Für das Jahr 2021 haben die Investoren im Krypto-Bereich hohe Erwartungen. Die Möglichkeiten, mit Kryptowährungen Gewinne zu erzielen, sind gross. Einen immer grösseren Marktanteil gewinnen dabei auch sog. DeFi-Projekte.

Ethereum (ETH), die zweitgrösste Kryptowährung nach Marktkapital ist in den letzten Tagen besonders in den Fokus gerückt. Mit knapp 52,5 Millionen neuer Adressen hat Ethereum in zum Ende des Jahres 2020 ein weiteres Allzeithoch erreicht.

Sollte sich der Bullenmarkt mit der gleichen Dynamik fortsetzen, lohnt es sich ETH im Blick zu behalten. Die Kurserholung von Ethereum in den letzten Monaten ist laut Analysten dem dezentralen Finanzsystem (DeFi) zu verdanken. Der DeFi-Sektor von Ethereum umfasst einige vielversprechende Protokolle, die ihr Wachstum auch im Jahr 2021 fortsetzen könnten.

Die Top-DeFi-Projekte laut Ökonom Alex Krüger

Laut dem Analysten Alex Krüger gehören die folgenden DeFi-Projekte zu den Top-Protokollen:

  • Maker (MKR)
  • Aave (AAVE)
  • Yearn Finance (YFI)
  • Compound (COMP)
  • Synthetix (SNX)
  • Uniswap (UNI)

Obwohl diese Projekte noch nicht in den Mainstream angekommen sind und bislang noch keine institutionellen Investoren anziehen konnten, ist der Ökonom fest davon überzeugt, dass es sich dabei um „hochkarätige“ Produkte handelt.

Regulatorische Unsicherheit schreckt Investoren ab

Steigendes Interesse sowie hohe Beteiligung von institutionellen Anlegern im Jahr 2020 hat wesentlich dazu beigetragen, dass die führende Kryptowährung Bitcoin (BTC) ihr Allzeithoch um 50% überschritten hat.

Aufgrund der regulatorischen Unsicherheit ist etwas Ähnliches im dezentralen Finanzwesen aber vorerst nicht zu erwarten, erklärte Krüger. Neue Investoren und Institutionen werden kurzfristig lieber in etablierte Kryptowährungen investieren, für welche ein geringes Risiko droht, (nachträglich) als Wertpapier eingestuft zu werden.

Zur Erinnerung: Die US-Börsenaufsicht (SEC) hat im Dezember eine Klage gegen das Blockchain-Unternehmen Ripple sowie dessen Geschäftsführung eingereicht, mit der Behauptung, dass der Ripple-Token (XRP) eigentlich ein Wertpapier sei. Die Klage hat direkt zu XRP-Kurseinbrüchen geführt und wenige Tage danach haben auch schon die grössten US-Kryptobörsen das XRP-Trading eingestellt. Da die meisten Krypto-Börsen keine Lizenz für den Wertpapierhandel haben, befürchten sie durch das XRP-Trading gegen das Gesetz zu verstossen.

Hindernisse für die verstärkte Adaption des ETH DeFi-Ökosystems

Das Gerichtsverfahren gegen Ripple und den Ripple-CEO Garlinghouse hat für viel Kontroverse gesorgt. Die Auswirkungen auf die Krypto-Branche sind zum Zeitpunkt noch ungewiss, da eine Gerichtsentscheidung erst noch aussteht. Krüger befürchtet, dass auch andere Token in der USA als Wertpapiere eingestuft werden könnten, bleibt aber trotzdem optimistisch, dass diese Phase überwunden werden wird. Auch Garlinghouse ist optimistisch und fest davon überzeugt, dass die SEC sowohl faktisch als auch rechtlich falschliegt.

Durch die regulatorische Unsicherheit stösst auch das Ethereum DeFi-Ökosystem auf ein grosses Hindernis, das die verstärkte Adaption verhindert. Zugangsbeschränkungen sowie andere regulatorische Belastungen sind zwar temporär, jedoch gleichbedeutend mit einem Deckel auf DeFi. Sobald diese beseitigt sind, wird neues Geld einströmen und die Anlagen könnten dramatisch an Wert gewinnen.

„Die meisten Nutzer der DeFi-Protokolle werden kurzfristig diejenigen Menschen sein, die mit Kryptowährungen bereits vertraut sind“, glaubt Krüger, der die Technologie als revolutionär bezeichnet.

DeFi-Projekte nächstes Ziel der SEC?

In der Zwischenzeit soll das traditionelle, zentralisierte Finanzwesen weiterhin „boomen“ und mehr Menschen im Mainstream erreichen, da sich die meisten Anleger immer noch mit regulierten Plattformen sicherer fühlen. Das Risiko ist ansonsten zu gross, dass ein DeFi-Produkt von den Behörden ins Visier genommen wird und das Gleiche wie bei XRP passiert.

Mit Krügers Vorhersagen für 2021 stimmt auch der Ethereum-Entwickler Eric Conner überein und glaubt daran, dass es für mindestens 1 DeFi-Protokoll von Ethereum einen regulatorischen Crackdown geben wird. Experten sind sich einig, dass wohl der Uniswap Token eines der Ziele der SEC sein könnte.

Neue Partnerschaften und Funktionen für Yearn Finance

Das Team von Yearn Finance hat zum Jahresende eine Reihe von Partnerschaften geschlossen, um die Interoperabilität des Protokolls zu erhöhen und mehr Nutzer zu gewinnen. Die Nutzer erhalten Zugang zu einer Vielzahl von Funktionen und Produkten, was Yearn Finance auch 2021 zu einem starken Konkurrenten im DeFi-Bereich machen wird.

Andre Cronje, der Schöpfer von Yearn Finance, hat wiederum ein neues Protokoll namens yCredit lanciert, über welches Gelder eingezahlt werden können, um das ERC-20-Token zu kaufen oder zu leihen. Das Protokoll unterstützt derzeit rund 20 unterschiedliche Token, darunter AAVE, COMP, DAI, ETH, LINK, MKR, SNX, UNI und YFI.

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