Obwohl das Krypto-Verwahrgeschäft seit rund einem Jahr auch im Kreditwesengesetz aufgenommen ist und die Verwaltung von Krypto-Assets ihre regulatorische Form erhielt, halten sich die Grossbanken noch zurück. Während die Pionierarbeit bislang vor allem von kleineren, innovativen Bankhäusern verrichtet wurde, lockt die steigende Nachfrage nach digitalen Assets nun auch Schwergewichte wie die Deutsche Bank und die Morgan Stanley aus der Reserve.

Spätestens nachdem das Geschäft mit Kryptowährungen mit dem neuen Geldwäschegesetz reguliert wurde, wurde klar, dass auch deutsche Banken von Möglichkeiten der Krypto-Ökonomie profitieren wollen. Die Berliner Solarisbank war eines der ersten Finanzinstitute, das die Verwahrung von virtuellen Währungen im Kundenauftrag ermöglichte. Spätestens dieses Jahr rücken aber auch einige schlafende Riesen in den Fokus.

Deutsche Bank: All-in-one-Plattform für institutionelle Kunden

Laut einem Krypto-Report des Weltwirtschaftsforums, der im Dezember letzten Jahres veröffentlicht wurde, möchte die Deutsche Bank für die Verwahrung digitaler Vermögenswerte eine integrierte Custody-Plattform starten, die sich an institutionelle Kunden und deren digitale Vermögenswerte richtet.

Die All-in-one-Plattform bietet neben der Verwaltung digitaler Vermögenswerte auch eine nahtlose Anbindung an das breitere Krypto-Ökosystem und dient als eine Brücke zwischen traditionellen Bankdienstleistungen und digitalen Vermögenswerten.

Nach einem erfolgreich abgeschlossen Proof of Concept plant die Deutsche Bank nun die schrittweise Einführung der Plattform im Laufe des Jahres.

  • In erster Phase wird ein Krypto-Verwahrservice für institutionelle Anleger eingeführt.
  • Die Bankkunden erhalten anschliessend auch die Möglichkeit, ihre Krypto-Assets über Partnerschaften mit Börsen, Emittenten und Brokern zu handeln.
  • In letzter Phase soll daraus eine offene Bankplattform entstehen, die Dienstleistungen wie Staking und Lending integriert und der auch Drittanbieter beitreten können.

Die Plattform wird in ein Rahmenwerk vollregulierter Bankdienstleistungen integriert –   einschliesslich AML-Richtlinien und KYC-Verfahren und könnte sich dadurch als Türöffner für die Token-Ökonomie etablieren, insbesondere für professionelle Investoren.

Auch Morgan Stanley plant den Schritt in die Krypto-Ökonomie

Nachdem vor wenigen Tagen Mastercard bekannt gegeben hatte, Krypto-Dienstleistungen zu akzeptieren und Transaktionen mit Kryptowährungen in seinem Netzwerk zu unterstützen, wagt auch der Finanzriese Morgan Stanley den Schritt in die Krypto-Ökonomie. Laut Bloomberg werden aktuell noch Untersuchungen gemacht, ob Kryptowährungen für die Investoren von Morgan Stanley eine geeignete Option wäre.

Der Schritt wäre jedoch nicht überraschend, angesichts des steigenden Interesses institutioneller Kunden für Kryptowährungen und digitale Assets. Vom steigenden Bedarf zeugen nicht zuletzt auch Unternehmen wie Tesla und Vermögensverwalter wie Grayscale. Wie coinpro.ch kürzliche berichtete, besitzt Greyscale nun 3% aller im Umlauf befindlichen Bitcoins und erhöht seine Krypto-Bestände um durchschnittlich 10% pro Monat.

So stehen auch Bankenriesen wie Morgan Stanley unter Zugzwang, die Trendwende nicht zu verpassen. Bisher blieb eine Stellungnahme von Morgan Stanley jedoch aus.

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