Bitcoin und viele Kryptowährungen, die im Laufe der letzten 13 Jahre entstanden sind, setzten auf den Proof-of-Work-Konsensmechanismus. Damit einher geht ein enormer Stromverbrauch. Nachdem in den letzten Jahren die Industrie rund um das Bitcoin-Mining enorm gewachsen ist, hat dies auch Umweltaktivisten aufhorchen lassen. Aktuell steht ein Mining-Verbot in der EU zur Debatte.

Mining in der EU bald verboten?

Erst vor einem Monat war von einem Mining-Verbot innerhalb der EU die Rede. Nun scheint sich hier etwas zu tun. Wie BTC-Echo berichtet, scheinen sich die SPD, die Linke und die Grünen dafür stark gemacht zu haben, Dienstleistungen für Proof-of-Work-basierte Kryptowährungen zu verbieten. Dies betrifft auch das Mining als Dienstleistung.

Obwohl es sehr viele Kryptowährungen gibt, die auf das Proof-of-Work-Konzept setzen, hat sich die Industrie diesbezüglich vor allem rund um Bitcoin und Ethereum gebildet. Da Ethereum aktuell den Wechsel auf den Proof-of-Stake-Konsensmechanismus vollzieht, würde das Verbot damit vor allem das Bitcoin-Mining betreffen, da das geplante Verbot ab dem 1. Januar 2025 in Kraft treten würde. Vorher muss der Gesetzesentwurf jedoch noch das Parlament der EU passieren.

Was wären die Auswirkungen vom Mining-Verbot?

Der Einfluss auf den Mining-Markt wäre angesichts der aktuellen Verteilung (führend sind die USA, Kasachstan und Russland) allerdings kaum messbar. Selbst ein Krypto-Verbot in China hat die Hashrate nur kurzfristig einbrechen lassen. Mit dem Krypto-Verbot in China ist der Plan in der EU allerdings keineswegs vergleichbar. Der Effekt auf das Netzwerk von Bitcoin durch das Mining-Verbot wäre höchstwahrscheinlich bei 0 – insbesondere bei der langen Vorlaufzeit.

Hier muss man sich natürlich die Frage stellen, welches Ziel die EU dabei verfolgt. Auch wenn sich das Verbot zunächst nur auf die Erbringung von Krypto-Dienstleistungen beschränkt, die “auf ökologisch nicht nachhaltigen Konsensmechanismen beruhen”, ist das gesendete Signal eindeutig eines, das sich gegen den Kryptowährungsmarkt richtet.

Bitcoin hat über Jahre hinweg mit dem Vorurteil kämpfen müssen, dass es nur etwas für Nerds oder Kriminelle sei. Mit dem Erfolg kam jedoch immer öfter die Umweltdebatte auf. Dabei setzen Miner immer öfter auf Erneuerbare Energien. Ein Fakt, der immer wieder ignoriert wird, wenn es um die Ökobilanz von Bitcoin geht.

Zudem kommt die Frage auf, ob die EU hier nicht einen technologisch wichtigen Markt abbremst, der sich so wo anders auf der Welt festsetzt.

Während Miamis Bürgermeister Francis Suarez für Miami als Mining-Standort wirbt, Colorado Steuervergünstigungen für Miner plant und in El Salvador sogar eine ganze Bitcoin-City ansteht, wird in der EU weiterhin über ein Verbot gesprochen. Es gab sogar Parteien, die weiterhin eine komplettes Krypto-Verbot gefordert hatten, während mittlerweile auch die Vorteile von Kryptowährungen und der Blockchain-Technologie klar sein sollten.

Update 25.2.

Wie Dr. Stefan Berger, CDU Politiker und Mitglied des europäischen Parlaments auf Twitter, kommunizierte, soll der Entscheid nicht, wie ursprünglich angedacht am 28.2. getroffen werden, sondern zu einem späteren Zeitpunkt. In seiner Rolle als Vorsitzender des zuständigen Ausschusses für Wirtschaft und Währung twitterte er neben der Terminverschiebung auch, dass einige Passagen Passagen des Entwurfs missverständlich interpretiert und als POW-Verbot aufgefasst werden können. Dies sei aber nicht die Absicht und müsse daher klarer formuliert werden.

Es bleibt also weiter offen und wir bleiben dran.

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