Kasachstan veröffentlicht eine CBDC – den digitalen Tenge. Der Vorsitzende der zuständigen Behörde tätigte bereits die erste Transaktion. In den nächsten zwei Jahren soll das Projekt um grosse Neuerungen erweitert werden. Parallel zur Etablierung der Währung kündigten die Behörden ein härteres Vorgehen gegen Kryptowährungen an.

Kasachstan veröffentlicht CBDC: So verlief die erste Transaktion

Kasachstan veröffentlichte heute eine CBDC, wie das Nachrichtenmagazin Kapital.kz berichtete. In Anlehnung an die Landeswährung trägt sie den Namen Digitaler Tenge. Erst im September hatte das Land eine neue Behörde zur Verwaltung der digitalen Zentralbankwährung eingerichtet – die Nationale Zahlungsbehörde (NPC).

Deren Vorsitzender, Binur Zhalenov, tätigte heute die erste Transaktion. Während er das neue Produkt im Zuge eines Vortrags präsentierte, bestätigte er eine Zahlung mit einer Debitkarte.

Diese Zahlungskarte ist mit seinem CBDC-Konto verbunden. Zhalenov versprach über das Jahr 2024 noch eine “massive Entwicklung” des neuen Zahlungsdienstes. Laut eigenen Aussagen gelang die Abwicklung über eine Debitkarte durch eine Kooperation mit den beiden grossen US-amerikanischen Kreditkartenanbietern Mastercard und Visa.

Zusätzlich sind lokale Banken beim Betrieb der digitalen Zentralbankwährung involviert. Für Kasachen soll so die Einfachheit von Zahlungen steigen. Zhalenov erklärt:

Damit können Sie von überall auf der Welt mit einem digitalen Tenge bezahlen, mit Apple Pay, Samsung Pay und über weitere Wege.

2024 sollen die Entwickler die Offline-Fähigkeiten der CBDC ausbauen. Nutzer, die im Moment der Zahlung über kein Internet verfügen, sollen den digitalen Tenge dennoch nutzen können. Sorgen über die Verfügbarkeit des Zahlungsmittels will die Behörde so beseitigen.

2025 will Kasachstan die CBDC zusätzlich für den grenzüberschreitenden Zahlungsverkehr einsetzen.

Digitaler Tenge ist programmierbar

Der digitale Tenge ist programmierbar. Bisher seien diesbezügliche Funktionen allerdings noch nicht ausgebaut. Die Programmierbarkeit von CBDCs gilt als umstritten, da sie Nutzer automatisiert einschränken kann, sollte dieser bestimmte Konditionen nicht erfüllen.

Zhalenov machte vor allem darauf aufmerksam, dass die Programmierbarkeit der digitalen Währung Äquivalente zu Smart Contracts erschaffen könnte, wie man sie von der Blockchain kennt. Demnach könnten sie bestimmte Zahlungen erleichtern und für mehr Komfort sorgen.

Kasachstan erhielt in der Krypto-Szene seit 2021 vermehrt Aufmerksamkeit. Damals erklärte China den Bitcoin generell für illegal. Bitcoin-Miner waren bis dahin vor allem in China konzentriert. Nach dem Verbot flohen die Miner zu grossen Teilen nach Kasachstan.

Die zunächst guten Grundlagen des Landes verschlechterten sich im Laufe der Zeit. Das Stromnetz wurde zunehmend überlastet und Behörden stehen mit Krypto-Minern seither auf Kriegsfuss.

Parallel zur Veröffentlichung der CBDC gaben die Landesbehörden bekannt, noch rücksichtsloser gegen die Kryptobranche vorgehen zu wollen. Schon heute blockieren die Behörden unlizenzierten Nutzern den Zugang zu Krypto-Börsen. Miner müssen eine zusätzliche Steuer entrichten.

Der digitale Tenge wurde innerhalb eines kurzen Spurts etabliert. Erst im Februar 2023 begann die Entwicklung der CBDC. 2025 soll sie ihre Vollversion erreichen.

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