Der Iran betreibt seinen Aussenhandel erstmals mit einer Kryptowährung. Von den USA verhängte Sanktionen lassen sich auf diesem Weg umgehen. Welche Währung zur Zahlung diente, bleibt zumindest vorerst ein Geheimnis.

Iran importiert Waren dank Krypto

Die Sanktionsliste der USA wächst in den letzten Jahren um einige Einträge. Zu den sanktionierten Ländern gehört auch der Iran, demgegenüber Restriktionen seit elf Jahren zunehmen.

Um internationalen Handel abzuwickeln, verwenden die beteiligten Staaten oft den US-Dollar als populärste Leitwährung der Erde. Durch Sanktionen der USA bleibt ihnen der Zugang jedoch verwehrt.

Auch auf internationale Bankennetzwerke oder ähnliche Transaktionswege müssen die betroffenen Staaten oft verzichten. Inzwischen wächst die Bedeutung von Kryptowährung zur Umgehung solcher Massnahmen merklich.

Wie der stellvertretende Handels- und Industrieminister des Iran, Alireza Peyman-Pak, auf Twitter verkündet, dient nun erstmals eine Kryptowährung dem Aussenhandel des Landes.

In dieser Woche wurde der erste offizielle Importauftrag mit Kryptowährungen im Wert von zehn Millionen Dollar erfolgreich platziert.

Erklärt Peyman-Pak. Künftig werde man deren Anteil im internationalen Handel fördern und offenbar auch neuartige Systeme nutzen.

Bis Ende September wird der Einsatz von Kryptowährungen und Smart Contracts im Aussenhandel mit Zielländern weit verbreitet sein.

Fährt der Politiker fort.

Lesetipp: Iran blockiert Krypto-Minern Zugang zum Stromnetz

Krypto wird US-Dollar zunehmend gefährlich

Obwohl nicht bekannt ist, auf welche Kryptowährung sich die Handelspartner einigen, nimmt dieses Ereignis in der Geschichte von Bitcoin und Co. womöglich eine besondere Rolle ein.

Aktuell herrscht der Fiat-Standard und Zahlungen mit Kryptowährungen sind die deutliche Ausnahme – besonders auf staatlicher Ebene.

Einige Krypto-Enthusiasten hoffen langfristig auf die Abkehr sämtlicher Staaten vom Fiatsystem zu Gunsten des Bitcoin. Der US-Dollar verliert als Weltleitwährung zuletzt merklich an Bedeutung.

Besonders interessant ist, dass diese Entwicklung durch Massnahmen der USA ausgelöst wird. Überall dort, wo Finanzsanktionen der USA verhängt werden, kommt der Bitcoin als Ersatz ins Gespräch.

Neben dem Iran betrifft das etwa auch Russland. Das grösste Land der Erde bereitete sein Finanzministerium inzwischen auf die Abwicklung von Geschäften mit Krypto vor. Im Gegensatz zum Iran verzichtete man bislang jedoch auf das freiheitliche Geld und konnte sich mit Handelspartnern auf den russischen Rubel einigen.

Details zum ersten Warenimport des Irans gegen Krypto sind unbekannt. Denkbar wäre durchaus ein Geschäft mit einem russischen Staatskonzern oder eines Privatunternehmens.

Jetzt Beitrag teilen