Sie ruhen, die Bitcoin. Laut Statistiken des Analytikers „Rhythm“ wurden seit über einem Jahr über 60 Prozent aller im Umlauf befindlichen Bitcoins nicht aus ihren Wallets bewegt. Das scheint ein Beweis, dass es zumindest unter den Anlegern eine Nachfrage gibt. Der Grund: Seriöse Bitcoin Investoren meiden nicht nur Risiken, sondern auch kurzfristige Gewinne.

Die Zahlen im Detail

Inzwischen sind knapp 11,6 Millionen von den etwas mehr als 18 Millionen bereits geminten Bitcoins immer noch in den gleichen Wallets. Diese Zahlen sind umso mehr auffallend, da im vergangenen Dezember der Wert des BTC/USD-Paares 3.100 US-Dollar betrug. Sechs Monate später war der BTC Kurs auf 13.800 US-Dollar gestiegen. In der darauffolgenden Kehrtwende fielen die Preise von ihren Hochs um 52 Prozent, um am 25. November dann einen Tiefststand von 6.500 US-Dollar zu erreichen.

Hodlers bis zum Letzten sind wahnsinnig?

Obwohl sich das HODLn bis jetzt als die erfolgreichste Bitcoin Anlage-Strategie gezeigt hatte, bezeichnete Rhythm die Hodlers bis zum Letzten als wahnsinnig. Der Anteil der ruhenden Bitcoin ist Daten zufolge in den letzten Jahren stark gestiegen, wenn man das gesamte im Umlauf befindliche Angebot analysiert. Doch dieser Trend ist sowohl bei Bären- als auch Bullenmärkten vorhanden und signalisiert, dass Inhaber von Bitcoin ihre Kryptos lieber halten als ausgeben – ganz unabhängig von der Rentabilität.

Trotzdem ist es unverständlich, warum so viele Bitcoins immer noch still liegen, obwohl ihre Halter immer mehr Möglichkeiten haben, mit der Kryptowährung auch alltägliche Zahlungen vorzunehmen. So bietet beispielsweise Alibaba für seine US-Kunden Bitcoin als Cashback. Dank Partnerschaft von Bitcoin Suisse und Wordline soll es demnächst auch in der Schweiz möglich sein, bei 85.000 Händlern und Onlineshops mit Bitcoin zu bezahlen.

Anleger sehen Bitcoin längst als „Hartgeld“

Gerade diese Hartgeldmentalität passt auch zu Bitcoin als Hartgeld, denn es ist eine Währung mit einem festen Emissions- und Angebotsplan, die sich durch keine zentrale Behörde manipulieren lässt. Das ist auch der Grund, warum Befürworter der Kryptowährung schon längst zwischen „hartem Geld“ wie Bitcoin und „leichtem Geld“ wie etwa herkömmlichen Fiatwährungen unterscheiden.

Das Angebot der letzteren ist manipulierbar und passt zu einem Wirtschaftssystem, das Kredite und Konsum anregt und dadurch gleichzeitig das Sparen unattraktiv macht. Die Verbraucher vom „klassischen“, leichten Geld verspüren jedoch den Drang, Geld früher auszugeben, da es durch Eingriffe von Zentralbanken und Regierungen langfristig an Wert verliere. Stattdessen sparen die meisten BTC-Anleger für die Zukunft und finden diese Entscheidung profitabler, als das Geld so schnell wie möglich auszugeben.

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