Sinkt das Vertrauen in Binance, nachdem Firmengründer CZ zurücktritt und eine Strafzahlung von 4,3 Milliarden US-Dollar fällig ist? Medien berichten über einen angeblichen Verfall. Neutral lässt sich am Beispiel des Weltmarktführers jedoch keine Besonderheit erkennen. Tatsächlich sinkt das Handelsvolumen am Kryptomarkt derzeit insgesamt.
Auf der Suche nach einer Krypto-Börse? Handle jetzt auf Bitvavo und erhalte 10 Euro Startbonus!
Vertrauen in Binance sinkt? So drastisch verliert die Börse wirklich
Sinkt derzeit das Vertrauen in die weltgrösste Krypto-Börse Binance? Das Unternehmen einigte sich zuletzt auf eine Strafzahlung von 4,3 Milliarden US-Dollar an US-Behörden. Firmengründer Changpeng Zhao befand sich der Geldwäsche und der Sanktionsumgehung schuldig.
Zusätzlich gab der Krypto-Mogul bekannt, von seinem Posten als Geschäftsführer von Binance zurückzutreten. In der Kryptobranche scheint diese Entwicklung Sorgen unter Investoren auszulösen. Tatsächlich deuten blanke Zahlen im ersten Moment auf einen Bedeutungsverlust für Binance hin.
Auf den zweiten Blick lässt sich dieser Trend jedoch nicht mit Gewissheit feststellen. Nachdem CZ seinen Posten räumt, sinken die verwalteten Kundengelder deutlich. Im Wochentrend listet Datenaggregator Nansen derzeit Zuflüsse von acht Milliarden US-Dollar zu Binance.
Im gleiche Zeitraum fliessen allerdings auch 8,8 Milliarden US-Dollar ab. Dementsprechend verwaltet Binance nun 800 Millionen US-Dollar weniger. Die Krypto-Börse verwaltet insgesamt jedoch noch immer 66,4 Milliarden US-Dollar in unterschiedlichen Kryptowährungen. Das gesamte Volumen sank bisher also nur um 1,2 Prozent.
Der grösste Teil dessen ist auf der Ethereum-Blockchain beheimatet – gefolgt von BTC. Gemeinsam sind die beiden grössten Kryptowährung für 59 Prozent der gesamten auf Binance befindliche Anlagen verantwortlich.
Handelsvolumen am Kryptomarkt sinkt deutlich
Das Handelsvolumen am Kryptomarkt sinkt deutlich. Davon betroffen ist allerdings nicht nur Binance, sondern die gesamte Branche. Wie Daten von CoinMarketCap zeigen, verzeichnen sämtliche Krypto-Börsen einen nahezu identischen Trend.
Das gesamte Handelsvolumen sank in den letzten 24 Stunden bereits um 30 Prozent und verzeichnet zu Redaktionsschluss einen Tageswert von 38,7 Milliarden US-Dollar.
Ein bemerkenswerter Verlust des Marktanteils lässt sich für Binance über die letzten Tage nicht erkennen. 2023 verzeichnete der Weltmarktführer allerdings wirklich eine abnehmende Popularität, wie Kaiko berichtet.
Schuld daran waren zunehmende Auseinandersetzungen mit US-Behörden und anderen Regulatoren rund um den Globus. Auch ein zwischenzeitlicher Verzicht auf Handelsgebühren beim Trading von Bitcoin lief ab.
Mehrere Experten äusserten bereits die Vermutung, dass Binance nach der Einigung mit den USA nun einen sicheren Stand. Demnach dürfte das Vertrauen durch Nutzer in die Krypto-Börse steigen, statt zu sinken.
Davon überzeugt ist etwa der Krypto-Dienstleister Matrixport. In einer Analyse legt das Unternehmen dar, dass es zu einer Gesundung des Konflikts zwischen der USA und der Kryptobranche gekommen sei. Von diesem Zustand werden auch die heiss ersehnten Krypto-Funds profitieren, erklärt man.
Binance weiterhin in kritischer Lage
Ganz anders sieht das Robert Le, Analyst von PitchBooks. Der Experte glaubt: Binance befindet sich weiterhin in einer kritischen Lage. Er deutet auf eine Klage der US-Börsenaufsicht SEC aus dem Juni hin. Diese kam bisher zu keinem Urteil.
“Binance ist noch nicht ganz über den Berg. Der laufende Zivilprozess mit der SEC bleibt ein Problem für die Börse, was wahrscheinlich zu weiteren Geldstrafen führen wird”, erklärt Le.
Changpeng Zhao, der seinem Unternehmen weiterhin als Berater bereitstehen möchte, könnte zusätzlich eine Haftstrafe drohen. Sollte das Gericht den Chinesen bis zu anderthalb Jahren Haft verurteilen, werde er das Urteil nicht anfechten, habe er laut Reuters bereits verkündet.
Bis zur Urteilsverkündung in dem Fall bleibt CZ auf freiem Fuss, da er die Kaution von 175 Millionen US-Dollar zahlte. Ein Pfand von 15 Millionen US-Dollar bleibt bis zu seiner Rückkehr in die USA in Verwahrung. Der 46-Jährige lebt in den Vereinigten Arabischen Emiraten.
