Das Jahr 2020 war ein mehr als spannendes für den Kryptosektor. Und das sowohl in positiver wie negativer Hinsicht. Denn neben den zum Jahresendes interessanten Entwicklungen wie etwa beim Preis für Bitcoin und Ethereum gab es – wie in fast jedem Jahr – auch einige negative Schlagzeilen. Beispielsweise gab es gleich mehrere Meldungen zu Hackerangriffen auf Börsen und grosse Namen der Branche. Einer der letzten Promis des Sektors war Hugh Karp, seines Zeichens Gründer des DeFi-Unternehmens Nexus Mutual. Ein Hacker hatte per Malware nicht weniger als 370.000 NXM-Token entwendet und auf eine eigene Wallet transferiert. Auch gab es im zurückliegenden Jahr Angriffe auf die Twitter-Accounts vieler Prominenter, um auf diesem Wege Geld von Usern zu erhalten. Die aktuellsten Zwischenfälle haben einen guten Grund. Gerade die Entwicklungen im Bereich der dezentralen Finanzierungen führten bei etlichen Coins und Token zu merklichen Kurssprüngen. 2020 war ein mehr als ereignisreiches Jahr. Wie sieht nun der Ausblick 2021 aus?

Wichtige Informationen kompakt zusammengefasst:

  • 2021 ist mit Regulierungsschritten in vielen Ländern zu rechnen
  • gute Aussichten auf neue Bitcoin-Rekorde
  • mehr Staaten könnten Chinas CBDC-Entwicklungen folgen
  • neue US-Regierung könnte bei Krypto-Ausrichtung auf Entspannung setzen
  • DeFi-Systeme werden an Bedeutung gewinnen
  • nicht nur Bitcoin wird vermutlich weiter zulegen
  • Wachstum im Bereich der Stablecoins zeichnet sich ab

2021 könnte zum neuen Erfolgsjahr für Kryptowelt werden

Entsprechend interessant ist es vor diesem Hintergrund, sich mit einem Ausblick auf mögliche Trends, Prognosen und Veränderungen allgemein für die Kryptowelt zu befassen. Und genau darum geht es in dieser Analyse. Unsere Experten befassen sich mit der Frage, in welchen Punkten das neue Jahr bereits jetzt Hoffnungen schürt, aber auch mögliche Krisen und Probleme sollen zur Sprache kommen. Viele Analysen deuten schon seit Wochen neue Rekordpreise für den Bitcoin und Co. an. Nachdem sich die Krypto-Leitwährung spätestens in den letzten Wochen des Jahres 2020 in Richtung eines neuen Allzeithochs bewegt, war es naheliegend, dass sich viele Kenner der Branche mit eigenen Vorhersagen zu Wort melden.

Einer von ihnen:

Der CIO des Unternehmens Guggenheim Investments. Scott Minerd deutete in Interviews an, dass der BTC-Kurs 2020 unter seinem eigentlich realistischen Niveau blieb. Von einem realistischen Zeitwert von 400.000 US-Dollar und mehr sprach Minerd.

Anhaltende pandemische Lage stärkt Kryptosektor

Dass ein solcher Kurs wohl eher Zukunftsmusik ist, gaben andere Insider zu bedenken. Dennoch scheuen sich viele Analysten nicht, dem Bitcoin rosige Zeiten vorherzusagen. So gab es Mitte Dezember Aussagen, die bis Ende des Jahres 2021 zumindest einen Zielpreis im Bereich von 120.000 bis 140.000 US-Dollar zutrauen. Die Corona-Pandemie wird dabei nur allzu gerne als möglicher Auslöser ins Feld geführt. Warum? Die massiven Finanzspritzen der Notenbanken weltweit befeuern die Angst hinsichtlich einer grassierenden Inflation. Der Bitcoin wird vielerorts bereits als der legitime Nachfolger des Edelmetalls Gold gehandelt. Vollends aus der Luft gegriffen sind solche Andeutungen nicht. Zum einen gibt es seit längerem Hinweise darauf, dass gerade institutionelle Investoren Vermögen aus Gold zunehmend in Bitcoin und andere Kryptowährungen umschichten. Auf der anderen Seite zeichnet sich die erste Digitalwährung der Welt (und nicht nur sie) wie Gold durch eine natürliche Begrenzung der verfügbaren Ressourcen aus.

