Der Sturz der Kryptowährungsbörse FTX hat für Schlagzeilen gesorgt – und auch die 250 Millionen US-Dollar schwere Kaution des Gründers war ein Aufreger. Doch jetzt herrscht eine neue Wende im Fall Sam Bankman-Fried (SBF).

FTX-Gründer aus Hausarrest in Haft verlegt

Der Gründer der kollabierten Kryptowährungsplattform FTX, Sam Bankman-Fried, wurde aus dem Hausarrest ins Gefängnis verlegt. Richter Lewis Kaplan hob die Kaution auf und ordnete an, dass der 31-jährige Unternehmer das Anwesen seiner Eltern in Kalifornien verlassen muss, um stattdessen im New Yorker Stadtteil Brooklyn inhaftiert zu werden. Das Gericht in New York teilte mit, dass SBF versucht habe, Zeugen einzuschüchtern.

«Er hat immer wieder die Grenzen überschritten, und deshalb entziehe ich die Kaution», verkündete Kaplan laut Berichten von US-Medien im Gerichtssaal am Freitag (11. August). Bankman-Fried wurde im Gerichtssaal in Handschellen gelegt und abgeführt. Seine Mutter brach im Publikum in Tränen aus, wie diverse US-Medien berichten. Dem einstigen Milliardär SBF wird umfangreicher Betrug im Zusammenhang mit FTX vorgeworfen. Der Prozess gegen ihn soll noch in diesem Jahr – um genauer zu sein, am 2. Oktober starten.

Hat SBF Zeugen beeinflusst?

Der Unternehmer wurde am 12. Dezember auf den Bahamas auf Veranlassung der US-Justizbehörden festgenommen. FTX hatte dort seinen Hauptsitz. Bevor die Plattform zusammenbrach, galt sie als einer der grössten Handelsplätze für Kryptowährungen wie Bitcoin. Die Staatsanwaltschaft beantragte die Aufhebung der hohen Kaution in Höhe von 250 Millionen US-Dollar, nachdem Bankman-Fried in einem Interview private Notizen der früheren Alameda Research-Chefin Caroline Ellison veröffentlicht hatte. Diese Notizen stellten sie in einem ungünstigen Licht dar. Es wird erwartet, dass Ellison als Zeugin der Anklage auftritt.

Laut Ermittlern schrieb Bankman-Fried auch an den ehemaligen Chefjustiziar von FTX über eine verschlüsselte Chat-App und schlug vor, ihre Aussagen abzustimmen. Das Gericht sah darin den Versuch, Zeugen zu beeinflussen und die Kooperation mit den Ermittlern zu vereiteln. Seine Anwälte bestritten diese Vorwürfe, konnten den Richter jedoch nicht überzeugen. (mck)

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