Traditionelle Zahlungsdienstleister wie Visa und Mastercard bemühen sich darum, ihre Dienste in den Mittelpunkt der neuen Entwicklungen der Finanztechnologie zu rücken. So sind die Zahlungsriesen nicht nur im Bereich der Krypto-Adoption im privaten Sektor mit dabei, sondern auch bei Zentralbank-Digitalwährungen (CBDCs) und Stablecoins. Nachdem sein Konkurrent Visa noch letzten Sommer eine Krypto-Integration ankündigte, hat nun auch Mastercard seine Krypto-Strategie enthüllt.

Bedeutung in der Branche aufrechterhalten

Kryptowährungen entwickeln sich langsam aber sicher zu einem Mainstream-Stadium und stossen mittlerweile auf immer grössere Akzeptanz, was unweigerlich zu Veränderungen des finanziellen Ökosystems führt. Um ihre Bedeutung in der Branche aufrechtzuerhalten, müssen sich traditionelle Finanzdienstleistung-Plattformen diesen Veränderungen anpassen, was auch die Zahlungsabwickler wie Visa und Mastercard erkannt haben.

Da bestimmte Kryptowährungen inzwischen ein wichtiger Teil des Zahlungsprozesses geworden sind, hat Mastercard noch Anfang des Jahres die Unterstützung von Krpto-Zahlungen angekündigt. Nun kam das endgültige Signal des Zahlungsriesen, auch an anderen Fronten der Krypto-Branche mitmischen zu wollen. Da das Interesse privater aber auch institutioneller Anleger für Kryptowährungen wächst, müssen sich Unternehmen wie Mastercard den neuen Bedingungen anpassen und als führende Zahlungsdienstleister Unterstützung für ihre Kunden anbieten, um sie nicht an die Konkurrenz zu verlieren.

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Mastercard möchte für private Einrichtungen und Regierungen zu einer Anlaufstelle beim Testen und Einführen von Stablecoins oder von digitalen Währungen der Zentralbanken (CBDC) werden. Ähnlich wie sein Konkurrent Visa möchte das Unternehmen seine grossen Bank-Netzwerke sowie internationale Grösse zur Kundengewinnung aus dem Regierungs- und Privatsektor nutzen und dabei Stablecoins als Zahlungsoptionen expandieren sowie an Projekten der Zentralbank-Währungen mitmachen.

CEO Miebach: Mastercard ist ein wichtiges Bindeglied

Die Menschen seien auf die Krypto-Branche als einen relativ neuen Markt sowie seine Funktionsweise neugierig, weshalb sie auf der Suche nach Antworten sind, so Mastercard-CEO Michael Miebach. Laut Miebach plane das Unternehmen eine neue Test-Plattform für Zentralbanken sowie die Unterstützung von Start-Ups.

So wurde kürzlich ein neues Programm zur Förderung von Fintechs und Unternehmen ins Leben gerufen, die mit Kryptowährungen, digitalen Vermögenswerten und Blockchains arbeiten. Zuletzt konnten Krypto-Unternehmen Taurus und Mintable sowie die Blockchain-Startups SupraOracles und STACS vom neuen Förderprogramm des Zahlungsanbieters profitieren.

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Mastercard als Anbieter von sogenannten „Multi-Rail“-Zahlungen könne eine neue Perspektive auf den Markt bringen, so Miebach. Das Unternehmen werde für die Menschen als Bindeglied fungieren und ihnen Klarheit über die Entwicklungen bei Kryptowährungen und digitalen Währungen der Zentralbanken bringen, aber auch über ihre Anwendungsfälle und Auswirkungen.

Zentralbanken werden im Zuge des wachsenden Trends zu CBDCs zusätzliche Dienstleistungen benötigen, die Mastercard aufgrund seiner Erfahrungen in diesem Fachgebiet durchaus anbieten könne, so Miebach.

Unterstützung für Stablecoins-Transaktionen

Der Mastercard-CEO äusserte sich ebenfalls zum Thema Stablecoins und bestätigte die Unterstützung des Unternehmens für künftige Transaktionen. Voraussetzung für die Unterstützung wäre allerdings die strikte Einhaltung der Finanzvorschriften seitens der Emittenten sowie die Gewährleistung der Sicherheit der Nutzer.

Berichten zufolge ist das Unternehmen zum Testen der USDC-Abrechnungen auf seiner Plattform eine Partnerschaft mit dem Stablecoin-Emittenten Circle eingegangen. Inzwischen hat Visa bereits die erste USDC-Transaktion auf Ethereum-Blockchain abgewickelt.

Kooperation mit australischer Börse CoinJar

In Zusammenarbeit mit der ältesten Krypto-Börse Australiens hat Mastercard eine neue Krypto-Karte auf den Markt gebracht, mit welcher der Kauf, der Verkauf sowie die Ausgabe von digitalen Vermögenswerten direkt über die Plattform möglich ist. Im offiziellen Blogpost von CoinJar wird den Kunden erklärt, dass sie mit der neuen CoinJar-Karte überall Krypto-Käufe tätigen könnten, wo MasterCard akzeptiert wird.

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Die von Mastercard unterstützte Karte soll dabei digital und physisch sowie über die Integration von Google Play und Apple Pay zur Verfügung stehen. Damit ermöglicht Mastercard dem australischen Markt in Zusammenarbeit mit CoinJar die Ausgabe von Kryptowährungen innerhalb der bestehenden Fiat-Infrastruktur. Neben Bitcoin (BTC), Ethereum (ETH) und Ripple (XRP) werden auch 27 weiter**e Kryptowährungen unterstützt.

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