FTX-Crash: Welche Auswirkungen müssen wir erwarten?

Bankrott Kurscrash Symbolbild

Nach dem FTX-Crash sieht sich der Markt erneuter Unsicherheit ausgesetzt. Es stellt sich daher die Frage: Welche Auswirkungen müssen wir erwarten? Ein Ausblick auf das, was den Kryptomarkt von hieran bald erreichen könnte oder bereits eingeholt hat.

Binance-FTX-Konflikt: Rückblick

Sam Bankman-Fried (SBF), Gründer und Geschäftsführer von FTX, machte sich zuletzt wiederholt über Binance und dessen Gründer CZ lustig. Gemeinsam mit seinem Co-Geschäftsführer Ryan Salame spottete er in mehreren Tweets über Aussagen, die CZ auf Twitter traf. Alle Meldungen dieser Art entfernten die Autoren mittlerweile.

Damit nahmen die beiden Bezug zu Diskussionen über die Regulierung und Entwicklung der Kryptobranche. SBF selbst nahm zuvor eine stark restriktive Position ein, die CZ nicht teilt. Dem Binance-Gründer gingen die persönlichen Angriffe möglicherweise zu weit.

Wir werden niemanden unterstützen, der hinter dem Rücken anderer Branchenvertreter gegen diese arbeitet.

Schreibt CZ am 6. November. Dann reagierte er mit einem Tweet, in dem er betonte, dass Binance seine FTX Token abstossen werde. Diese Nachricht löste Panik unter den FTX-Nutzern aus. Nach einem Bankensturm kollabiert die zweitgrösste Krypto-Börse und Binance kündigt Interesse an, das Unternehmen aufzukaufen.

FTX-Crash: Wie geht es für Kunden weiter?

Seit gestern Nachmittag ist gewiss: FTX kann aufgrund der Illiquidität nicht mehr wie versprochen sämtliche Kundengelder auszahlen. Nutzer, die jetzt noch Geld abheben möchten, warten darauf möglicherweise vergeblich.

Eine Absichtserklärung seitens Binance, FTX aufzukaufen, wirkte beruhigend. Diese Nachricht hat allerdings eine Crux: Binance behält sich vor, die Akquise jederzeit abzusagen. Gleichzeitig könnten Aufsichtsbehörden einschreiten, da der Marktführer versucht, den grössten Konkurrenten zu übernehmen.

Neuesten Meldungen zufolge will Binance inzwischen auf die Übernahme verzichten, so berichtet CoinDesk und beruft sich dabei auf Insiderinformationen. Grund sei die wirtschaftlich verzwickte Lage von FTX.

FTX-Kunden müssen daher vielleicht mit Verlusten rechnen. Findet eine Übernahme doch statt, so kommt Binance höchstwahrscheinlich für die auf FTX erworbenen Kryptowährungen auf.

FTT kollabiert: Kann der FTX Token überleben?

Unklar ist ausserdem, wie es mit dem FTX Token (FTT) weitergeht. Dieser diente dem Ökosystem der Krypto-Börse – ähnlich dem Vorbild BNB von Binance. Die Umlaufversorgung ist stark zentralisiert und die Funktion der digitalen Münze beschränkt sich auf die Vergünstigung von Handelsgebühren auf FTX.

Investoren stellen sich bereits auf Totalverluste ein. Wie unser neuester Kursrückblick belegt, fällt FTT bereits um 84 Prozent.

Sollte Binance FTX kaufen, wäre beispielsweise ein Tausch von FTT zu BNB denkbar. Das ist allerdings reine Spekulation. Auch dann könnte der angebotene Wechselkurs Investoren starke Verluste beibringen.

Der Kryptomarkt wird nach FTX deutlich volatiler

Der kombinierte Kryptomarkt verliert seit dem Kollaps von FTX bereits rund 17 Prozent. Bitcoin fällt um 16 Prozent und erreicht damit ein neues Jahrestief. Zuletzt stand der Kurs der grössten Kryptowährung im September 2020 bei dem aktuellen Wert von 17.000 US-Dollar.

Rundum lässt sich sagen: Obwohl der Kryptomarkt zuletzt in einer Erholungsphase war, geht es nun wieder bergab. Eine neue Zeit besonders starker Volatilität bricht an. Das sieht auch Cardano-Gründer Charles Hoskinson.

In seinem neuesten Video erklärt er den FTX-Crash wie folgt:

Das könnte signifikante Bedeutung für die Stabilität und Berechenbarkeit von Kryptowährungen haben. Eine Menge Volatilität könnte bevorstehen.

Der FTX-Crash könnte die Kryptobranche darüber hinaus nachhaltig schädigen. Hoskinson erklärt, wie das möglich wäre:

Das Problem ist: Gibt es wieder systemische Fehler, könnte der Glauben der Politik wachsen, dass es rücksichtslose Regulierung und drakonische Gesetze braucht. Angefangen hat es mit LUNA und Celsius und nun sind wir hier.

Droht ein erneuter Kaskadeneffekt?

Hoskinsons grösste Befürchtung: Der Kollaps von FTX könnte weitere, abhängige Unternehmen zum Einsturz bringen und dem Kryptomarkt so mehrere Schläge versetzen. Ob es dazu allerdings wirklich kommen wird, lässt sich aktuell nicht sagen. Informationen dazu hat lediglich das Personal von FTX.

Es gibt die Möglichkeit, dass eine Serie von Kaskadeneffekten auftritt und es ist sehr schwer einzuschätzen, wie tief FTX verankert ist.

Jetzt Beitrag teilen