Bitcoin könnte weitere Allzeithochs erreichen

Die letzten Wochen des Jahres 2020 deuteten darüber hinaus schon an, dass sich ein weiterer Höhenflug des Bitcoins ergeben könnte. In der Zeit nach den Feiertagen kletterte der BTC-Kurs erstmals über die Schwelle von 29.000 US-Dollar. Angekündigt hatte sich dies schon seit einiger Zeit. Im Moment seines vorläufigen Höchststandes entsprach dies einem Plus von über 3.000 USD innerhalb von nur 48 Stunden. Danach allerdings erfolgte eine deutliche Korrektur, zeitweise sogar auf klar unter 25.000 USD. Dennoch war die Entwicklung für Kryptofans ein extrem wichtiges Signal für die Reise, die der Bitcoin im neuen Jahr einschlagen könnte – und mit ihm viele Altcoins, die sich traditionell gerne im Windschatten der wichtigsten Kryptowährung aufhalten.

Ausblick 2021: DeFi-Ökosysteme werden grössere Rolle spielen

Ein wichtiger Grundstein für das kommende Kryptojahr wird ohne Frage sein, wie sich der Sektor der dezentralen Finanzindustrie (DeFi) entwickeln wird. Nach eindrucksvollem Wachstum vieler Projekte der Sparte hatte es hier zuletzt einige Dämpfer gegeben. Insgesamt aber erwarten viele Beobachter, dass einmal mehr das Interesse institutioneller Investoren weitere Ausweitungen der Branche auslösen kann und wird. Und damit wird auch die Blockchain als Fundament vieler DeFi-Projekte weiter an Bedeutung gewinnen. Zumal: Auch ohne den DeFi-Trend steigt das Interesse vieler Unternehmen von Banken über Versicherungen bis zum IT-Bereich an der Blockchain konstant. In vielen Prognosen für den Kryptomarkt ist dies ein wichtiger Dreh- und Angelpunkt als Grund für wahrscheinliche positive Bewegungen.

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Wir schauen ins neue Jahr 2021 – mehr Akzeptanz, geringere Volatilität?

Wie schon im vergangenen Jahr gab es bei digitalen Währungen zum aktuellen Jahreswechsel erst einmal eine Konsolidierung. Der Bitcoin sackte zum zweiten Tag des Jahres in den Bereich unter 25.000 USD ab. Konsolidieren heisst aber auch, dass hier der Beginn einer neuen Aufwärtsphase in greifbare Nähe rückt, wenn Händler erst einmal die Gewinnmitnahmen am Ende des Höhenflugs hinter sich gelassen haben. Viele Branchenkenner rechnen ab 2021 mit zunehmenden Korrelationen zwischen dem Bitcoin und den Aktienmärkten. Schon seit längerem zeichnete sich eine sukzessive Annäherung der Kursenwicklungen ab. Dies könnte für „normale“ Anleger bedeuten, dass der Bitcoin sozusagen berechenbarer für sie wird. Risiken liessen sich dann besser kalkulieren und Investitionen leichter abwägen. Parallelen zum klassischen Devisenhandel erwarten Analysten für die Zukunft allerdings erst einmal nicht.

Hier wird es weiterhin Unterschiede geben. Kryptowährungen werden vorerst volatiler als traditionelle Wechselkurse bleiben. Eine gute Nachricht für Spekulanten. Sollten jedoch mehr Staaten wie angekündigt – allen voran die USA – Regulierungen schaffen, wird dies ein wichtiges Signal sein. Der stärkere Einstieg institutioneller Investoren, aber auch die stärkere Nutzung digitaler Währungen im Zahlungsverkehr werden ihrerseits für mehr Anerkennung sorgen. Der Einstieg grosser Unternehmen wie etwa PayPal, MasterCard und VISA sei in diesem Zusammenhang genannt. Kreditkarten mit Krypto-Zahlungsoption waren bisher rar gesät, dürften ab 2021 aber eine zentrale Rolle innerhalb des Sektors spielen.

