmässigen Eigentümer der Bitcoin sollen ihr vollständiges Vermögen bis Oktober 2024 ausgezahlt bekommen.

Unter Kursanalysten gibt es Meinungen, die merkbare Einbrüche des Bitcoin-Kurses infolge starker Abverkäufe der ehemaligen Mt.Gox-Kunden erwarten. Als die Nutzer zuletzt Zugriff auf ihre Bitcoin hatten, lag der Marktwert der Kryptowährung bei ungefähr 830 US-Dollar. 2023 wird Bitcoin voraussichtlich mit rund 43.000 US-Dollar abschliessen.

SEC verklagt Marktführer Binance und Coinbase

Die US-Börsenaufsichtsbehörde SEC intensivierte über 2023 ihren Kampf gegen Krypto. Gegen mehrere führende Unternehmen der Branche reichte die SEC Klagen ein – darunter gegen Binance, Coinbase und Kraken. Lediglich mit Kraken erzielte man eine Einigung.

Im Fall um Binance ist auch das schweizerische Unternehmen Sigma Chain betroffen. Es handelt sich um ein Tochterunternehmen von Binance, das laut Erkenntnissen der SEC als Market Maker auf Binance agiert. Die SEC vermutet Marktmanipulation und Untreue.

Die SEC will durch die Klagen vor allem ihren Standpunkt durchsetzen, nach dem die meisten Kryptowährungen illegale Wertpapiere sind. Führende Personen der Kryptobranche fühlen sich zu unrecht angegriffen. Sie unterstellen der SEC politisch motivierte Massnahmen, welche die eigentlichen Kompetenzen der Behörde überschreiten.

Das US-Justizministerium erzielte mit Binance im November eine Einigung. Der bisherige Geschäftsführer Changpeng Zhao trat von seinem Posten zurück und die Krypto-Börse verpflichtete sich zu einer Strafzahlung in Höhe von 4,3 Milliarden US-Dollar. Geschäftsführer CZ bekannte sich Sanktionsverstössen sowie der Geldwäsche schuldig. Der Rechtsstreit mit der SEC ist weiterhin ungeklärt.

Ripple und Grayscale gewinnen Gerichtsverfahren gegen SEC

Darüber hinaus war 2023 von zwei entscheidenden Gerichtsurteilen in den USA geprägt. Die US-Börsenaufsicht versagte vor allem gegen Vermögensverwalter Grayscale. Die beantragte Umwandlung des Grayscale Bitcoin Trust (GBTC) in einen ETF sei 2022 laut Gericht zu Unrecht abgelehnt worden.

Im Fall SEC vs Ripple erreichte die Behörde immerhin einen Teilerfolg. Laut Gericht ist Ripples Kryptowährung XRP rechtlich gesehen kein Wertpapier, sofern die Anlage nicht direkt von Ripple an Institutionen verkauft wird.

Die SEC hatte im Dezember 2020 eine Klage gegen Ripple eingereicht und wollte einen Präzedenzfall herstellen. Dieses Vorhaben gelang nicht, was am Kryptomarkt Hoffnung auf eine förderliche Zukunft auslöste.

Bitcoin ETFs massiv im Aufwind

Seit Juni wird der Kryptomarkt vor allem von Neuigkeiten rund um Bitcoin Spot ETFs in den USA geprägt. Bisher waren die börsengehandelten Funds, die Bitcoin zum Kassapreis anbieten, dort unzulässig.

Nachdem BlackRock im Juni einen Antrag für den iShares Bitcoin Trust einreichte, entwickelte sich ein grosses Engagement für die Funds. Viele weitere Vermögensverwalter folgten. Derzeit bestehen 13 Anträge auf Bitcoin Spot ETFs, davon stammt einer vom Schweizer Unternehmen Pando Asset.

Eine Genehmigung der ETFs wird vom 8. bis zum 10. Januar erwartet. Neben dem Bitcoin-Halving im April gilt das Ereignis als bullischste Begebenheit des Jahres.

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Top Krypto Trends 2023

Die Top Krypto Trends 2023 waren einmal mehr von Memecoins geprägt. Zuletzt machte der Solana-Token BONK Schlagzeilen. Bereits im Sommer explodierten die Spasswährungen Pepe und Snek.

Dezentrale Handelsprotokolle sehr beliebt

Langfristig dürften dezentrale Handelsprotokolle deutlich interessanter sein. Die zunehmenden Konflikte mit Behörden und restriktive Vorschriften für Handelsplattformen lassen einige Nutzer auf Alternativen ausweichen.

Allen voran profitierte THORChain (RUNE) von dieser Entwicklung. 2023 stieg RUNE infolgedessen um 311 Prozent. Das Netzwerk ermöglicht den Tausch verschiedener Kryptowährungen miteinander. Die Entwickler beschreiben ihr Projekt als Cross-Chain-DEX.

Auch Projekte mit ähnlichen Zielen wie Loopring (+75 Prozent) und Raydium (+850 Prozent) profitieren von dem Trend.

Solana gewinnt massiv

Sehr beliebt sind gegen Ende des Jahres auch Ethereum-Alternativen. Auffällige Gewinne verzeichneten Cardano, Avalanche und Polkadot. Spitzenreiter der Kategorie war allerdings Solana. SOL stieg im Jahrestrend um 1.000 Prozent.

Solana ist nach Bitcoin und Ethereum vor allem die beliebteste Kryptowährung unter Institutionen. In das Projekt flossen über 2023 auch dann institutionelle Gelder, wenn BTC und ETH rote Zahlen schrieben.

Solana ist aufgrund seiner Massentauglichkeit sehr beliebt. Es gilt darüber hinaus gegenüber staatlichen Vorgaben als weniger widerspenstig als Ethereum.

Fortgeschrittene Funktionen befeuern Bitcoin

Fortgeschrittene Funktionen der sonst minimalistischen Bitcoin-Blockchain sorgen für eine steigende Beliebtheit der grössten Kryptowährung. Nachdem die Ordinals den NFT-Markt eroberten stieg Stacks (STX) um rund 580 Prozent.

Stacks ist eine Layer-2-Lösung für Bitcoin. Ziel ist es, die grösste Kryptowährung durch eigene Smart Contracts auch im DeFi-Bereich zu etablieren.

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