Es gibt Neues im Fall um den Ethereum-Mixer Tornado.Cash. Die Krypto-Börse Coinbase gibt bekannt, eine Klage gegen das US-Finanzministerium zu finanzieren. Im Vorfeld betätigte man sich als Teil des Konsortiums Centre eher gefügig an Sanktionen.
Coinbase-Klage gegen US-Finanzministerium: Worum geht es?
Unter dem Namen Tornado.Cash ist ein Ethereum-Mixer bekannt, der Nutzern eine gesteigerte Privatsphäre auf einer sonst transparenten Blockchain ermöglicht. Auch Hacker nutzten den Dienst, um ihre Beute zu sichern.
Infolgedessen sanktionierten US-Behörden den neutralen, unabhängigen Dienst, der als Smart Contract automatisiert funktioniert. CoinPro berichtet über die vergangenen Wochen wiederholt über diesen Vorfall.
Die Sanktionen zogen bedeutende Folgen nach sich. Der DeFi-Bereich versucht, dezentralisierte Stablecoins zu finden, die nicht von Zensur bedroht sind, während andere Personen um ihre persönliche Freiheit ringen.
Viele Menschen leiden vor allem unter der Sperrung ihrer Gelder. Einige davon tragen den Streit daher vor Gericht. Diese Kläger will Coinbase unterstützen, wie man gestern in einem Blogbeitrag bekannt gibt.
Coinbase werde sich als Geldgeber beteiligen, um die Privatsphäre in der Kryptowelt zu schützen. Das Ziel ist es, sämtliche Sanktionen aufzuheben. Führen die USA die Einschränkungen fort, könne man dadurch langfristig die Innovationen der Informatik eindämmen.
Entwickler befürchten aktuell, für Dinge bestraft zu werden, über die sie keine Kontrolle haben. Als quelloffenes Projekt steht Tornado.Cash schliesslich jedem Nutzer offen – auch den mutmasslichen Hackern der Lazarus Gruppe, die die Sanktionen letztlich verursachten.
Wie sinnvoll sind die Sanktionen gegen Tornado.Cash?
Bekanntermassen verpassten die Sanktionen gegen Tornado.Cash ihr Ziel. Da es sich hierbei um eine Anwendung handelt, die als Smart Contract auf Ethereum läuft, ist eine Abschaltung nicht denkbar.
Natürlich haben die Sanktionen dennoch eine Wirkung. Coinbase meint jedoch, dass der Effekt vor allem Unschuldige beeinträchtigt. Die Krypto-Börse nennt gleich drei Kläger, die den Mixer für legitime Zwecke nutzten.
Alle drei Personen verwendeten Tornado.Cash, um ihre persönliche Identität zu verbergen, und so Sicherheitsrisiken zu minimieren. Während eine Person anonym an den ukrainischen Staat spendete, befürchteten zwei andere Kläger, dass die öffentliche Bekanntheit ihres Vermögens zu Angriffen führen könnte.
Open-Source-Software zu sanktionieren ist so, als würde man eine Autobahn dauerhaft sperren, weil Räuber sie benutzt haben, um von einem Tatort zu fliehen. Das ist nicht der beste Weg, ein Problem zu lösen.
Erklärt Coinbase. Weiter:
Es führt dazu, dass Menschen bestraft werden, die nichts falsch gemacht haben, und dazu, dass sie weniger Privatsphäre und Sicherheit haben.
Insbesondere, wenn es um die Finanzen geht, sei Privatsphäre sinnvoll. Ein Recht darauf will Coinbase bewahren.