Ethereum bleibt Bitcoin durch System-Umstellung auf den Fersen

Ein wichtiger neuer Trend zeichnet sich (siehe oben das Thema DeFi) beim „Bitcoin-Verfolger“ ab. Durch die mehrstufige Einführung von Ethereum 2.0 wird das System in der nächsten Zeit immer effizienter, so die Entwickler. Ether als Währung des ETH-Universums könnte in diesem Zuge in eine klare bullische Bewegung steuern. Die Ethereum-Blockchain wird weiter ausgebaut und soll vor allem schnellere Transaktionen ermöglichen und eine bessere, leistungsfähigere Verarbeitung im Netzwerk garantieren. Insbesondere Ethereums Smart Contracts könnten der Blockchain erneut Schub verleihen in Verbindung mit den technischen Neuerungen. Im Mittelpunkt bei ETHs neuer Beacon-Blockchain steht nicht zuletzt der Wechsel des Konsensverfahrens zum Proof-of-Stake (PoS). Die Ablösung des bisher genutzten Proof-of-Work (PoW) soll nicht zuletzt den Energieverbrauch reduzieren und Minern fairere Belohnungen zukommen lassen. Gänzlich unumstritten ist der Wechsel in der Community nicht.

An anderer Stelle haben wir ETH 2.0 bereits genauer unter die Lupe genommen. Erwähnung verdient die neue Ausrichtung dennoch im aktuellen Ausblick auf 2021. Dass Smart Contracts im Grunde für jede Art Vertragsabschluss günstig und schnell nutzbar sind, sticht auf der Liste der Vorteile eindeutig heraus.

Ausblick 2021: Mehr institutionelle Investoren werden Kryptos nutzen

Für eine Prognose müssen wir zwangsläufig nochmals zum Bereich der institutionellen Investoren zurückkehren. Viele Analysten rechnen diesem Anlegerkreis gute Chancen aus, ab dem neuen Jahre eine Führungsrolle einzunehmen am Kryptomarkt. Hatten Grayscale und andere grosse Fonds und Unternehmen zunächst den Bitcoin für sich entdeckt und massiv investiert, wird damit nicht das Ende der sprichwörtlichen Fahnenstange erreicht sein. In den Bitcoin-Markt waren in 2020 Milliardensummen gespült worden, was massgeblich den Höhenflug mitbestimmte. Hedgefonds, Vermögensverwalter und weitere kapitalstarke Investoren landen verstärkt aber auch bei Altcoins wie Ethereum. Schlagzeilen wie „Bitcoin erobert die Wall Street“ waren keineswegs aus der Luft gegriffen. Denn genau dort sassen und sitzen viele der neuen Krypto-Investoren.

Neue Handelsmodelle mit Kryptobezug als Konkurrenz für reine Kryptobörsen

Die Brücken, die zu traditionellen Märkten wie der Wall Street oder der Londoner Börse geschlagen wurden, werden ab 2021 gerade für klassische Kryptobörsen immer mehr zum Problem. Je mehr Derivatprodukte wie Futures oder Optionen auf digitale Währungen an den Markt gebracht werden, desto stärker die Konkurrenz. Es sind vor allem die besagten institutionellen Anleger und Spekulanten, die eher an Börsen für Futures- und Options-Derivate wie der CME denn an reinen Kryptobörsen agieren. Für grosse Player wie Binance oder Coinbase wird es mehr und mehr zur Herausforderung werden, wenn Investoren lieber Derivate an der Chicago Mercantile Exchange (CME) und anderen Stellen handeln, als Coins und Token direkt über Börsen zu kaufen und verkaufen. Diese Entwicklung kann dazu führen, dass sich auch Krypto-Anleger insgesamt mit den neuen Gegebenheiten und anderen Analysetools befassen müssen.

Zugleich kann dieser Trend für eine andere Wahrnehmung aufseiten vieler Interessenten führen, die bisher nicht den Einstieg in den Kryptomarkt wagten. Analysen renommierter Experten der „Old Economy“ geniessen bei vielen Unentschlossenen noch immer einen besseren Ruf als Bewertungen von Kryptoinsidern.

