Dass sich traditionelle Bank-Institute mit neuen Technologie eher schwer (und teilweise in Abrede stellen und / oder verhindern wollen) ist bekannt. Umso interessanter sind die Aussagen, die Herbert J. Scheidt, seines Zeichens Chef der Schweizer Bankiervereinigung (SBVg) und damit quasi der oberste Banker der Schweiz, nun in einem Interview mit der Netzwoche gegeben hat. Für ihn hat das Thema Blockchain gemeinsam mit dem Thema Cybersecurity und Cloud-Banking oberste Priorität. Es findet also ein Umdenken statt und die Schweizer Banken möchten von diesen Themen profitieren und sich profilieren.

Chef der Schweizer Bankiervereinigung lobt die Schweizer Behörden

So sagt Scheidt, dass er das aktive und unvoreingenomme Handeln der Schweizer Behörden (in Zusammenarbeit mit der SBVg) sehr begrüsse. Dies hilft dem Finanz-Standort auch in Zukunft attraktiv zu bleiben. Die Schaffung von rechtlichen Rahmenbedingungen rund um das Thema Blockchain wurden schnell angegangen.

Disruptive Entwicklungen beim Open Banking oder bei der Tokenisierung von nicht bankfähigen Vermögenswerten warten nicht auf Behörden. Ich bin stolz, dass die SBVg in diesen Bereichen konstruktiv Pflöcke eingeschlagen hat. Blockchain, Cloud-Banking und Cybersecurity verfolgen wir mit absoluter Priorität.

(Quelle: Netzwoche)

Auch das spannende Thema der Tokenisierung von nicht-bankfähigen Vermögenswerten (wie es beispielsweise Blockimmo im Immobilienbereich angeht) gehören zu den Themen, wo die Schweiz nicht schlafen darf. Für den obersten Banker der Schweiz gilt es nach wie vor, dass die Schweiz zu stärksten, wettbewerbsfähigsten und innovativsten Finanzplätzen der Welt gehört. Dies solle auch in Zukunft so bleiben und dafür nennt er drei Punkte:

  1. Eine klare Positionierung des Finanzplatzes
  2. vorausschauendes und proaktives Handeln um Umgang mit neuen Technologien und Trends
  3. Enge Zusammenarbeit mit Behörden und anderen Vereinigungen (FINMA, SNB etc.), den Mitgliedern untereinander und anderen Verbänden

Er nimmt die Behörden in Bern aber auch in die Pflicht. Denn es liegt am neuen Parlament, welches im Oktober neu gewählt wird bei den eidgenössischen Wahlen, den Weg der intelligenten Stärkung weiter zu gehen. Denn nur so könne der Paradigmenwechsel hin zur digitalen Zukunft des Finanzplatzes gelingen. Und dies betrifft sämtliche rechtlichen und steuerlichen Standortbedingungen im Bezug auf die Schweiz. Die Schweizer Bankiervereinigung werde hier auch in Zukunft tatkräftig mitarbeiten.

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