Drei grosse Unternehmen und Mitglieder der Libra Association – Visa, Mastercard und Stripe – überdenken derzeit ihre Optionen und ziehen sogar einen vollständigen Ausstieg in Betracht. Die Unternehmen befürchten, durch die Mitgliedschaft in der Libra Association ihre positiven Beziehungen zu den offiziellen Behörden zu beeinträchtigen. Eine der wichtigsten Partner in diesem Sektor, Paypal, gab nun bereits schon den Rückzug bekannt.

Steht Libra vor dem Aus?

Libra verspürte tatsächlich bereits viel Gegenwind von diversen Regierungen und Regulierungsbehörden und steht in der Politik nicht unter einem guten Stern. Das ambitionierte Projekt von Facebook scheint diesen Druck anscheinend auch auf die Partner auszuweiten. Auch wenn die Schweiz selbst sich – wie immer – neutral verhält und mehr Informationen möchte, stellen sich diverse Regierungen und Währungshüter aktiv gegen den geplanten Stablecoin.

Für die Pläne von Facebook könnte der Verlust von Grossgewichten wie Visa oder Mastercard definitiv einen herben Rückschlag bedeuten. Nun scheint Facebook mit seinem Projekt Libra am Scheideweg zu stehen, denn je länger mit dem Projektstart gezögert wird, umso mehr Zeit haben die Gegner von Libra, den Druck auf die Projektmitglieder zu erhöhen. Dadurch könnte der Projektstart sogar vollständig verhindert werden.

Bekanntgabe der ersten Mitglieder angekündigt

Der interne Konflikt mit Stripe, Visa und Mastercard kommt gerade zu einem Zeitpunkt, in dem Facebook mit allen Gründungsmitgliedern formelle Vereinbarungen unterzeichnen möchte, mit welchen sie sich für das Projekt verpflichten würden. In den kommenden Wochen sollen die Mitglieder der Libra Association aber in jedem Fall finalisiert werden.

In einem Tweet hat David Marcus, ein Mitbegründer von Libra, die Bekanntgabe der ersten Welle an Mitglieder für die kommenden Wochen angekündigt. Gleichzeitig wurde an Visa und Mastercard sowie alle anderen Partner ein Appell gerichtet, für Libra Flagge zu bekennen. Für Facebook und Libra wird die Luft immer dünner und es bleibt abzuwarten, wie sich dieser Zwist entwickeln wird.

Der Appell stiess nach der neusten Meldung bei Paypal wohl auf taube Ohren. Der Zahlungsdienstleister zieht sich zurück. Dies übrigens ohne Angaben von Gründen. Der Nebensatz, dass man sich weiter auf die Zusammenarbeit freue, ist dann wohl eher Höflichkeit.

Libra steht wohl mehr als je zuvor am Scheideweg.

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