Umfragen bei Krypto-Nutzern schüren Hoffnung auf gute Entwicklungen

Zur veränderten Wahrnehmung wird ebenfalls führen, dass immer mehr Unternehmen aus der alten Finanzwelt den Nutzen von Token als Bestandteil von Lieferketten oder Geschäftsmodellen allgemein erkennen. Automobilhersteller, Banken und viele andere Unternehmen testen inzwischen die Möglichkeiten zur Anwendung der Blockchain. Das Entstehen von Kryptofonds und Token-basierten Wertpapieren wird ab 2021 ebenfalls für noch mehr Aufmerksamkeit sorgen. Dass bisherige Investoren im neuen Jahr weitere Ausgaben im Bitcoin-Bereich planen, zeigten in der nahen Vergangenheit gleich mehrere Umfragen. Eine davon wurde von den Experten von Blockpit durchgeführt. Fast 90 Prozent von hier 500 befragten Krypto-Besitzern gaben an, mit fortgesetzt positiven Entwicklungen des Kryptomarktes zu rechnen. Und mehr noch. Mehr als 70 Prozent der Umfrageteilnehmer möchten scheinbar ihre Kryptoanteile im Portfolio ausbauen und mehr Bitcoins kaufen. Auch andere Kryptowährungen wollen Kryptobesitzer der Umfrage zufolge stärker handeln. Mehr als 96 Prozent der befragten Personen möchten im neuen Jahr abermals in digitale Währungen investieren.

Etwas mehr als jede/r Dritte ist der Überzeugung, dass Kryptos die „Zukunft der Finanzen“ sind. Ähnlich hoch fällt der Anteil jener ein, die im Bitcoin auch weiterhin die dominierende Währung des Kryptosektors sehen. Die Resultate etlicher anderer Befragungen lesen sich ähnlich optimistisch aus der Sicht des Kryptobereichs. Interessant: Die genannte Umfrage zeigte, dass 56,6 Prozent der Teilnehmer Bitcoins für mehr als 12 Monate halten möchten und damit eine eher langfristige Anlagestrategie verfolgen.

Neben Bitcoin werden auch andere Systeme und Währungen gewinnen

Dass die Blockchain 2021 an Bedeutung gewinnen wird, ist angesichts des zunehmenden Interesses in vielen Wirtschaftsbereichen und das Aufkommen neuer Entwicklungen sicher. Dabei stellt sich für unseren Ausblick die Frage, welche Coins neben dem Bitcoin besonders grosses Potenzial auszeichnet, eine führende Rolle zu spielen. Seit Entstehen des Marktes sind mittlerweile mehr als 2.000 Altcoins entstanden. Viele von ihnen sind mit der Zeit verschwunden, andere konnten sich etablieren. Zudem gibt es durch sogenannte Hard Forks mittlerweile eine Reihe von Ablegern bereits bekannter Systeme. Mit Bitcoin Cash oder Bitcoin SV (BSV) und anderen gibt es bei der Kryptoleitwährung Bitcoins besonders viele solche Abspaltungen innerhalb der zugrundeliegenden Blockchain. Das Ergebnis solcher Entwicklungen ist mehr Diversität für Investoren und Auswahl für Interessenten, denen es eher um technische Besonderheiten geht. Besonders gute Chancen rechnen viele Experten neben BTC Währungen wie IOTA (MIOTA) oder dem wissenschaftlich ausgerichteten Format Cardano (ADA) aus.

Beide Systeme waren in der Vergangenheit Bestandteil in Praxistests der schon angesprochen Vertreter aus dem Banken- oder Automobilsektor. Auch TEZOS (XTZ) oder Monero (XMR) werden bei vielen Kryptofans weiter hoch im Kurs stehen. Ein wichtiger Faktor für den Erfolg der Systeme wird dabei eine möglichst gute Skalierbarkeit sein.

