Sind NFTs bald engültig redundant? Nach einer hoffnungsvollen Phase im Frühjahr zeichnet sich nun ein weiterer Zerfall ab. Selbst die Preise wertvoller Kollektionen befinden sich auf einem unaufhaltbaren Abwärtstrend – selbst dann, wenn Euphorie den Kryptomarkt antreibt.

NFTs endgültig redundant?

Sind NFTs endgültig redundant? Die digitalen Zertifikate wurden im Zusammenhang mit digitaler Pixelkunst bekannt. Inzwischen verlieren auch bisher hochwertige Sammlungen immer mehr an Wert.

Bereits im Sommer 2022 schien es offenkundig: Der Wahn um NFTs kann langfristig nicht anhalten. Damals implodierte der NFT-Markt förmlich, nachdem er extrem starke ab Sommer 2021 erlebte. Das explosionsartige Preiswachstum der digitalen Kunstwerke war so enorm, dass das Thema in den Massenmedien aufgegriffen wurde. Viele Personen kamen so erstmals mit Kryptowährungen in Berührung.

Nach einer Phase extremer Beliebtheit sank das Interesse an NFTs ab Juni 2022 plötzlich besorgniserregend. Viele Investoren befürchteten damals, auf die falsche Karte gesetzt zu haben – wie sich inzwischen beweist, war diese Annahme richtig.

Neue Daten aus dem Frühjahr 2023 machten wieder Hoffnung. Ein Aufschwung zeichnete sich ab. Die Euphorie war allerdings nur von kurzer Dauer. Einst hatte die Nische ein monatliches Handelsvolumen von mehr als fünf Milliarden US-Dollar pro Monat auf den grössten Handelsplattformen.

Sie sehen gerade einen Platzhalterinhalt von X. Um auf den eigentlichen Inhalt zuzugreifen, klicken Sie auf die Schaltfläche unten. Bitte beachten Sie, dass dabei Daten an Drittanbieter weitergegeben werden.

Mehr Informationen

“Sieht so aus, als erwartet uns jetzt der NFT-Bärenmarkt. Ich habe kurz weggesehen und schon ist BAYC bei 30 ETH, Azuki bei 6 ETH, Moonbirds bei 1,3 ETH und Doodles bei 1,46 ETH. Viele andere sind auch weit im Minus 😢”, schreibt Bobby Ong, Mitgründer von CoinGecko.

Langfristiger Abwärtstrend zeichnet sich ab

Nun handeln Nutzer NFTs für gerade einmal eine halbe Milliarde US-Dollar pro Monat. Einen weiteren Hinweis darauf, dass es langfristig auch weiterhin bergab geht, geben die populärsten Kollektionen.

Selbst bei Sammlungen wie dem Bored Ape Yacht Club (BAYC) oder den CryptoPunks ist der Kurs oft rückläufig. Laut Daten von CoinGecko befinden sich die Sammlungen darüber hinaus in der Hand von vergleichsweise wenigen Eigentümern.

Beide NFT-Kollektionen bestehen aus 10.000 Einzelstücken. Im Fall des BAYC werden diese auf nur 5.552 Personen aufgeteilt. Noch geringer ist die Anzahl der Sammler von CryptoPunks. 3.688 Personen teilen die Kollektion unter sich auf. Durchschnittlich würden so beinahe drei Punks auf jeden Nutzer fallen.

NFT-Preise sinken ungeachtet des Zyklus

Die bereits geringe Anzahl an Eigentümern könnte künftig auf ihren teuren NFTs sitzen bleiben. Für Liebhaber ist das womöglich kein Problem. Wer jedoch Geld in die non-fungiblen Token investierte, um Profite zu schlagen, der muss womöglich Verluste hinnehmen. Denn: Die NFT-Preise sinken ungeachtet des aktuellen Zyklus.

Während ein BAYC zu seiner Hochzeit im Frühjahr 2022 über 150 ETH (oder 420.000 US-Dollar) wert war, liegt der Mindestpreis (Floor Price) derzeit bei nur noch 30,5 Ethereum oder 58.000 US-Dollar.

BAYC Kursbewegung
Die Entwicklung des BAYC Floor Price im Laufe der Zeit. Dunkelblau: Wert in US-Dollar | Hellblau: Wert in Ether

Graphen von CoinGecko belegen eine schleichenden Wertverlust – egal, ob sich der Kryptomarkt in einer optimistischen oder pessimistischen Phase befindet. Dass davon nicht nur der Bored Ape Yacht Club betroffen ist, zeigt ein Blick auf weitere Sammlungen.

Ähnliche Entwicklungen lassen sich bei den CryptoPunks erkennen, deren Wert seit Mai 2022 um ganze 80 Prozent sank. Die aktuell meistgehandelte NFT-Kollektion Azukis konnte nach Einbrüchen im Sommer 2022 allmählich steigen, folgt seit Juni aber auch dem breiteren Abwärtstrend.

azukis Kursbewegung
Der Azuki Floor Price im Laufe der Zeit. Dunkelblau: Wert in US-Dollar | Hellblau: Wert in Ether

Jetzt Beitrag teilen