Rund um die digitale Währung Tether (USDT) gab es in den letzten Monaten nicht nur positive Schlagzeilen. Beispielsweise war der Token in Verbindung mit der Börse Bitfinex bereits im Frühjahr 2019 in den Mittelpunkt von Ermittlungen der Staatsanwaltschaft New York geraten. Damals ging es um mögliche falsche Auskünfte zur Liquidität bzw. das vermeintlich fehlende zur Verfügung stellen entsprechender Dokumente für die zuständigen Behörden wie auch mögliche Investoren. Im aktuellen Falle aber handelt es sich eher um eine Nachricht, die wenigstens für Tether-Fans eine positive Information darstellt. In der Zeit des Launchs vor rund fünf Jahren hat sich viel getan bei der Währung. Nun berichten US-Medien über eine Klientel, bei der der Token besonders hoch im Kurs steht.

Die Plattform Bloomberg verwies zur Wochenmitte darauf, dass Tether als Stablecoin mit USD-Bindung insgesamt gut im digitalen Handel ankommt. Vor allem als Ersatz für fehleranfällige Kreditkarten schätzen Shopbetreiber Tether als Alternative.

Glücksspiel- und Gaming-Branche schätzt USDT zunehmend

Die zunehmende Akzeptanz auf Händlerseite wiederum zog höhere Anwender-Zahlen nach sich. Eine Branche, die von diesem Trend besonders deutlich profitiert: der Glücksspielsektor. Der Bereich boomt seinerseits seit Jahren stetig. Aus Nutzersicht treten bei Kartenzahlungen nicht nur besonders häufig technische Probleme auf, von Hackerangriffen auf Kartenanbieter mal abgesehen. Zahlungen per Kreditkarte waren und sind für Nutzersicht zudem oft vergleichsweise teuer. Tether wie auch andere Token von BTC bis Zcash könnten hier in Zukunft für deutlich bessere Konditionen sorgen. Verdeutlicht wird die Entwicklung der Verbindung von Tether mit der Glücksspielindustrie unter anderem durch aktuelle Daten des Dienstleisters CoinPayments. Das Unterenehmen gehört zur Speerspitze am Markt für Zahlungen in digitalen Währungen und ist rund um den Globus tätig als Partner für Unternehmen und Privatpersonen. In relativ kurzer Zeit hat sich Tether hier in die Gruppe der wichtigsten Coins vorgearbeitet.

Tether lässt andere begehrte Token schrittweise hinter sich

Mittlerweile bringt es die Währung beim Anbieter auf einen Anteil von fast einem Drittel am gesamten Handelsvolumen. Einen Löwenanteil dieses eindrucksvollen Anteils verbucht der Anbieter im Geschäft zwischen privaten Usern und Betreibern von (Glücks-) Spielseiten. Tether zeichnet sich für Anwender als Stablecoin auf Blockchain-Basis durch die Dollar-Deckung und die damit verbundene hohe Kursstabilität aus. Massive Volatilität wie bei „normalen“ Kryptowährungen müssen Investoren nicht fürchten, was auch bei Gewinnen für klare Verhältnisse sorgt. Die Anonymität und die schnelle Ausführung sind ihrerseits für viele Zocker vorteilhafte Tether-Eigenschaften. So können Gelder besonders schnell und unerkannt fliessen. Der Trend hin zu Tether war nicht unbedingt absehbar, denn Bitcoin, Litecoin und einige andere wichtige Coins hatten sich Glücksspielsektor bereits etabliert.

Nutzer und Händler lassen sich von Kritik nicht verunsichern

Besonders beliebt ist Tether nach Brancheninformationen auf dem Gebiet Gaming, Vertreter anderer Nischen legen zunehmend nach. Beobachter sehen die stärkere Nutzung als gutes Zeichen nach einigen Schwierigkeiten in den vergangenen beiden Jahren – Malware und allgemein negative Krypto-Nachrichten hatten den Markt unter Druck gesetzt. Was den Händlern und Kunden recht ist, stösst nicht durchweg auf Zuspruch. Manipulationsvorwürfe hinsichtlich angeblich künstlich aufgeblähter Token-Zahlen überschatten Positivschlagzeilen. Dazu gehören auch die eingangs erwähnten Ermittlungen.