Junger Trend – Non-fungible Token und Privacy Coins

Bisher sind Token dieser Sparte vor allem im Bereich der Online-Games gebräuchlich. Während viele konservative Skeptiker Non-fungible Token (NFT) bisher eher als Spielerei ansehen, wird sich der Sektor aller Wahrscheinlichkeit nach in Zukunft zu einem bedeutenderen Ansatz der Kryptobranche werden. Beispielsweise in Form von Sammelkarten digitaler Art – Sportvereine etwa könnten Sie als neue Version der bekannten Karten mit Fotos und Daten zu Spielern emittieren. Die Einsatzmöglichkeiten sind enorm. Es könnte schon bald deutlich mehr Marktplätze für den Tausch solcher Karten geben. Auch Modelabels sind in diesem Umfeld zunehmend aktiv. Auch digitale Kunst trägt zum Boom des Sektors bei. Neben NFTs rechnen unsere Experten abermals mit gutem Wachstum im Bereich der Privacy Coins – also der Währungen mit besonders guten Rahmenbedingungen hinsichtlich des Datenschutzes. Stehen diese Systeme bei Politik und Behörden eben wegen der schwierigen Nachverfolgbarkeit in der Kritik, erfreute sich gerade Monero als Privacy Coin mit der bisher höchsten Marktkapitalisierung in 2020 über steigende Aufmerksamkeit.

Verglichen mit Währungen wie dem Bitcoin erfolgen Transaktionen hier tatsächlich anonymisiert. Bei vielen anderen Währungen erfolgen Transaktionen eher „pseudonymisiert“ und lassen sich mit dem nötigen technischen Wissen durchaus einem bestimmten Anwender zuordnen. Staatlichen Ermittlungsbehörden ist die Anonymität seit jeher ein Dorn im Auge. Dass nur Kriminelle Privacy Coins bevorzugen, ist trotz der wiederholten Vorwürfe alles andere als korrekt. Beispielsweise gab es im vergangenen Jahr mehrere Analysen, die den Bitcoin als die Kryptowährung anführten, auf die Hacker am häufigsten vertrauten. Monero und Co. könnte ein ausgesprochen gutes neues Jahr bevorstehen. Denn immer mehr Menschen fühlen sich nicht mehr gut von Banken und Regulierungsbehörden vertreten und behandelt. Auch beim Thema Inflationsschutz könnte Privacy Coins neue Anhänger finden.

Security Token: 2021 könnte neue Türen aufstossen

Spätestens durch die Aktivitäten des Social-Media-Riesen Facebook rund um die geplante eigene Kryptowährung Diem berichteten viele Mainstreammedien auch über Angebote aus der Sparte der Security Token. Diese Varianten erlauben bekanntlich die Verteilung von Vermögenswerten, die im eigentlichen Sinne nicht teilbar sind. Ein beliebtes Beispiel in diesem Zusammenhang: Immobilien. Aber auch Unternehmen, die frisches Kapital aufnehmen und nicht den Weg über normale Börsen beschreiten möchten, erkennen die Vorzüge von Security Token immer häufiger. Ansprüche wie Besitzrechte, Anteile an Vermögenswerte oder Mitspracherechte für Inhaber von Token können über diese Token komfortabel verteilt und zugeordnet werden. Die Systeme erobern weltweit unter anderem ganz allmählich den Mittelstand. Anleger, die sich vermeintlich teure Aktien nicht leisten können, erhalten durch die Security Token die Chance, zum Anteilseigner zu werden. Token-Herausgeber können leicht ihre Liquidität erhöhen, ohne dabei hohe Kosten für börsliche Emissionen hinnehmen zu müssen.

Schon im Jahr 2019 machte die US-Bank JP Morgan mit ihren Plänen für den 1:1 an den US-Dollar gekoppelten JPM Coin von sich reden. Mit seiner hauseigenen Digitalwährung möchte das Unternehmen nicht nur vom Bitcoin-Boom profitieren. Gleichermassen geht es dem Global Player darum, sich klar gegen Firmen-Stablecoins, andere staatliche Digitalwährungen (CBDC) oder Ripples grenzüberschreitendes Zahlungssystem rund um den XRP Coin zu positionieren. Ripple übrigens hatte bei seinem XRP zum Jahresende massive Einbrüche aufgrund einer Klage der US-Behörde SEC zu beklagen.

