Das kommt wohl etwas unerwartet: Jesse Powell wird demnächst als CEO von Kraken zurücktreten. Seine Rolle als CEO soll in den kommenden Monaten dem Vernehmen nach David Ripley übernehmen, welcher derzeit als Chief Operating Officer der Krypto-Börse fungiert. Dies geht aus einem Bericht von „Fortune“ hervor. In der Zwischenzeit hat Powell die Gerüchte auf Twitter bestätigt.

Powell tritt als CEO zurück, aber bleibt Kraken erhalten

Auf eine Anfrage diverser Medienanstalten, darunter «The Block», soll jedoch kein Kraken-Vertreter zwecks einer Stellungnahme bisher reagiert haben. Allerdings soll Powell weiterhin als Vorstandsvorsitzender der Krypto-Börse tätig sein, die er 2011 mitbegründet hat. Wieso er solche einen Schritt in Erwägung zieht, erklärte der Geschäftsmann mit den Worten:

Für mich geht es darum, mehr Zeit mit Dingen zu verbringen, in denen ich gut bin und die mir Spaß machen, wie die Arbeit an Produkten und das Eintreten für die Branche.

Mit Powell an die Weltspitze

Ganze elf Jahre führte Powell die im US-Bundesstaat Kalifornien, um genauer zu sein, in San Francisco ansässige Kryptowährungsbörse. In dieser Zeit verhalf er diese an die Weltspitze – zumindest in Sachen Marktanteil. Es steht ausser Frage, dass sie nach wie vor im Schatten von Binance und Coinbase stehen.

Jüngste Recherchen zeigen jedoch, dass das unter anderem auch als Kreditinstitut tätige Unternehmen allein im ersten und zweiten Quartal des vergangenen Jahres ein Handelsvolumen von über 160 Milliarden US-Dollar vorweisen konnte.

… doch Kontroversen machten zu schaffen

Den Anfang vom Ende könnten allerdings diverse Kontroversen bereitet haben. Nach zweijährigen Ermittlungen hatte das «United States Departmen of Justice (DOJ)» (zu Deutsch: US-Justizministerium) im Juli dieses Jahres eine Geldstrafe gegen Kraken verhängt. Mit der Begründung, dass das Unternehmen gegen Sanktionsgesetze verstossen hatte. Man hatte tatsächlich Personen aus dem Russland, Iran, Kuba und Syrien den Handel mit Vermögenswerten über die Plattform gestattet.

In der Acta Russland kam Powell unter anderem den Forderungen des stellvertretenden Ministerpräsidenten der Ukraine, Mykhailo Fedorov, nicht nach. Begründen tat er das mit den Worten, dass die «Mission bei Kraken, einzelne Menschen aus dem alten Finanzsystem herauszuholen und sie in die Welt der Kryptowährungen zu bringen». Entsprechend dürfen «willkürliche Linien auf Landkarten keine Rolle mehr spielen», so Powells Tweet im Februar. (mck)

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