Bitcoin (BTC) ist eine energie-intensive Kryptowährung, die aufgrund der CO2-Bilanz aktuell im Mittelpunkt der Kritik steht. Obwohl der hohe Stromverbrauch der Bitcoin-Produktion längst bekannt war, brach der Kurs der führenden Kryptowährung stark ein, als der Krypto-Fan und Tesla-CEO Elon Musk durch seine kürzliche Äusserung die Aufmerksamkeit auf dieses Problem richtete. Nun stellt sich die Frage, ob „grüne“ Kryptowährungen wie Cardano und Peercoin vielleicht die bessere Alternative für Anleger sind.

Krypto-Kurse stürzen ein

Nachdem sich Elon Musk letztes Jahr als einer der grössten Krypto-Befürworter outete und sein Unternehmen Tesla sogar Bitcoin als Zahlungsmittel akzeptierte, verkündigte Musk kürzlich per Twitter, dass nun doch keine Zahlungen mehr mit der digitalen Währung möglich sein werden. Als Grund für das Zurückrudern wurde die schlechte CO2-Bilanz von Bitcoin angegeben. Für das Mining und Durchführen von Transaktionen werden nämlich fossile Energien genutzt und jede Menge Energie verbraucht.

Erst wenn das Mining nachhaltig erfolgt, würde Bitcoin wieder als Zahlungsmittel zum Einsatz kommen, so Musk. Der hohe Stromverbrauch des Bitcoin-Netzwerkes war für Elon Musk jedoch nichts Neues. Gerüchten zufolge kam es aus anderen Gründen zu einer solchen Reaktion.

Nach dieser Verkündung stürzte der Bitcoin-Kurs zweistellig ab und riss fast den gesamten Kryptomarkt mit. Allerdings kam es bei einigen nachhaltigen Bitcoin-Alternativen vorübergehend zum kräftigen Zuwachs, wie z. B. bei der Kryptowährung Peercoin (PPC).

Bitcoin als Klimaschleuder

Der Stromverbrauch für das Bitcoin-Mining sowie Transaktionen mit der führenden Kryptowährung können beispielsweise mit dem Rechner der Universität Cambridge kalkuliert werden. Anfang Februar betrug der Verbrauch knapp 117 Terrawattstunden pro Jahr, was dem gemeinsamen Verbrauch von der Schweiz und Österreich entspricht. Der britische Physiker Mike Berners-Lee schätzt den jährlichen CO2-Ausstoss aller Kryptowährungen auf 68 Millionen Tonnen ein.

Es gibt drei Gründe dafür, warum Bitcoin die Umwelt so sehr belastet:

  • Zum einen sind für die Lösung komplizierter Rechenrätsel gigantische Computer-Rechenleistungen nötig. Die aus diesem Grund entstehenden „Mining-Computer-Farmen“ verbrauchen riesige Mengen an Energie.
  • Zum anderen unterscheiden sich Zahlungen per Kreditkarte gewaltig von Krypto-Überweisungen. Die Transaktionen in der Blockchain sind mit dem Errechnen von Monster-Kniffeleien verbunden und verbrauchen viel Energie. Alex de Vries zufolge sind für jede Bitcoin-Transaktion 313 Kilo CO2 nötig. Vergleichsweise könnte man dafür 695.000 Mal mit der Visa-Karte
  • Zu guter Letzt entsteht durch den hohen Bedarf der Mining-Industrie an Spezialcomputern sehr viel Elektroabfall: Mit jeder Bitcoin-Transaktion wechseln im Durchschnitt 135 Gramm Elektroschrott die Hand.

Das versprechen grüne Kryptowährungen

Bitcoin und andere Kryptowährungen wie Ethereum, Litecoin oder Monero setzen auf das Proof-of-Work-Protokoll (PoW), das besonders energieintensives Mining voraussetzt. Andere Kryptowährungen wie Cardano (ADA), Polkadot (DOT), Stellar (XLM) oder Peercoin (PPC) verwenden dagegen das Proof of Stake (PoS) Verfahren, das mit weniger Energie und Rechenleistung auskommt und damit umweltfreundlicher ist. Diese grünen Kryptowährungen könnten nach dem aktuellen Krypto-Crash einen neuen Aufschwung erleben.

Infografik: Proof of Work vs. Proof of Stake – der Vergleich

Besonders vielversprechend wirken die vom ehemaligen Ethereum-Mitgründer gegründeten Projekte Cardano (ADA) und Polkadot (DOT). Diese verbrauchen deutlich weniger Energie für die Berechnung und Verifizierung von Transaktionen im Netzwerk.

Vor allem der Cardano-Kurs stieg nach den Äusserungen von Elon Musk über Bitcoin deutlich an und konnte sich sogar fast verdoppeln. Am 16. Mai konnte der ADA-Token ein Allzeithoch von 2,3 USD erreichen, während er zu Beginn des Jahres gerade einmal bei 0,17 US-Dollar lag. Mit einer Marktkapitalisierung von über 63,5 Milliarden US-Dollar schaffte es Cardano kurzfristig sogar den Rang 4 der grössten Kryptowährungen einzunehmen.

Die Idee vom sogenannten Öko-Mining scheint in der Community gut anzukommen und der Kryptomarkt wird in Zukunft sicherlich mehr Fokus auf Nachhaltigkeit legen. Ein Beispiel: Kanadische Gasproduzenten schürfen bereits Bitcoin aus grüner Energie, indem sie überschüssiges Erdgas fürs umweltfreundliche Bitcoin-Mining nutzen, anstatt es abzufackeln und damit die Luft zu verschmutzen.

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