Maker als Herausgeber des DAI will 1,6 Milliarden US-Dollar in Form von USD Coin an Coinbase übertragen. Das Geld stammt aus der Reserve des Stablecoins. Hinter dem Gedanken steht die Möglichkeit passiver Einnahmen.

DAI-Reserve wandert an Coinbase – ein Risiko?

DAI entstand mit dem Gedanken, einen dezentralisierten Stablecoin anzubieten. Die Idee, 528 Millionen US-Dollar an die Krypto-Börse Coinbase zu geben, damit das Geld dort passive Einnahmen generiert, scheint widersprüchlich.

Tatsächlich ist der Gedanke weniger schädlich, als er im ersten Moment klingen mag. Das DAI-Ökosystem beruht auf der EthereumBlockchain und legte USDC als Reserve an, um die Wertstabilität des eigenen Stablecoins herzustellen.

Obwohl Maker also der augenscheinliche Eigentümer der USDC ist, hat die Organisation niemals die volle Kontrolle über das Geld. Die USDC existieren als ERC-20 Token und können jederzeit von Herausgeber Centre eingefroren werden.

Centre ist ein Zusammenschluss zwischen Coinbase und Circle. Als zentralisiertes Unternehmen ist es angreifbar – vor allem durch staatliche Akteure, wie ein Vorfall um den Mixer Tornado.Cash kürzlich belegte.

Nachdem Centre sämtliche USDC einfror, die mit dem sanktionierten Mixer in Berührung kamen, kündigten Stimmen innerhalb von Maker an, einen Wandel vollziehen zu wollen, um weiterhin zensurfrei bleiben zu können.

Inzwischen entstand aus diesem Gedanken heraus der Endgame Plan, an dessen Ende DAI keinen fremden Wert mehr abbildet, sondern free floating, also freischwingend ist. Drohender Zensur will man dadurch trotzen.

Coinbase will ⅓ der Maker-USDC verwahren

Inzwischen beteiligt sich Coinbase selbst im Forum von Maker und macht dort einen neuen Vorschlag, welcher der dezentralisierten autonomen Organisation ein Einkommen von 24 Millionen US-Dollar pro Jahr zusichern würde.

Die Krypto-Börse schlägt vor, fortan ⅓ der gesamten USDC-Reserve, die Maker aufgebaut hat, zu verwahren. In absoluten Zahlen spricht man hierbei von rund 1,6 Milliarden USD Coin. Ein Blick auf Etherscan zeigt: Maker ist der grösste einzelne Halter von USDC.

Insgesamt befinden sich aktuell fast 3,4 Milliarden USDC im Besitz der DAO – mehr als 7,8 Prozent der gesamten USDC-Umlaufversorgung.

Nimmt Maker das Angebot an, erhält die Organisation auf das Geld 1,5 Prozent Jahreszins. Die Gelder setzt man dadurch keines grösseren Risikos aus als ohnehin schon, da Center die Token bei Missfallen auch aus der Ferne einfrieren kann.

Maker-Gründer Rune Christensen spricht sich daher entschieden für diesen Vorschlag aus.

Ein wichtiger Punkt, der für die Leute offenbar nur schwer zu verstehen ist, ist die Tatsache, dass dieser Vorschlag aus Sicht der Regulierungs-, Rechts- und Beschlagnahmerisiken nichts ändert – es ist nicht anders als das Halten von USDC.

Erklärt Christensen. Mehrere Nutzer halten die Investition dennoch für zu riskant. Christensen ist sicher, dass sie lediglich Vorteile bedeute. Auch seinen Endgame Plan könne dieser Schritt stützen, da man die Möglichkeit erhalte, Kapital aufzubauen.

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