Der Bitcoin wird um ein neues Protokoll namens Ordinals erweitert. Dieses erlaubt es, NFTs auf der ältesten Krypto-Blockchain zu speichern. Das Projekt wird allerdings von einer ganzen Reihe an Kritik begleitet. Warum die non-fungiblen Token auf BTC so umstritten sind.

Was sind Bitcoin Ordinals?

Heute ist Ordinals eine Woche in der öffentlichen Alphaphase. Das Protokoll bringt NFTs auf das Bitcoin-Mainnet. Verantwortlich dafür zeichnet Casey Rodarmor, der zuvor bereits als Bitcoin Core-Entwickler aktiv war.

Das Prinzip: Bestimmten Satoshis werden durch das Ordinals-Protokoll gewisse Ordnungszahlen zugewiesen – die sogenannten Ordinals, nach denen das Konzept benannt ist. Diese Ordnungszahlen erlauben es dann, Daten auf der Blockchain an bestimmte Satoshis zu heften. Ein Bitcoin setzt sich aus 100 Millionen Satoshis zusammen.

So lassen sich NFTs nun auch über die Bitcoin-Blockchain transferieren. Eine Sidechain ist dafür nicht notwendig. Alles geschieht über das Mainnet. Zuvor war diese Funktion lediglich von dedizierten Smart Contract Plattformen wie Ethereum oder Solana bekannt. Ordinals nennt die Funktion Inscriptions (dt. Einschreibungen).

Einschreibungen, die das Ordinals-Protokoll verwenden, sind vollständig auf der Blockchain und benötigen keine Sidechain oder einen separaten Token.

Heisst es auf der offiziellen Webpräsenz des Projekts. Bis zum 6. Februar 2023 gelangten auf diese Weise knapp 7.000 NFTs auf die Bitcoin-Blockchain. Auf Basis des Ordinals Protokolls entstand im März 2023 eine neue Technologie namens BRC-20. Es handelt sich dabei um nutzergenerierte Token, die auf der Bitcoin-Blockchain leben. Der Name und die grundlegendsten Funktionen orientieren sich an Ethereums ERC-20.

Ordinals: Warum NFTs auf Bitcoin umstritten sind

Unter Bitcoinern bringt das neue Protokoll ganz gegensätzliche Reaktionen hervor. Einerseits zeigen sich Nutzer begeistert. Auf der anderen Seite gibt es jedoch auch viel Kritik und Ablehnung. Warum sind NFTs auf Bitcoin so umstritten?

Bisher sind NFTs vor allem beliebt, um Kunstwerke abzubilden. Dieser Trend überträgt sich nun auch auf Bitcoin. Bis 2017 gab es unter Anhängern der grössten Kryptowährung Konflikte, die man heute als Blocksize War bezeichnet. Es stellte sich die Frage: Soll der Bitcoin-Block vergrössert werden oder sein Datenvolumen von einem Megabyte beibehalten?

Die Bitcoin Core-Entwickler und die Mehrheit des Netzwerks entschieden sich für den kleineren Block. Die Opposition spaltete sich ab und bildete Bitcoin Cash sowie später Bitcoin Satoshi Vision.

Nun kommt die Diskussion über die Blockgrösse erneut auf. Im Juli 2017 wurde mit SegWit das Transaktionsformat von Bitcoin verändert. Eine weitere Veränderung erfolgte im Spätjahr 2021. Infolgedessen kann die Blockgrösse von einem Megabyte missachtet werden. Blöcke können bis zu vier Megabyte gross werden.

Bitcoiner sind sich uneinig, ob die Verbreitung von NFTs ein angemessener Grund ist, um Blöcke auf bis zu vier Megabyte zu vergrössern. Es besteht die Sorge, die Blockchain könne dadurch unnötig wachsen und Inklusion verhindern. Diese Gefahr wollte man durch ein Blocksize Limit eigentlich bannen.

Zu den Kritikern gehört beispielsweise der bekannte Bitcoin-Maximalist Jimmy Song. Auf Twitter schreibt er:

Unpopuläre Meinung: Wenn Einschreibungen die Blockchain aufblähen, muss eine Verringerung der Blockgrösse in Betracht gezogen werden.

Eine ähnliche Position vertritt der Bitcoin-Entwickler Luke Dashjr. Er schlägt vor, Ordinals durch einen Spamfilter aus dem Netzwerk zu verbannen. Befürworter von Ordinals argumentieren hingegen, das Ökosystem sei in der Lage, durch das neue Protokoll zu wachsen.

Demnach hofft man auf eine wachsende Nutzerzahl durch die NFTs. Tatsächlich könnte sich das Wachstum wechselseitig bedingen. Seit Sommer 2022 nahm die Beliebtheit der non-fungiblen Token drastisch ab.

Der grösste Bitcoin-Block aller Zeiten entsteht durch Ordinals

Nutzer verwenden Ordinals, um die verschiedensten Inhalte auf der Bitcoin-Blockchain zu speichern. Die Daten landen auf über 14.500 Nodes weltweit. Ein Projekt namens Taproot Wizards macht sich unterdessen einen Spass daraus, die Blockgrösse so weit es geht auszudehnen.

In der Nacht vom 1. auf den 2. Februar 2023 entsteht durch Ordinals der bisher grösste Bitcoin-Block aller Zeiten mit einer Dateigrösse von 3,94 Megabyte. Am 22. April stellte das Bitcoin Magazine einen neuen Rekord auf.

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Mehr Informationen

Neben Bildern gibt es jedoch noch weitere skurrile Inhalte. Ein Nutzer speicherte eine Neuinterpretation des Videospiel-Klassikers Doom auf der Blockchain. Diese lässt sich zwar abrufen, lässt sich aber nicht einwandfrei steuern.

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