Stablecoins erfüllen kommende Standards nicht. Zumindest ist das laut Financial Stability Board (FSB) der aktuelle Stand. Bis zum Juli dieses Jahres plant die Finanzorganisation eine neue Regulierung im Auftrag der G20.

Stablecoins erfüllen kommende Standards nicht – FSB

Stablecoins erfüllen kommende Standards nicht – zu diesem Ergebnis kommt das in Basel ansässige Financial Stability Board, wie aus einem neuen Schreiben hervorgeht. Darin informiert die Finanzorganisation die Wirtschaftsminister und Zentralbanken der G20.

Der Zusammenschluss der grössten Industriestaaten hatte das FSB zuvor beauftragt, eine “wirksame und umfassende Regulierung für Krypto-Vermögenswerte zu entwickeln.” Schon im Juli soll eine finale Version der Krypto-Regulierung veröffentlicht werden.

Ein Schwerpunkt der Regulierung liegt auf den Stablecoins. Diese betrachtet das FSB als besonders risikoreich. Diese würden “Merkmale aufweisen, welche die Finanzstabilität akut bedrohen könnten.”

Wenn die Verbindungen zum traditionellen Finanzwesen zunehmen, könnten die Risiken der Krypto-Vermögenswertmärkte auf das breitere Finanzsystem übergreifen.

Erklärt der Vorsitzende Klaas Knot. Für Kunden sei aktuell undurchsichtig, wie der Umtausch des Stablecoins in die abgebildete Fiatwährung erfolgt und zu welchen Konditionen dies passiert. Ausserdem seien Vorschriften für Stabilisierungsmechanismen notwendig.

Die vom FSB vorgesehenen Regularien würden von den Betreibern vieler Stablecoins bisher nicht auf eigene Faust umgesetzt. Auch Leitfäden der Bank für Internationalen Zahlungsausgleich (BIZ) würden bislang nicht befolgt.

Für die kommende Regulierung sei es wichtig, Finanzmärkten einen ausreichenden Schutz zu bieten, während der innovative Charakter bewahrt werden soll. Einige der grössten Stablecoin-Herausgeber täuschten ihre Kunden über Jahre und versäumten es, Versprechungen zur Deckung der Token einzuhalten.

G20 wollen DeFi regulieren

Aus dem Schreiben geht auch hervor, dass die G20 sogar das dezentrale Finanzwesen regulieren möchten. Knot erklärt:

Unser Bericht weist auf die Notwendigkeit einer proaktiven Überwachung, die Schliessung von Datenlücken und die Untersuchung, wie weit die Krypto-Regulierung gehen muss, um DeFi-Risiken abzudecken.

Besonders der Versuch einer Regulierung von DeFi könnte kläglich scheitern. Das Mixing-Protokoll Tornado.cash funktioniert dank Ethereum dezentral und ist trotz strenger Sanktionen der USA immer noch aktiv. Neueste Erkenntnisse zeigen sogar, dass Behörden bei der Einschränkung zentraler Organisationen auf Probleme treffen.

Bessere Zahlungssysteme sollen mit Krypto konkurrieren

Laut FSB sei die starke Popularisierung von Kryptowährungen in den letzten Jahren möglich gewesen, da anderweitige Zahlungssysteme für globale Transaktionen nicht so gut herhalten. Werden durch Geldtransfers Grenzen überschritten, steigen sowohl Kosten als auch zeitlicher Aufwand.

Das Financial Stability Board möchte bestehende Zahlungssysteme daher schneller, günstiger und transparenter gestalten, als sie es bislang sind. Zugleich sollen diese “inklusiver” werden. Inwieweit dieser Vorsatz gelingt, ist fraglich.

Kryptowährungen können auch heute noch ohne Identifizierung gekauft und verwendet werden. Ein Bankkonto lässt sich hingegen nicht aus der Anonymität gründen. Aufgrund struktureller Schwäche in Afrika hoffen viele Krypto-Unternehmen aus diesem Grund auf besonders erfolgreiches Wachstum auf dem Kontinent.

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