Ist der Gala-Hack ein bewusster Diebstahl an Nutzern durch die Entwickler? Binance unterstützt einen Airdrop im Zuge eines Recovery Plans. Die Gelder von geschädigten Nutzern will man so wiederherstellen. Die Krypto-Börse Huobi lehnt eine Kooperation mit dem zuständigen pNetwork unterdessen ab und wirft diesem ein absichtliches Missverhalten vor. Stattdessen will man klagen.

Binance unterstützt Recovery Plan nach Gala-Hack

Wie die Krypto-Börse Binance in einer Pressemitteilung jüngst bekannt gibt, unterstützt man einen Airdrop an geschädigte Nutzer, den das pNetwork als Teil eines Recovery Plans durchführt.

Demnach sollen Nutzer BNB als Entschädigung für ihre verlorenen pGala als BEP-20 Token erhalten. Zu Verlusten konnte es kommen, wenn Anwender zur falschen Zeit auf Pancakeswap mit pGala interagierten – und zwar in dem Moment, als der gezielte Exploit des pNetwork stattfand.

CoinPro berichtet vor wenigen Tagen über den Vorfall. In der Krypto-Szene schlagen Meldungen rund um das Ereignis zu Beginn grosse Wellen, da der Wert des Angriffs bei über zwei Milliarden US-Dollar liegt. Es wäre somit der weitaus grösste Hack der Kryptobranche.

PNetwork erklärt mittlerweile: Alles ist in Ordnung. Es handelt sich um einen planmässigen White Hat Hack. Den Fehler nutzten die verantwortlichen Entwickler selbst aus, um einen Angriff durch einen bösartigen Angreifer zu vermeiden.

Der Snapshot für den Airdrop fand am 7. November 2022 um 8.00 Uhr koordinierter Weltzeit statt und betrifft Nutzer, die ihre Token auf Binance zwischen dem 3. November um 19.49 Uhr und dem 7. November um 8.00 Uhr koordinierter Weltzeit einzahlen wollten.

Die Nutzer erhalten ihre Entschädigung im folgenden Verhältnis: 1 pGALA = 0,00000109 BNB

Huobi klagt, unterstellt pNetwork Missbrauch

Nicht alle Krypto-Börsen sind so sehr zu einer Kooperation bereit wie Binance. Die Krypto-Börse Huobi stellt sich unterdessen quer. Sie behauptet: pNetwork hat einen gezielten Missbrauch durchgeführt, um damit Geld zu verdienen. Es handele sich demnach entgegen offizieller Behauptungen nicht um einen White Hat Hack.

Durch diesen Angriff hat pNetwork über 4,5 Millionen US-Dollar erlangt. In der Zwischenzeit haben mehrere weitere Adressen geplante und koordinierte Aktionen durchgeführt und Millionen von Dollar verdient.

Heisst es in einer offiziellen Mitteilung. Weiter führt man aus:

Deren Gewinne belaufen sich zusammen auf mehr als 10 Millionen US-Dollar, was eindeutig darauf hindeutet, dass der Zweck des Angriffs darin bestand, Gewinne zu erzielen.

Ausserdem erklärt die Börse, dass pNetwork nicht zuständig sei. Da es sich um den Pool eines DEX handelt, gehöre das Geld schliesslich den Nutzern. Der Eingriff sei also gar nicht nötig gewesen.

Darüber hinaus existierte der Fehler seit mehreren Monaten. Die Begründung des pNetwork, ein akutes Einschreiten sei nötig, schätzt man daher nicht als realistisch ein.

Huobi glaubt: Das pNetwork wollte auf illegale Weise Geld verdienen. Dieses Vorhaben ging auch zum Nachteil von Huobi-Nutzern. Die anschliessende Erklärung der Verantwortlichen sei mit der Absicht geschehen, eine Strafverfolgung zu verhindern. Huobi kündigt rechtliche Massnahmen gegen das pNetwork an.

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