Nach dem letzten Ausbruch und der nachfolgenden Korrektur des Bitcoin Kurses vor einigen Wochen wird aufseiten der Anleger viel spekuliert: Wie wird sich der Bitcoin entwickeln, welche kurz- und langfristigen Kursziele sind realistisch? Zuletzt waren es beispielsweise die Meldungen zu den langersehnten Bitcoin Futures von Anbietern wie dem US-Unternehmen Bakkt, die erneut Hoffnungen auf einen baldigen Rekordanstieg des Bitcoin Kurses schürten. Teilweise wird da von Kursen in einer Grössenordnung von bis zu 300.000 Franken pro Coin gesprochen – wie etwa in einem Tweet des mehr oder minder bekannten Traders „PlanB“. Selbiger will anhand „historischer“ BTC-Daten eine Metrik entwickelt haben, die eine solch dramatische Entwicklung angeblich nahelegen. Wie geht es weiter mit dem Bitcoin Kurs?
Bitcoin auf dem Weg zu sechsstelligen Rekordkursen?
Beim kommenden Allzeithoch, so die gewagte Prognose, soll der Kurs auf mindestens 30.000 Franken steigen. Die 300.000-Franken-Marke aber sei ebenso denkbar. Das Dilemma: Die angesprochen Datensätze aus der Vergangenheit sind überschaubar, wenn man ehrlich ist. Kursanalysen wie etwa am Aktienmarkt mit einer langen Tradition sind beim Bitcoin und Altcoins bisher ausgeschlossen. Schlicht wegen der fehlenden Geschichte des Marktes, schliesslich ist der BTC gerade mal ein gutes Jahrzehnt alt. Entsprechend wagemutig sind derartige Kursvorhersagen. Gleiches gilt allerdings für die Experten, die aus aktuellen (vermeintlichen) Korrelationen und ähnlichen Szenarien in der Vergangenheit Kurse im Bereich von 2.500 bis 3.000 Franken prognostizieren. Auch solche Aussagen gibt es dieser Tage, wobei Auslöser vor allem die teils starken Bewegungen der letzten Monate sein dürften. Wie gesagt, Herleitungen aus Kurscharts sind beim Bitcoin und am hoch volatilen Kryptomarkt vorerst nur bedingt zulässig.
Bitcoin Kurs: Prognosen wegen der jungen Krypto-Geschichte schwierig
Verlässlichkeit im Rahmen der Analyse sucht man als Investor weitgehend vergeblich, den der Bitcoin lässt zyklische Einordnungen (aktuell) kaum zu. Und wenn, handelt es sich um kurze Zyklen, die auch eher einem Zufall entsprungen sein können. Studien, die dieser Tage von vierjährigen Zyklen für den Bullen- und Bärenmarkt künden, sind ihrerseits mit Vorsicht zu geniessen. Denn genau betrachtet hätte der Markt bei einer solchen Zykluslänge ja erst zweieinhalb Zyklen beim Bitcoin durchlaufen. Daraus eine Regel abzuleiten, ist mutig. Es braucht Zeit, bis an Kursverläufen klare Trends ablesbar sein werden.
Mancher Experte schürt die Spekulationen über Traumrenditen
Woran kann ich mich als Anleger also im Hinblick auf eine Bitcoin Kursprognose verlassen, wenn die Chartanalyse nicht gerade erfolgversprechend zu sein scheint? Nun, zuerst einmal sollte man sich wohl von der Erwartung der massivsten vorhergesagten Kursveränderungen verabschieden. Branchenkenner und selbsternannte Krypto-Insider wie Sicherheits-Experten John McAfee etwa haben in den letzten Jahren wiederholt kaum vorstellbare Rekordwerte angekündigt. Dieser Tage kursieren einzelne Prognosen, die sogar einen Anstieg des Kurses auf 3,0 Mio. Franken erwarten. Dass dies utopisch ist, muss auch jedem Laien einleuchten.
Zu den aktuellen Kursen von Bitcoin und Co.
Politische und wirtschaftliche Krisen fördern Krypto-Trend
Es gibt aber dennoch einige Ereignisse, die eher für Zugewinne als für Stagnation oder Verluste sprechen können. Zum einem gilt: Je mehr potenzielle Anleger aufgrund der wohlklingenden Prognosen in Bitcoin investieren, desto eher wird der Preis tatsächlich steigen. Aktuellen Studien zufolge nutzen ohnehin vor allem die sogenannten „Millenials“ zunehmend digitale Währung zur Absicherung ihres Vermögens – und dabei natürlich vorrangig den Bitcoin. Dies sorgt für Investitionsstabilität. Umfragen zeigen zudem, dass Kryptowährungen zunehmend wie Gold als „sicherer Hafen“ erkannt werden. Fallen die Aktienkurse könnten in Zukunft die Krypto-Preise deutlicher steigen. Analyseunternehmen rechnen momentan zudem aufgrund des bevorstehenden BTC-Halvings mit einem Anstieg des Kurses auf ein neues Allzeithoch. Selbige steht im Mai 2020 ins Haus. Dann – oder schon im zeitlichen Vorfeld – wird der Bitcoin Kurs auf 100.000 Franken klettern. So jedenfalls die Meinung vieler Beobachter.
Mehr Anerkennung für Bitcoin und Co. dient guten Kursveränderungen
Sicher wird das Halving für deutlichere Bewegungen sorgen. Was aber wirklich langfristig zu einem steigenden und stabilen Kurs mit Nachhaltigkeit führen wird, ist mehr Akzeptanz. Akzeptanz von staatlicher Seite und eine bessere Einbindung des Bitcoins in Zahlungssysteme. Auch negative Wirtschaftserwartungen wie die aktuelle der EZB mit Blick auf eine drohende Rezession helfen dem Bitcoin und letzten Endes dem gesamten Markt auf die Sprünge. Sinkende Leitzinsen sorgen für Umdenken bei den Investoren. Und davon profitiert der Kryptomarkt. Wie deutlich die nächsten starken Entwicklungen aber ausfallen werden, darüber können selbst absolute Insider im wahrsten Sinne des Wortes nur spekulieren. Zwischen den genannten Kurs-Extremen ist im Grunde alles möglich.
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