Mitte dieses Jahres ist Facebook mit seinem Projekt Libra mit ehrgeizigen Zielen gestartet: Mehreren Milliarden von Menschen, die keinen Zugang zum traditionellen Finanzsystem haben, sollen nun mit entsprechenden Finanzdienstleistungen versorgt werden.

Das Ganze soll selbstverständlich nicht ganz ohne Eigennutz geschehen. Allerdings hat sich in den letzten Wochen und Monaten dieses Vorhaben als deutlich schwieriger herausgestellt, als ursprünglich geplant. Die meisten Staaten sehen ihr Monopol auf Finanzen in Gefahr und wollen private Coins nur unter strengen regulatorischen Auflagen dulden, wenn überhaupt. Wegen zunehmendem Druck scheint für Libra auch der Plan B eine akzeptable Option zu sein.

Mögliche Planänderung für Facebook Libra

Das ursprüngliche Konzept hinter Libra von Facebook war es, einen globalen Stablecoin herauszugeben. Es handelt sich dabei um Kryptowährungen, die den Wert eines zugrundeliegenden Assets 1:1 nachbilden. Stablecoins haben allerdings den Vorteil, weniger volatil als Bitcoin und Co. zu sein. Bei Libra sollte als Grundlage für den digitalen Coin ein Mix aus diversen Fiat-Landeswährungen wie z. B. dem Euro und dem US-Dollar dienen.

Doch der Plan A scheint nicht mehr so sicher zu sein. Während das generelle Ziel der Assoziation es sei, ein effizienteres Bezahlsystem zu schaffen, erklärte David Marcus, der Chef von Libra, dass man gleichzeitig für verschiedene Ansätze offen sei, um dieses Ziel zu erreichen. Anstatt nur eine synthetische Einheit zu haben, könnte Libra eine Reihe von Stablecoins – darunter z. B. einen Euro-Stablecoin, einen Dollar-Stablecoin, einen Franken-Stablecoin usw. haben. Diese Stablecoins könnten jeweils die nationalen Währungen in einer digitalen, tokenisierten Form repräsentieren.

Ist Libra zu neuen Optionen gezwungen?

Mehrere Stablecoins sind eine der möglichen Optionen, die in Betracht gezogen werden sollten. Doch der Chef von Libra betonte, dass dies keine präferierte Option von Libra sei. Wichtig sei die eigentliche Mission – und um dieses Ziel zu erreichen, gibt es eine Reihe von Möglichkeiten. Die neuen Möglichkeiten, um das Libra Projekt dennoch durchzusetzen, sind jedoch nicht Teil des ursprünglichen Plans, der im White Paper definiert wurde. Deshalb muss Libra viel Agilität zeigen und die Aussagen von Marcus könnten auf einen Plan B deuten.

Libra-Start im Juni 2020 bleibt weiterhin das Ziel

Da im Moment aus Richtung der Regulatoren viel Gegenwind kommt, spekulieren Crypto-Experten darüber, dass sich Facebook mit seinem Projekt Libra gezwungen fühlt, über neue Optionen nachzudenken. Doch Laut Aussagen des Libra-Chefs bleibt das Ziel weiterhin fest, im Juni 2020 an den Start zu gehen. Allerdings hat Marcus zugegeben, dieses Ziel aufgrund des zunehmenden Drucks verfehlen zu können.

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