Worldcoin statt Bitcoin: Das hält ein Investor für eine realistische Zukunftsvision. Weshalb der Neuling mehr Erfolg als der Vorreiter und ewige Spitzenreiter haben soll. Die Nutzung von WLD durch eine Milliarde Menschen hält Jake Brukhman für erreichbar.
Worldcoin statt Bitcoin: So soll WLD den König entthronen
Worldcoin statt Bitcoin – macht das überhaupt Sinn? Laut des Investors Jake Brukhman durchaus. Brukhman ist Gründer der Investmentgesellschaft CoinFund. CoinFund wiederum betätige sich bereits seit 2021 als Unterstützer und Geldgeber von Worldcoin.
Laut Brukhman werde sich Worldcoin als gewinnbringend für die gesamte Kryptobranche herausstellen. Hintergrund dessen sei vor allem die digitale Identität – die World ID. Diese sei in der Lage, die nötige Gerechtigkeit im Web3 herzustellen.
Viele DAOs – dezentrale Organisationen – seien nur auf dem Papier dezentral. Tatsächlich befindet sich die Macht innerhalb der DAOs oft in den Händen weniger Personen, die einen Grossteil der nötigen Governance Token besitzen.
An dieser Stelle könne Worldcoin ansetzen. Jede Person würde dann die exakt gleiche Menge an Governance Token erhalten, um tatsächliche Dezentralisierung zu erreichen, so Brukhman.
Ausserdem könne dasselbe Prinzip verwendet werden, um die Verteilung einer Kryptowährung an eine grosse Menge an Menschen zu garantieren. So könne auch ein Coin entstehen, der viel dezentraler aufteilt ist als BTC – und den Wert von Bitcoin somit praktisch übertreffen.
Das erlaubt Systeme, die sehr demokratisch sind. Man kann so eine Kryptowährung erschaffen, die grösser und wertvoller als Bitcoin ist, denn der Bitcoin zieht seinen Wert aus der dezentralen Aufteilung.
WLD strebt eine Milliarde Nutzer an
Worldcoin strebt eine Milliarde Nutzer an. Brukhman nannte für dieses Ziel zwar kein genaues Datum, doch “irgendwann” könne man “diesen Wert erreichen”. Dann, so führt er aus, sei Worldcoin sicher breiter aufgestellt als Bitcoin und könne die aktuell führende Kryptowährung damit selbst übertreffen. Laut Schätzungen nutzten Ende 2022 rund 220 Millionen Menschen Bitcoin. Worldcoin verzeichnet 2,1 Millionen registrierte Nutzer.
Der Nutzwert des Krypto-Projekts sei langfristig noch gar nicht absehbar. Laut Brukhman werden künftig viele öffentliche Güter auf Basis von Worldcoin entstehen. Dadurch sei der Anreiz für neue Nutzer riesig, ebenfalls eine World ID zu erstellen, um an diesen öffentlichen Gütern teilzuhaben.
“Es entsteht eine ganz neue Art an öffentlichen Gütern. Diese werden dann demokratisch über die Blockchain verwaltet, statt von Regierungen – das ist das wirklich revolutionäre Element an dem Ganzen”, erklärt Brukhman.
Worldcoin gehe mit persönlichen Daten sehr sorgsam um. Kritikpunkte, die heute in Bezug auf die Privatsphäre bestehen, würde der Dienst deshalb mit zunehmender Popularität ausräumen können.
Schon gewusst? Warum Vitalik Buterins Haltung zu Worldcoin zwiespältig ist
Worldcoin kooperiert mit Regierungen?
Bisher ist die Unsicherheit darüber, wie Worldcoin mit den gesammelten biometrischen Daten umgeht, der grösste Kritikpunkt an dem Projekt. Erst am Mittwoch flammten Debatten über diese Schwachstelle wieder auf, nachdem sich ein Mitarbeiter des Unternehmens äusserte.
Ricardo Macieira ist der Regionalleiter für Europa bei Tools For Humanity – dem US-Unternehmen hinter Worldcoin. Gegenüber Reuters sagte er kürzlich:
Ich glaube nicht, dass wir diejenigen sein werden, die ein universelles Grundeinkommen schaffen werden. Wenn wir die Infrastruktur schaffen können, die es den Regierungen oder anderen Einrichtungen ermöglicht, dies zu tun, wären wir sehr glücklich.
Das Problem: Die zentrale Befürchtung im Umgang mit Worldcoin ist die Möglichkeit, dass Staaten die von Worldcoin aufgezeichneten Daten verwendet, um die Überwachung auszubauen. Regierungen könnten über Mittel und Willen verfügen, um totalitäre Systeme mit Hilfe der biometrischen Daten zu erschaffen.
Aktuell wird das Projekt von Tools For Humanity von mehreren Behörden aufgrund möglicher Verstösse gegen Datenschutzgesetze untersucht – sowohl von deutschen, französischen wie auch englischen Behörden. In Kenia wurden Worldcoin unterdessen sämtliche Aktivitäten untersagt. Weitere Betätigungen stehen unter Strafe.
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