Die Konflikte um die Kryptobranche erreichen innerhalb der Vereinigten Staaten von Amerika neue Ausmasse. Aufgrund wachsender regulatorischer Strenge verlässt nun auch die Krypto-Börse Bittrex die USA. Dadurch will das Unternehmen offenbar Angriffen von US-Behörden entgehen.

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Krypto-Börse Bittrex verlässt USA

Bittrex ist eine erstmals 2013 in den USA gegründete Krypto-Börse. Inzwischen führt man den Hauptsitz im liechtensteinischen Vaduz. Zuvor lag Bittrex’ Heimat in Seattle im US-Bundesstaat Washington.

Als eines der älteren Unternehmen der Industrie erlebte es bereits unterschiedliche Phasen. Offenbar hatte man in den Vereinigten Staaten von Amerika noch keine Probleme. Seit Februar scheint sich das jedoch zu ändern.

US-Behörden agieren verstärkt gegen die Kryptobranche. Besonders die US-Börsenaufsichtsbehörde SEC tritt dabei in den Vordergrund. Für Bittrex scheint der ursprüngliche Heimatmarkt inzwischen unaushaltbar. Kürzlich gibt man auf Twitter bekannt, sich aus den USA zurückziehen zu wollen.

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Aufgrund der anhaltenden regulatorischen Unsicherheit haben wir die schwierige Entscheidung getroffen, unsere Geschäftstätigkeit in den USA mit Wirkung zum 30. April 2023 einzustellen. Alle Gelder sind sicher und können sofort vollständig abgehoben werden.

Heisst es. Betroffen sei nur die US-amerikanische Zweigstelle. Der Betrieb der weltweit zugänglichen Handelsplattform Bittrex Global laufe wie gewohnt weiter. Dennoch scheint die Bekanntmachung einige Nutzer abzuschrecken.

Laut CoinMarketCap sinkt das Handelsvolumen von Bittrex Global in den letzten 24 Stunden um ganze 25 Prozent. Währenddessen steigt das Handelsvolumen der meisten grossen Krypto-Börsen deutlich an.

Kryptobranche in den USA baut ab

Genau wie Bittrex seien bereits mehrere bekannte Firmen der Kryptobranche drauf und dran, den USA vollständig den Rücken zu kehren und sich stattdessen auf freundlich gesinnte Jurisdiktionen zu konzentrieren, so bemerkt die Senatorin Cynthia Lummis.

Lummis ist für ihre kryptofreundliche Haltung bekannt. Sie arbeitete bereits an verschiedenen Gesetzesentwürfen, die sich mit Kryptowährungen beschäftigen. Ihr Heimatland sei mit der jüngsten Politik auf dem Holzweg und schade sich bloss selbst, erklärt sie gegenüber CoinDesk.

Das Versäumnis des US-Kongresses, politische Massnahmen zu ergreifen, treibt die Industrie in andere Länder. Europa ist uns in Bezug auf seinen Rechtsrahmen voraus.

Legt Lummis dar. Als besonders fortschrittlich bezeichnet sie in diesem Zusammenhang die Schweiz, aber auch Australien und Grossbritannien buhlen um die Industrie. Bekannte Namen der Branche stimmen Lummis’ Erkenntnissen zu – etwa Ripples Brad Garlinghouse.

Die Krypto-Börse Coinbase spielt mit dem Gedanken, eine Tochtergesellschaft ausserhalb der USA zu gründen, um im Zweifel eine Handelsplattform aufrechterhalten zu können. Das Finanzinstitut Circle eröffnet eine Zweigstelle in Paris.

Nexo, einer der grössten Krypto-Lender, sah diese Entwicklung bereits im Januar kommen und erklärte, die USA zu verlassen. Damals warf das Unternehmen mit dieser Entscheidung noch viele Fragen auf. Dass regulatorische Probleme der Grund des Rückzugs sein sollten, war vielen Nutzern unverständlich.

Nur kurze Zeit später attackieren die US-Behörden Branchenführer wie Kraken oder Binance. Nach den Konflikten mit diesen grossen Namen befürchten einige kleinere Firmen, nun ebenfalls ins Visier der Behörden zu geraten.

Nexo machte noch auf eine weitere Sorge aufmerksam: Eine Vielzahl regulatorischer Anforderungen machte das Geschäft in den USA unprofitabel. Dem jüngsten Fall um Binance entspringen ähnliche Informationen.

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