Marktreport: Während eines öffentlich zugänglichen «Conference Call» der Kernentwickler des Ethereum-Netzwerks um Tim Beiko wurde bekanntgegeben, dass der Merge von Ethereum mit der Beacon-Chain auf den 19. September dieses Jahres fallen könnte. Davor sollen allerletzte Abklärungen mit dem Merge auf dem «Goerli» Testnet gemacht werden. Dieser Testlauf wurde auf den 11. August gesetzt. Es sei jedoch erwähnt, dass diese Termine lediglich als Leitplanken zu interpretieren sind. Vom Merge kann eine Reduktion von über 99% des Energieverschleiss und eine deutlich höhere Skalierbarkeit erwartet werden.

zu den aktuellen Kursen

Celsius gab vergangene Woche bekannt, dass die Firma zahlungsunfähig ist. Dies kommt nach dem Fall von Voyager Digital und dem Fakt, dass das Projekt Celsius (CEL) seit Januar kontinuierlich an Wert verloren hat, wenig überraschend. Das Defizit von knapp 1.2 Milliarden USD, welches zu grossen Teilen aus Nutzereinlagen besteht, weist auf die schwierigen Zeiten hin, in denen sich der Krypto-Markt befindet.

Vor einigen Wochen generierte Elon Musks vermeintlicher Kauf von Twitter für 44 Milliarden USD viel Aufmerksamkeit. Es wurde von der Integration von Kryptowährungen, namentlich Dogecoin (DOGE), auf der Plattform und der Veröffentlichung des Twittercodes berichtet. Nun gehen die beiden Parteien vor Gericht, wo der Kauf erzwungen werden soll.

Market Movers der Top 30

Kalenderwoche 28

Marktreport im Detail

Makroumfeld USA: Die FED wird am 27. Juli das nächste Mal die Zinsen anheben und danach erst am wieder am 21. September. Es würde deshalb Sinn ergeben, wenn sie einen starken Ansteig von 100 BPS beschliessen. Ansonsten riskieren sie eine ausserordentliche Sitzung. Im Widerspruch zu dieser These stehen die Kommentare einiger FED-Verteter, welche in Fachkreisen als eher «hawkish» einzustufen sind. Nachdem die Aktienmärkte die historischen 9.1% CPI Inflationszahlen abgeschüttelt hatten, ist zum jetzigen Zeitpunkt keine glaskare Tendenz erkennbar. Dementsprechend schwankt auch das Pendel der Erwartungshaltung der Marktteilnehmer zwischen 0.75 und 1.0%. Vieles dürfte auch davon abhängen, wie die Anlegerschaft diese Woche auf die Daten zum Immobilienmarkt und den Gewinnen/Verlusten einer breiten Palette von Unternehmen, darunter Bank of America, Goldman Sachs, Netflix, Tesla uvm., reagieren werden.

Makroumfeld China: Das Reich der Mitte verzeichnete im zweiten Quartal ein BIP-Wachstum von 0,4% gegenüber dem Vorjahr und blieb damit hinter den Erwartungen zurück, da sich die Wirtschaft schwer tut, die Auswirkungen der Zero-Covid-Politik zu verdauen. Von Reuters befragte Analysten hatten für das zweite Quartal ein Wachstum von 1% prognostiziert. Das würde im Q3 noch schlechter aussehen, wenn es zu neuerlichen Lockdowns käme. Die Schlagzeilen lassen bereits heute durchsickern, dass neue Subvarianten ihr Unwesen treiben. Am Mittwoch, dem 20. Juli steht eine mit Spannung erwartete Zinssatzentscheidung der PBoC an, wobei davon auszugehen ist, dass der Zinssatz wohl weiter sinken wird, da man die Wirtschaft ankurbeln möchte.

Makroumfeld Europa: Wenn die Energiekosten so hoch bleiben, droht der gesamten deutschen Industrie die Gefahr einer Verlangsamung oder eines Stillstands in bestimmten Bereichen. Das kurzfristige Risiko ist besonders hoch, wenn Putin die Nord Stream-Pipeline länger als die geplanten zehn Tage unterbricht – und genau das könnte ab dem kommenden Donnerstag geschehen, wenn die Wartungsarbeiten beendet werden sollen. Die Pipeline stellt den größten Teil der Gasimport-Infrastruktur der Europäischen Union dar. Falls Putin Druck ausübt und den Gashahn nicht aufdreht, werden der DAX und andere europäische Indizes ab Ende Woche ins Straucheln kommen. Kommt es somit zu einer abermaligen Eskalation und neuerlichen Kriegshandlungen?

Sinkende Produktionskosten beim BTC Mining: Experten gehen davon aus, dass die durchschnittlichen Produktionskosten von Bitcoin – neben den Marktpreisen ein Schlüsselfaktor für die Gewinnspannen der Miner – im letzten Monat stark gesunken sind. Die Kosten für das Mining eines einzelnen Bitcoin lagen Anfang Juni bei 20’000 USD, Ende letzten Monats bei 15’000 USD und derzeit bei 13.000 USD.

Fazit: Vieles hängt in der Schwebe, sowohl auf Krypto bezogener Mikro- als auch Makroebene. Darüber hinaus werden die geopolitischen Spannungen einen erheblichen Einfluss auf die Aktienmärkte haben. Wir erwarten weitere positive Tage für die Bullen, gefolgt von einer herben Enttäuschung.

Krypto Fear & Greed Index

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