Im neuen Bericht der Deutschen Bank unter dem Namen „Digital Currencies: the Ultimate Hard Power Tool“ wird das gefragte Spekulationsobjekt Bitcoin als zu volatil beschrieben, um als Wertspeicher dienen zu können. Durch die anhaltende Volatilität haben deshalb vor allem Stablecoins ein starkes Wachstum erfahren. In den letzten 3 Jahren wurden mehr als 120 Stablecoins auf den Markt gebracht – der grösste davon Tether entspricht aber gerade mal 2 Prozent der Marktkapitalisierung von Bitcoin. Aber die Zukunft von Bitcoin scheint laut Deutsche Bank trotzdem sicher.

Trotzdem kommt Bitcoin in Krisenländern häufig als Anlage zum Einsatz, da sich viele Bürger von der eigenen Landeswährung abwenden und ihr vorhandenes Kapital in Bitcoin stecken, um sich vor Inflation zu schützten. Allein an der Börse LocalBitcoins in Venezuela hat das Handelsvolumen von Bitcoin im Jahr 2019 ein neues Allzeithoch erreicht – und zwar in Höhe von fast 300 Millionen USD.

Zukunft von Bitcoin: Digitale Zahlungsmittel werden sich mit Lichtgeschwindigkeit verbreiten

Laut dem Bericht wird Bargeld sicherlich noch viele Jahre auf dem Markt präsent sein, doch auch digitale Zahlungsmittel werden sich mit Lichtgeschwindigkeit verbreiten. Elektronische Geldkarten wie etwa die Visa oder EC sollen dabei die grössten Verlierer sein, da die mobilen Zahlungen ständig zunehmen werden.

Die massenhafte Adoption von Kryptowährungen wird noch nicht so schnell stattfinden, trotz offensichtlicher Vorteile wie z. B. schnelleren Transaktionen und günstigeren Kosten. Diese Situation könnte sich jedoch bald ändern, wenn Big Player wie Amazon oder Google damit beginnen, Kryptowährungen als Zahlungsmittel einzuführen.

Die Nutzung von Ethereum und Bitcoin Wallets könnte weiter zunehmen, sollte das Wachstum der Krypto-Nutzer analog zum weiteren Wachstum der Internetnutzer weltweit verlaufen. Bis zum Ende des Jahrzehnts könnte es somit 200 Millionen Nutzer von Kryptowährungen geben, was dem Vierfachen des derzeitigen Niveaus entspricht.

Der digitale Yuan hat deutliche Vorteile gegenüber der Konkurrenz

China hat gestern erste Details zum digitalen, zentralisierten Yuan vorgestellt. Der digitale Yuan besitzt mit der ersten CBDC (Central Bank Digital Currency) klare Vorteile gegenüber der Konkurrenz und könnte zum ersten Mal Vormachtstellung des US-Dollar beeinträchtigen.

Während das Projekt Libra von Facebook politisch umkämpft ist und wiederholt auf Widerstand trifft, könnte der digitale Yuan einige Schwergewichte auf dem Markt dazu überzeugen, die technischen Nutzungsvorteile einer solchen Währung gegenüber den klassischen Währungen zu nutzen. Wer nämlich Kontrolle über eine große digitale Währung eines Staates hat, wird innerhalb dieser Nation zumindest auch den E-Commerce- und Banken-Sektor kontrollieren.

Privacy Coins wie Dash, Zcash oder Monero bieten jedoch eine Grundlage für kriminelle Aktivitäten wie Geldwäsche und Terrorismus und könnten die Finanzkriminalität erhöhen. In diesem Bereich werden die größten Summen jedoch weiterhin über den USD abgewickelt.

Aktuelles Zahlungssystem muss modernisiert werden

Das Finanzsystem muss sich der schnell wandelnden Zeit kontinuierlich anpassen. Durch eine Modernisierung und Digitalisierung kann es den neuen Bedürfnissen aller Beteiligten des Krypto-Marktes entsprechen. Regierungen müssen deshalb aufwachen und dringend handeln. Führende Kräfte verschiedener Zentralbanken haben sich vor wenigen Tagen auf dem Weltwirtschaftsforum in Davos zusammengeschlossen, um gemeinsam die Entwicklung und Erforschung einer CBDC voranzutreiben.

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