In einem Interview mit CNN erklärt Mohamed El-Erian, ein Wirtschaftswissenschaftler und Berater der Allianz, Bitcoin (BTC) sei nicht zu gross, um zu scheitern – und kann sich nur etablieren, wenn die Regierungen dies zulassen. Obwohl er überzeugt ist, dass die Kryptowährung weiterhin an Popularität gewinnen wird, „nimmt sie den Regierungen auch viel weg“, weshalb Regierungen eingreifen könnten.

Der ägyptisch-amerikanische Geschäftsmann ist Präsident des Queens College der Universität Cambridge und Chief Economic Adviser bei Allianz, einem der weltweit grössten Vermögensaufbau- und Versicherungskonzerne.

Hintergrund: Drei Typen von Krypto-Investoren

Der Ökonom warnt vor staatlichen Eingriffen und dass ein Scheitern von Bitcoin das globale Währungssystem aufgrund des „Liquiditätsparadigmas“ durcheinanderbringen könnte.

El-Erian erklärte, dass es drei Arten von Krypto-Investoren gibt:

  • Der erste Typ verwendet Bitcoin zur Risikominderung und betrachtet die Kryptowährung als das „am wenigsten schlechte Gut“. Da die Fed die Zinssätze niedrig hält, sei der Preis für Staatsanleihen künstlich hoch geworden, was sie für Anleger weniger attraktiv mache, die das Risiko mindern und ihre Portfolios diversifizieren möchten, erklärt der Ökonom. Normalerweise würden sich Anleger Gold zuwenden, aber da das beliebteste Metall aktuell ebenso mit Schwierigkeiten kämpft, wenden sich immer mehr Anleger trotz hoher Volatilität Bitcoin zu, fügt El-Erian hinzu.

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  • Der zweite Typ umfasst Spekulanten, die Bitcoin kaufen und handeln und auf Kursbewegungen setzen, um Profit zu erzielen.
  • Der dritte Typ von Investoren sind diejenigen, die wirklich davon überzeugt sind, dass es langfristig zu einer Abwertung der Fiat-Währungen kommen wird.

El-Erian: BTC kann sich nur etablieren, wenn die Regierungen dies zulassen

Der Ökonom fügte hinzu, dass Investoren davon ausgehen, dass Krypto-Assets im privaten Sektor immer beliebter werden und die Regierungen sich nicht einmischen werden. Während El-Erian auch selbst davon überzeugt ist, dass die Nachfrage nach Kryptowährungen steigen wird, ist er sich nicht so sicher, dass die Regierung nicht früher oder später eingreifen wird.

„Aus einer engen Perspektive ist Bitcoin nicht zu gross, um zu scheitern. Aus einer breiteren Perspektive wäre dies eine weitere Herausforderung für das Liquiditätsparadigma. Bitcoin ist ein Vermögenswert, der sich etablieren will, sich aber nur etablieren kann, wenn die Regierungen dies zulassen. Und es nimmt den Regierungen viel weg“, warnt der Wirtschaftsberater der Allianz.

Übermässiges und unverantwortliches Eingehen von Risiken

El-Erian erläuterte, dass es um das System herum reichlich Liquidität gibt, aber in bestimmten Bereichen immer noch „übermässiges und unverantwortliches Eingehen von Risiken“ gefördert wird. El-Erian bemerkte, dass die Implosion von Archegos Capital in der vergangenen Woche dazu führte, dass mehrere Aktien fielen und Verluste für Investmentbanken in Milliardenhöhe auftraten. Darüber hinaus hat das Chaos an den Finanzmärkten um Gamestop und andere stark verkürzte „Meme-Aktien“ ihre Preise in die Höhe getrieben und Leerverkäufer unter Druck gesetzt.

Mohamed El-Erian riet in einem Interview mit Yahoo Finance Anlegern übrigens dazu, ihre Stimulus-Checks nicht in die «volatilsten Vermögenswerte» zu stecken. Laut einer Umfrage möchten allerdings 2 von 5 Empfängerinnen das Geld in Bitcoin investieren, um von nächsten BTC-Bullenlauf zu profitieren. Dies würde weitere Milliarden für den Krypto-Markt bedeuten und könnte für neues Bitcoin-Hoch sorgen.

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