In der chinesischen Sonderverwaltungszone Macau ist eine CBDC als offizielle Währung in der Diskussion. Der Gesetzgeber arbeitet an einer Verordnung, welche die digitale Zentralbankwährung mit einer Annahmepflicht in Umlauf bringt.

Macau: Folgt der digitale Pataca?

Als chinesische Sonderverwaltungszone führt Macau mit dem Pataca eine eigene Währung. Berichten von Chinanews zufolge, verabschiedete die Gesetzgebung des Stadtstaates eine erste Anordnung, welche eine CBDC zur offiziellen Landeswährung erklärt.

Damit das Gesetz gültig wird, müsse es zuerst weitere Instanzen der Gesetzgebung durchlaufen, so heisst es in dem Bericht. Möglich wäre demnach die Einführung eines digitalen Pataca.

Der chinesische Gesamtstaat führte bereits eine eigene CBDC ein. Als Beispiel für überbordende staatliche Kontrolle ist der digitale Yuan mittlerweile die wohl bekannteste digitale Zentralbankwährung.

Unklar ist allerdings, ob Macau eine komplett unabhängige CBDC entwirft. Schliesslich sei der Plan, den Anschluss zur Volksrepublik China und nach Hongkong zu verbessern.

Annahmepflicht der CBDC ist erwartet

Teil des neuen Gesetzes ist eine Annahmepflicht. Wie in vielen weiteren Staaten geht auch der Status einer offiziellen Währung in Macau mit einer Annahmepflicht einher. Demnach sei jeder Bewohner dazu verpflichtet, Zahlungen mit der CBDC zu akzeptieren.

Personen, die sich einer Annahme verweigern, drohen Geldstrafen in Höhe von rund 120 bis 1.200 Schweizer Franken. Den Status des chinesischen Festlandes könnte Macau damit übertreffen. In der Volksrepublik befindet sich der e-Yuan lediglich in einer Testphase.

Im Juni erklärte Jamaika als erster Staat der Erde die staatliche Digitalwährung zum offiziellen Zahlungsmittel. Die dortige CBDC trägt den Namen Jam-Dex.

CBDC bilden das digitale Gegenteil von Kryptowährungen wie dem Bitcoin. Als staatliche Kontroll- und Überwachungsinstrumente stossen sie in der Krypto-Szene auf sehr viel Ablehnung. Weltweit arbeiten Dutzende Staaten an einer eigenen CBDC.

Die EU arbeitet aktuell an dem digitalen Euro, während die USA noch in einer Findungsphase sind. Ein bekannter FED-Präsident äusserte sich zuletzt kritisch über das digitale Zentralbankgeld und erkennt die gleichen Probleme wie die Krypto-Szene. In der Schweiz ist eine CBDC zumindest vorerst ausgeschlossen. Die Schweizerische Zentralbank ist überzeugt, dass die Nachteile die Vorteile überwiegen.

Anders sieht das offenbar die in Basel ansässige Bank für Internationalen Zahlungsausgleich, die aktuell mit Unterstützung mehrerer Zentralbanken ebenfalls eine CBDC testet.

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