Whale-Warnungen und Warten auf den Bitcoin Pump

Im Hause Tether Limited wiegelt man diese kritischen Stimmen gebetsmühlenartig ab seit Monaten mit dem Hinweis auf die unliebsame Konkurrenz als Urheber der Spekulationen. Die Nutzer scheinen sich von den Mutmassungen nicht sonderlich beeinflussen zu lassen. Der Markt selbst hingegen ist aufgrund aktueller Entwicklungen in Aufruhr versetzt gewesen. Zum Ende des Monats Oktober nämlich schlug mancher Experte aufgrund des ungewohnt grossen Transaktionsvolumens beim USDT Alarm. Dazu gehörte auch der Twitter-Kanal Whale Alert, der schon manche richtige Spur verfolgte. Die hohen Umsätze und überraschend zahlreichen Transaktionen auf etlichen Krypto-Börsen ruft manche Vorhersage zu einem zeitnah bevorstehenden BTC Pump auf den Plan. In den vergangenen Jahren waren derart deutliche mehrfach Ausgangspunkt deutlicher Bewegungen des Bitcoin-Kurses.

Tether-Zahlen zeigen: Die Nutzung von steigt und steigt

So hat das Tether-Netzwerk in der letzten Woche eine neue Rekordmarke aufgestellt. Laut IntoTheBlock betrug der Gesamtbetrag der Transaktionen über 100.000 US-Dollar in USDT 7,3 Milliarden US-Dollar. Verglichen zur Vorwoche ein Plus über 109 Prozent. Der durchschnittliche Saldo der Transaktionen betrug rund 363.000 US-Dollar. Hinter Tether stehen also auch immer mehr Transaktionen. Genauer gesagt waren es in der letzten Woche 84.000 Transaktionen.

Pump-Prognosen bleiben weiterhin ein heisses Eisen

Das Dilemma für Glücksjäger, die nur allzu gerne vom Kursboom profitieren würden: Wann genau der Pump folgt, lässt sich noch immer nicht verlässlich prognostizieren. Am letzten Montag im Oktober 2019 verbuchte die weltweit bekannte Börse Binance unter anderem eine einzelne Wallet-Überweisung mit einem Volumen von sage und schreibe 16 Mio. USDT-Tron. Eine noch grössere Transaktion in Höhe von 40 USDT folgte kurze Zeit später. Bitfinex berichtet von einer 6-Millionen-USDT-ERC20-Buchung. In der Vorwoche gab es schon erste Pump-Spekulationen, nachdem die mehr als beeindruckende Menge von 134 Mio. USD in Bitcoin zwischen zwei Wallets bewegt worden waren. Tagsdrauf kam es zum Bitcoin-Pump.

Chinas Blockchain-Lob liess Preise ebenfalls steigen

Allerdings hatte es zu dieser Zeit auch zusätzlich Statements des chinesischen Staatspräsidenten Xi gegeben, die auf eine grössere Öffnung China für Kryptowährungen hoffen liess. China ruderte zwar zurück, der Grossteil der Gewinne aber blieb vielen Coins erhalten. Die immer wieder gestellte Frage im Zusammenhang mit den sogenannten „Whale“-Transaktionen ist die nach dem Nutzen mit Blick auf einen potenziellen neuen BTC-Pump. Dass die Bewegungen tatsächlich zum Pump führen, ist nicht garantiert. Allerdings auch nicht unwahrscheinlich. In einem Punkt aber sind sich viele Krypto-Analysten weitgehend wichtig. Whale-Positionen wie die genannten sind ein Indiz für frischen Wind am Kryptomarkt, nachdem einige Ruhe mitsamt teils klarer Kurskorrekturen eingekehrt war.

Pump oder Swap-typische Bewegung? Unklare Marktlage

Eine Auslegungsalternative für die auffallenden Ereignisse sind in Analysen auch Chain Swaps, bei denen Besitzer von Tether-Vermögen einen Blockchain-Wechsel vollziehen. Dass übergeordnet einiges im Tether-Sektor passierte in den vergangenen Wochen, ist unstrittig. Im grossen Stil wurde Tether-Token neu „gedruckt“. Schon deshalb liegt es zumindest nahe, dass der Trend vor dem Hintergrund des gestiegenen Handelsvolumens Ausgangspunkt für einen weiteren Pump sein könnte. Bitcoin-Fans waren zuletzt nicht die einzigen Investoren, die sich freuen durften. Token wie Ontology, NEO und Tron legten ebenfalls in erheblichem Masse zu.

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