Der IWF lehnt in einem neuen Bericht das Verbot von Kryptowährungen ab. Eine solche Massnahme sei nicht zielführend, so erklärt der Internationale Währungsfonds. Die Einschätzung erfolgt trotz massiver Kritik der Organisation an dem neuen Währungstypen und offenbart zumindest ein technisches Zugeständnis.

Warum der IWF ein Verbot von Kryptowährungen ablehnt

Der Internationale Währungsfonds (IWF) gehört seit Jahren zu den bekanntesten Kritikern von Bitcoin und Co. Dennoch lehnt die internationale Finanzorganisation ein Verbot von Kryptowährungen ab, wie jüngst aus einem Bericht hervorging.

“Zwar haben einige Länder Kryptowährungen aufgrund ihrer Risiken vollständig verboten, doch ist dieser Ansatz auf lange Sicht möglicherweise nicht wirksam.” Heisst es dort.

Dass der IWF zu dieser Erkenntnis gelangt, liegt offenbar an der fehlenden Wirksamkeit von Verboten. Zwei bekannte Verbotsfälle ereigneten sich in China, wo Kryptowährungen ganz generell einem Verbot unterliegen sowie in Nigeria, wo der Handel der digitalen Anlagen untersagt ist.

Trotz der Verbote setzen Nutzer den Handel und die Nutzung von Kryptowährungen in beiden Ländern fort. Eine Abschaffung von Bitcoin und Co. ist zwar gesetzlich, nicht aber praktisch möglich. Staaten mangelt es schlicht an Möglichkeiten, ein Verbot in die Realität umzusetzen.

Wie der IWF Kryptowährungen stattdessen bekämpfen will

Zwar ist die Einschätzung des Währungsfonds ein technisches Zugeständnis gegenüber der Widerstandsfähigkeit der freien Währungen, die Feindschaft ist deshalb jedoch nicht beendet. Der IWF will Kryptowährungen lieber durch die Bereitstellung staatseigener Alternativen bekämpfen.

“Staaten sollten sich stattdessen darauf konzentrieren, die Triebkräfte der Nachfrage nach Kryptowährungen anzugehen, einschliesslich des unbefriedigten Bedarfs der Bürger an digitalen Zahlungen. Und sie sollten die Transparenz verbessern, indem Transaktionen mit Kryptowährungen in nationalen Statistiken erfassen.” So der IWF.

Der IWF warnt immer wieder vor angeblichen Risiken für das Finanzsystem, sollten Kryptowährungen weitere Popularisierung erfahren oder in Ländern wie El Salvador sogar zur offiziellen Währung werden.

Durch die Blume kritisiert die Finanzorganisation aber auch einen weiteren Punkt immer öfter: Die Nutzung von Kryptowährungen raubt dem IWF die Kontrolle über das bestehende Finanzsystem und nimmt der Organisation so die Bedeutung.

Den Einfluss von Kryptowährungen will man deshalb durch die Unterstützung von CBDCs lindern. Erst kürzlich gab man deshalb bekannt, an einer CBDC-Plattform zu arbeiten. Ziel des Projekts ist weltweite Kompatibilität verschiedener digitaler Zentralbankwährungen.

Anders als Fiatwährungen sollen die neuen Währungstypen mit einer Deckung versehen werden, um Investoren anzuziehen. Der IWF fordert die Zentralbanken der Erde darüber hinaus auf, CBDCs so zu gestalten, dass Transaktionen kostengünstig und schnell erfolgen können. Um internationale Zahlungen zu vereinfachen, sollen die Systeme so aufgebaut sein, dass sie eine Interoperabilität erlauben.

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