Während sich die führende Kryptowährung langsam aber sicher in den Mainstream breitmacht, werden nur diejenigen Nutzer:innen von den Vorteilen profitieren, die sie auch richtig verstehen und nutzen. Die Anzahl der Bitcoin-Wallets ist allein im vergangenen Jahr um 8 Millionen gestiegen – und diese Menge macht über 20% der insgesamt 38 Millionen Bitcoin-Wallets aus. Der Adoptionstrend zeigt keinerlei Anzeichen einer Verlangsamung, da nicht nur Privatanleger, sondern auch immer mehr Unternehmen und institutionelle Investoren in Bitcoin (BTC) investieren. «Bitcoin verstehen» heisst auch, die Vorteile des Bitcoin jenseits der Kurse zu sehen.

Bitcoin verstehen: Ist die Adoption unaufhaltsam?

Laut Statistiken könnte Bitcoin die Schwelle zum Massengebrauch schon bald überschreiten. Doch trotz der gestiegenen Stimmung und rekordhoher Preise sind sich viele Bitcoin-Halter der eigentlichen Privilegen und der richtigen Vorgehensweise nicht immer bewusst. Bitcoin kaufen & handeln ist eine Sache, doch es zu halten und langfristig im Spiel zu bleiben ist etwas ganz anderes. Die wahre Natur und die richtige Aufbewahrung von Bitcoin zu verstehen, könnte nämlich den Unterschied zwischen finanzieller Freiheit und Misserfolg ausmachen.

Unterschiedliche Möglichkeiten der Wertaufbewahrung

Um die Privilegien des Bitcoin-Haltens zu verstehen, gilt es zunächst die anderen zur Verfügung stehenden Optionen zur Wertaufbewahrung und -Speicherung zu kennen. So war beispielsweise Gold über Jahrtausende hinweg das erste global anerkannte Gut der Menschheit. Das berühmte Edelmetall war nicht nur ein Symbol für Reichtum, sondern diente auch als feste Grundlage für ganze Geldsysteme. Gold schaffte es somit im Laufe der Zeit seinen Wert zu erhalten und kontinuierlich zu steigern – doch wenn es darum geht, Gold von einem Teil der Welt zum anderen zu befördern, hat dieses Asset in Sache Mobilität ganz klar versagt.

Vergleich von Anlageklassen: Bitcoin versus Gold

Bloomberg-Report: Bitcoin wird 2020 zum digitalen Gold

Fiat-Währungen dagegen sind dank aufstrebender Fintech- und Digital-Banking-Lösungen gut gerüstet, um Wertmittel schnell und weltweit zu übertragen. Obwohl die auf Fiat-Geld basierende Wirtschaft tendenziell durch ein komplexes Netz von Vermittlern sowie physische Grenzen eingeschränkt wird, ist sie immer noch eine funktionale Option zum Senden und Empfangen von Geld.

Doch der Wert von Fiat-Währungen ist nicht mehr an Gold gebunden, da Fiat-Währungen jetzt ausschliesslich von den Zentralbanken kontrolliert werden, die diese auch (nach)drucken. Das übermässige Drucken von Geld durch die Zentralbanken ist vor allem in Krisenzeiten üblich und dessen Folgen sind auch sofort spürbar. So hat beispielsweise die Federal Reserve seit Beginn der COVID-19-Pandemie über 3 Billionen US-Dollar gedruckt, wodurch das im Umlauf befindliche Angebot an US-Dollar in einem einzigen Jahr fast verdoppelt wurde.

Bitcoin versus Gold: Übertrifft BTC den Absicherungsrivalen?

Als Ergebnis der Inflation verliert die Fiat-Währung stetig an Kaufkraft. Das auf einem Sparkonto gehaltene Bargeld kann mit den Inflationsraten nicht verzinst werden. Darüber hinaus unterliegen Fiat-Vermögenswerte der Beschlagnahme durch die Regierungen und Überweisungen sind nur auf diejenigen Empfänger beschränkt, die von der Bank „anerkannt“ sind.

Bitcoin „richtig“ halten – darauf kommt es an

Wo Gold und Fiat-Währungen versagen, zeigt Bitcoin seine Stärke. So war Bitcoin nicht nur das leistungsstärkste Wertaufbewahrungsmittel des letzten Jahrzehnts, sondern gewinnt auch als Zahlungssystem an Bedeutung. Bitcoin, das nicht durch Grenzen jeglicher Art belastet ist, entwickelt sich zu einer schnellen und globalen Option für den Geldtransfer.

Der Aufstieg von Bitcoin hat einen Boom im Bereich der Vermögenswerte ausgelöst, doch längst nicht alle gewähren die finanzielle Freiheit, die Bitcoin innewohnt. So war beispielsweise die Entscheidung von PayPal, Bitcoin-Käufe zu ermöglichen zwar recht aufregend, brachte jedoch eine bemerkenswerte Einschränkung mit sich: Die Käufer:innen können ihre gekauften Bitcoins nicht selbst verwahren bzw. auf die eigene Wallet senden, sondern verfügen bloss über eine Art „Zertifikat“, dass sie Bitcoin-Anteile besitzen. Diese Unfähigkeit, ihr Krypto-Asset selbständig zu kontrollieren, steht jedoch im Widerspruch zu den Werten der finanziellen Selbstsouveränität, die Bitcoin eigentlich ermöglichen sollte.

Verbunden: Bitcoin kaufen und Bitcoin handeln

Der wohl grösste Unterschied zwischen Bitcoin und herkömmlichem Geld besteht darin, dass es sich bei BTC nicht nur um einen Vermögenswert, sondern auch um ein Geldtransaktionsprotokoll handelt. So erfüllt Bitcoin nicht nur die grundlegende Definition von Geld, sondern auch die Rolle eines Zahlungsabwicklers. Als monetäres Netzwerk wickelt Bitcoin Transaktionen zwischen Parteien ab und zeichnet diese in einem verteilten öffentlichen Hauptbuch auf – der Blockchain.

Ist der Bitcoin die einzig wahre Kryptowährung?

Bitcoin richtig halten bedeutet demnach, seine eigene Bitcoin-Wallet zu haben, die auch die eigenen privaten Schlüssel enthält. Nur wer „echte“ Bitcoin kauft, wird es auch sicher in der eigenen Wallet aufbewahren können und Teil der Blockchain sein.

Wer sich in die Welt des Erwerbs und Haltens von Bitcoin wagt, wird zu seinem eigenen Bankier. Dies mag auf den ersten Blick vielleicht beängstigend erscheinen – doch die Banken finden dies noch beängstigender. Die Disintermediation von Banken ist durch Selbstbanker bereits in vollem Gange. Bitcoin-HODLer verfügen dementsprechend über einen Wertspeicher, der relativ schnell als Tauschmittel verwendet werden kann. Schon die Entwicklung von Kreditkarten und digitalen Zahlungsprozessoren wie PayPal hat das Geld noch weiter von der physischen Währung entkoppelt.

Doch Bitcoin führt uns noch tiefer in die finanzielle Freiheit, indem es nicht nur einen Wertspeicher darstellt, sondern auch seinen Austausch von Zentralbanken und Finanzinstituten entkoppelt.

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