Apropos CBDC – staatliche Digitalwährungen auf dem Vormarsch?

China war das erste grosse Land, dessen Regierung nicht nur riesige Investitionen in auf mehrere Jahre angelegte Blockchain-Entwicklungen und -Tests ankündigte. Die Volksrepublik möchte auch führend sein, wenn es um Central Bank Digital Currencies (CBDC), also digitales Zentralbankgeld geht. Im Blick hatte das Land dabei von Anfang an vor allem die Planungen Facebooks zur Währung Libra bzw. Diem, wie das Format inzwischen heissen soll. Erste Projekte zur Anwendung der staatlichen Kryptowährung laufen bereits. Auch viele andere Staaten arbeiten zumindest inoffiziellen Berichten zufolge an eigenen Blockchain-Konzepten. Die Chancen stehen gut, dass 2021 mit einigen spannenden Meldungen aufwarten wird. Denn die USA und andere Länder geraten in Zugzwang, wenn Chinas Strategie flächendeckend realisiert wird.

Ausblick 2021: Was bedeuten neue Regulierungen für Bitcoin und Co.?

Fragt man Analysten und Branchenkenner, was sie von den Regulierungsbemühungen vieler Länder bezüglich des Kryptomarktes halten, lautet die Antwort in vielen Fällen: Regulierungen sind Fluch und Segen zugleich. Dass mehr Staaten 2021 für klare Verhältnisse sorgen möchten, liegt nahe. Einmal mehr ist es auch das institutionelle Interesse am Kryptomarkt, das Behörden und Regierungen auf den Plan ruft. Mancherorts drohen die Verantwortlichen mit sehr strengen Regeln, um Kryptowährungen, aber auch Stablecoins in ihre Schranken zu weisen. In den USA könnte der Machtwechsel bedingt zu einem Umdenken führen. So sollen der Regierung Biden mehr kryptofreundliche Mitglieder angehören als in Trumps Kabinett. China wird kaum von seiner strikten Ausrichtung abweichen. Es scheint klar, dass vor allem der „Knackpunkt“ Anonymität im Zentrum kommender Massnahmen zur Regulierung des Marktes stehen wird. Forderungen aus dem Umfeld der G7-Staaten etwa sprechen hier eine deutliche Sprache. Wahrscheinlich wird es nicht mehr lange dauern, bis Know-your-Customer-Regeln (KYC) über Grenzen hinweg in Kraft treten. Erste Umsetzungen gab es bereits. 2021 wird sich dahingehend sicher einiges tun. Dabei darf nicht vergessen werden: Für normale Anleger, die Angst vor Datenmissbrauch und unseriösen Anbietern haben, sind Regulierungen eine vertrauensbildende Entwicklung. Verbraucherschutz und mehr Anwenderfreundlichkeit sind nur zwei wichtige Schlagworte. Es scheint sicher, dass die Zahl der Marktteilnehmer aus dem professionellen Bereich nur darauf warte, durch eindeutige Rechtsprechung endlich in den Markt einsteigen zu können.

Unser Fazit zum Ausblick 2021:

Inwieweit zukünftige CBDC-Konkurrenz zu einer Bereicherung für den Kryptomarkt insgesamt sein kann, muss sich im neuen Jahr zeigen. Für den Aspekt der Dezentralisierung als Kernaspekt digitaler Währungen sind staatliche Reglementierungen freilich eher Fluch als Segen, um im Bild zu bleiben. Schon deshalb werden DeFi-Systeme aus den Entwicklungen Nutzen ziehen. Konflikte sind vorprogrammiert. Das Jahr 2021 wird ein spannendes. Vieles spricht durch mehr Akzeptanz für weitere staate Gewinne beim Bitcoin und damit auch bei Altcoins. Die führenden Coins und Token könnten rasant wachsen. Wie weit Regulierungen am Ende in den Markt eingreifen sollen und können, müssen die nächsten Monate zeigen.

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